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Internationaler Museumstag wird am 18. Mai auch in den Industriemuseen begangen

Mit dem Anliegen, die Museumslandschaft in das Blickfeld der Öffentlichkeit zu rücken, steht der Internationale Museumstag in Deutschland seit Jahren für die kulturelle Vielfalt und den Kulturföderalismus in unserem Land. Hierzu gehört auch, dass die Koordination der Kampagne in enger und gemeinschaftlicher Zusammenarbeit aller Museumsorganisationen auf Länder- und Bundesebene geschieht und bereits seit Jahren von zahlreichen Stiftungen und Verbänden der Sparkassen-Finanzgruppe unterstützt wird. Aufgrund ihrer regionalen Verbundenheit und Gemeinwohlorientierung sind sie dauerhafte und verlässliche Partner der Museen. Einige Museen sind am Museumstag ohne Eintritt zu besichtigen.

Industriekultur am Museumstag im Rheinland

Die sechs Schauplätze des Rheinischen Industriemuseums (RIM) [1] bieten an diesem Tag zahlreiche Highlights rund um das aktuelle Sonderprojekt "nacht.aktiv": Schon am Samstag, den 17. Mai wird am Schauplatz Engelskirchen der Museumstag von 18 bis 23 Uhr mit einer langen nacht.aktiven Museumsnacht eingeläutet: Die Museumsgäste erwarten schillernde Aktionen, funkelnder Feuerzauber und Musik zum Sonderpreis von 2,50 Euro für Erwachsene und 5 Euro für Familien.

Der Schauplatz Solingen lädt zum traditionellen Museumsfest ein: Am 18. Mai zeigt das Museum von 10 bis 18 Uhr historische und moderne Fahrzeuge der Feuerwehr, bietet Spiele, Schminkstand und Malwerkstatt. Alle Aktionen stehen ganz im Zeichen der aktuellen Sonderausstellung "nacht.aktiv", der Eintritt ist frei.

Der Schauplatz Oberhausen bietet ab 12 Uhr eine geführte Fahrradtour entlang der Eisenstraße von der St. Antony.Hütte über die denkmalgeschütze Siedlung Eisenheim und den Peter Behrens-Bau bis zur Zinkfabrik Altenberg. Treffpunkt ist das Kontorhaus der St. Antony-Hütte, die Tour kostet 1,50 Euro, Fahrräder sind mitzubringen. Im Museum der Schwerindustrie gibt es zudem um 14.30 Uhr eine Kinder- und Familienführung und von 15.30 Uhr bis 16.30 Uhr Kaffeehaus-Musik der 20er und 30er Jahre mit der Gruppe "Das kleine Abendvergnügen".

Am Schauplatz Ratingen beginnt um 15 Uhr eine öffentliche Führung durch die Sonderausstellung " nacht.aktiv – Große Robe – kleines Schwarzes". Treffpunkt ist die Museumskasse, der Eintritt  beträgt inkl. Führung 5 Euro.

Ebenfalls eine Führung durch die aktuelle Sonderausstellung "nacht.aktiv – Nichts zu sehen…" bietet der Schauplatz Bergisch Gladbach um 11 Uhr und um 14 Uhr. Am Schauplatz Euskirchen geht es ab 10.30 Uhr "mit Wolli durch die Tuchfabrik": Handpuppen, Marionetten und Schattenspiele lassen auf dramatische, überraschende und phantasievolle Weise den Arbeitsalltag wieder lebendig werden. Der Eintritt für Kinder ab 5 Jahre beträgt 4 Euro, für Erwachsene 8 Euro, für Familien 12 Euro.

Weitere Informationen zu allen Programmen und Angeboten gibt es bei der kulturinfoRheinland unter 01805 – 743465 (0,14 Euro/ Min).

Aktivitäten der westfälischen Industriemuseen

Papier total: Der 18. Mai ist im LWL-Freilichtmuseum in Hagen [2] ein Tag mit gleich zwei Höhepunkten. Unter dem Motto "Hadern, Holz und Wasser" findet von 11 bis 16 Uhr der 3. Papiertag in Zusammenarbeit mit dem Papierhersteller Stora Enso Kabel statt. Rund um das Thema Papier wird geformt, geschöpft, gemalt und gefaltet was das Zeug hält. Von der Papierherstellung über Kalligraphie bis hin zum Pulp-Painting, bei dem die Papierkünstlerinnen Martina Schäfers und Barbara Hattrup mit Zellstoff malen, ist für jeden etwas dabei. Beim beliebten Wühlen im Zellstoffbrei kann man dem Glück auf die Sprünge helfen und tolle Preise gewinnen. Die pädagogischen Angebote zum Museumstag wie Kornkaffeerösten, Stoffdrucken oder Öl herstellen laden zum Mitmachen ein.

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LWL-Industriemuseen [3]

"Im Auftrag seiner Majestät"In Witten (Ennepe-Ruhr-Kreis) zeigt das LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall die verlängerte Sonderausstellung "Im Auftrag seiner Majestät". Oberbergrat Friedrich Wilhelm von Reden besuchte im Auftrag des Preußen-Königs Friedrich II. den Steinkohlebergbau im Ruhrtal. Er zeichnete in seinem Bericht durch die genauen Beobachtungen ein anschauliches Bild vom Ruhrbergbau vor 220 Jahren. Die Ausstellung ruft die Persönlichkeit Friedrich Wilhelm von Reden in Erinnerung und stellt mit dem Ruhrgebiet und Schlesien zwei wichtige europäische Montanregionen vor.

Mit dem "Montanticket" von Hattingen nach Witten: Premiere ist der 18. Mai!Mit der Zeche Nachtigall und der Henrichshütte bietet der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) im Ruhrtal Industriekultur im Doppelpack. Verbunden sind die Standorte in Witten und Hattingen durch eine historische Eisenbahnstrecke. Aus Kohle, Eisen und Schiene haben LWL-Industriemuseum und RuhrtalBahn jetzt gemeinsam ein Erlebnispaket geschnürt: das MontanTicketRuhr [4]. Ab sofort können jeden 3. Sonntag im Monat Gäste eine spannende Reise zu den Wurzeln des Reviers unternehmen. Zu den Angeboten gehören unter anderem eine Führung im Nachtigallstollen – dem einzigen Ort im Revier, an dem man "vor Kohle" kommt -, ein Besuch in der Schaugießerei der Henrichshütte, wo heute wieder heißes Eisen fließt, und Fahrten mit dem historischen Schienenbus sowie mit der Schmalspurbahn zum Gruben- und Feldbahnmuseum im Muttental.

Museumsfest für die FamilieDas LWL-Ziegeleimuseum in Lage (Kreis Lippe) feiert sein diesjähriges Museumsfest (10-18 Uhr) am internationalen Museumstag. Ziegelmeister Victor Keller wünscht "Gut Brand!" und heizt dem Ringofen des Industriemuseums rechtzeitig ab dem 14. Mai und bis zum Fest so richtig ein. Besucher können hautnah erleben, wie 20.000 Ziegel in historischer Manier gebrannt werden. Gute Laune für kleine und große Sockenträger verbreitet Bulli Grundmann mit seiner Musik um 11 und 12.30 Uhr. Carry Gold bringt mit seinen Irish Folk Songs eigene und traditionelle Klänge der grünen Insel ins lippische Lage (11.30/13 Uhr). Französisches Flair verbreitet Harald Kießlich mit seinem Akkordeon ab 13 Uhr. Die jungen Besucher verzaubert Magier Stevamino mit Tricks, Gaukelei und Kunststücken um 14.30 und 15.30 Uhr. Feldbahnfahrten, Museumsrallye, Kuchen und lippische Spezialitäten können die Gäste des Museumsfestes den ganzen Tag genießen. Eintritt: 1 Euro.

Textilgeschichte selbst erkundenEinen Ausflug durch den niederländischen Teil der Baumwollstraße bietet das LWL-Textilmuseum in Bocholt (Kreis Borken) an. Die Teilnehmer starten um 9 Uhr vom Parkplatz des Museums mit ihren privaten Pkws zur Erkundung. Zwischen Aalten und Enschede lässt Museumsleiter Dr. Hermann Stenkamp an zahlreichen Orten die Frühgeschichte der Baumwollverarbeitung lebendig werden. Die Rückkehr ist für 18.30 Uhr geplant, die Teilnahme kostet zehn Euro zuzüglich Eintritte. Anmeldung unter 02871 – 216 110. Im Museum selbst können Familien zwischen 15 und 16 Uhr zu einer zweistündigen Rallye mit Angela Huster und Susanne Geuchen starten. Das Heizerdiplom ist Belohnung für die Lösung der kniffligen Aufgaben. Die Kosten inklusive Material betragen pro Familie acht Euro zuzüglich Eintrittsgeld.

Frauen und ZechenMuseumsleiterin Dr. Ulrike Gilhaus zeigt interessierten Besuchern des LWL-Industriemuseums Zeche Zollern in Dortmund um 15 Uhr mit der Themenführung "Kein leichtes Los- Frauen auf Zollern. Bergmannsfrauen – Tagesarbeiterinnen – Küchenhilfen" das Leben von Frauen auf Zechen.

Gar nicht rostig"Altes Eisen. Die Geschichte der Eisenherstellung" ist der Titel der neuen Ausstellung, die am internationalen Museumstag um 15 Uhr im LWL-Industriemuseum Henrichshütte in Hattingen (Ennepe-Ruhr-Kreis) eröffnet. Die Austellung zeigt die 5000-jährige Geschichte der Eisenerzeugung bis in die Neuzeit. Von der Mythologie über frühgeschichtliche Funde und Verfahrenstechniken spannt sich der inhaltliche Bogen bis hin zu Vergleichen mit heutigen handwerklichen Verfahren in Afrika und modernen Hochöfen des 21.Jahrhunderts.

Gläserne KunstwerkeDas LWL-Industriemuseum Glashütte Gernheim begeht in Petersheim (Kreis Minden-Lübbecke) den 31. Internationalen Museumstag von 10 bis 18 Uhr mit einem festlichen Abschluss der Ausstellung "50 Vasen – 50 Künstler". Die kreativen Arbeiten von mehr als 50 Künstlern rücken die Vase als Kunstobjekt in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, die sonst eher dem Inhalt, den Blumen zuteil wird. Im Begleitprogramm um 15 Uhr zeigt den Dokumentarfilm "Der letzte Hafen" von Katharina Eisch-Angus und Klaus Hernitschek das Leben und Sterben der Glashüttenkultur im Bayrischen Wald.

Leinen losDas LWL-Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop (Kreis Recklinghausen) bietet am Museumstag um 11 Uhr eine kostenlose Führung durch das Museum an. Besucher können mit dem Ausflugsschiff "Henrichenburg" bei einer einstündigen Tour Richtung Münsterland den Tag auf dem Wasser zu genießen (12.30 / 13.30 / 14.30 Uhr, Erw. 6 Euro, Kinder 4 Euro zzgl. Eintritt). Die zweistündige Schiffstour über alle vier Ruhrgebiets-Kanäle startet um 15.30 Uhr. (Erw. 10 Euro, Kinder 6 Euro zzgl. Eintritt)

Frühlingsfest mit den KumpelsPassend zum Museumstag-Motto "Museen und Gesellschaftlicher Wandel" zeigt das LWL-Industriemuseum Zeche Hannover in Bochum die Ausstellung "Alt und Jung auf ZeitReise: Erlebnisausstellung zur Kommunikation zwischen den Generationen." Sie bietet Gelegenheit zum Austausch über den Wandel von Industrie, Natur und Alltag in den vergangenen 150 Jahren. Neun Erlebnisstationen regen dazu an, mit der anderen Generation ins Gespräch zu kommen. Die Ausstellung ist von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Um 12 Uhr und 15 Uhr bieten ehemalige Bergleute eine Erlebnisführung durch die Zeche und eine Schauvorführung der dampfbetriebenen Fördermaschine von 1893 an.Außerdem veranstaltet der Förderverein der Zeche Hannover e.V. an diesem Tag von 11 bis 15 Uhr sein jährliches Frühlingsfest.

Internationaler Museumstag im Deutschen Bergbau-Museum [5]

15.00 Uhr Führung durch den Direktor des Deutschen Bergbau-Museums, Prof. Dr. Rainer Slotta: "Kunstschätze des Bergbaus". Das Museum verfügt über eine außerordentlich bedeutende Sammlung bergbaulicher Kunst, durch die erstmalig zum Museumstag eine öffentliche  Führung angeboten wird.Die große Bedeutung des Bergbaus hat sich in zahlreichen Kunstgegenständen manifestiert. Kostbare Kunstwerke bezeugen, dass der Bergbau nicht nur den Bedarf an mineralischen Rohstoffen gedeckt, sondern darüber hinaus zu materiellem Wohlstand geführt hat. Die Ausstellungsstücke reichen von schmuckvollen Gebrauchsgegenständen über Laienkunst bis zu Werken von internationaler Bedeutung.Besucher haben nun die Gelegenheit, nicht nur die Kunstwerke betrachten zu können, sondern auch viel Interessantes über die jeweiligen Hintergrundgeschichten zu erfahren.Für alle Besucher gelten an diesem Tag reduzierte Eintrittspreise: 3,00 ¤ statt 6,50 ¤ für Erwachsene und 2,00 ¤ statt 3,00 ¤ für Schüler.Deutsches Bergbau-Museum, Am Bergbaumuseum 28, 44791 Bochum

Im Industriemuseum Freudenthaler Sensenhammer [6] in Leverkusen-Schlebusch beginnt der Museumstag bereits am Samstag, 17. Mai: Um 20 Uhr findet ein Konzert der Bigband der „offenen Jazzhaus-Schule“ Köln statt. Karten für neun Euro gibt es unter 0214 / 5 00 72 68. Am Museumstag selber kann die „Dom-Bilder“-Ausstellung Henry Haselwangers sowie die „Mitmach-Ausstellung“ „Stahl.Werk“ besucht werden. Der Eintritt hierfür kostet für Erwachsene drei, für Kinder zwei Euro. Im Eintrittspreis enthalten ist die Teilnahme an einer Schmiedevorführung – denn der Museumstag ist selbstverständlich „Schmiedetag“.

Alle in Deutschland stattfindenden Museumsaktionen – soweit gemeldet – können unter der Internet-Adresse www.museumstag.de [7] in einer bundesweiten Datenbank recherchiert werden. Für das regionale Umfeld lohnt sich der Blick in die Tageszeitung, die in der Regel in ihrem Wochendprogramm alle Termine zusammenführen.

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(Nach Pressetexten der beteiligten Museen bzw. Landschaftsverbände; Fotos: LWL)