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Ludwigsburg / Köln: Gründung der Porzellanmanufaktur Ludwigsburg vor 250 Jahren

Zunächst wie viele Manufakturen zur Deckung des Eigenbedarfs sowie Herstellung von Geschenken gegründet, war das Unternehmen finanziell vom Herrscherhaus abhängig. Die Verlegung der württembergischen Residenz nach Stuttgart 1775 leitete einen ersten Bedeutungsrückgang ein, der beim Tod der Herzogs Carl Eugen 1793 zum Verlust der herzoglichen Unterstützung führte. Mit Hilfe des Herzogs Friedrich, der zum König von Württemberg aufstieg, wurde 1797 ein erster Neuanfang mit französischen Neuerungen eingeleitet. Sein Nachfolger Wilhelm I. von Württemberg schloss das Unternehmen 1824 endgültig. Erst 1919 wagte man einen Neuanfang, der allerdings 1925 zunächst beendet war. Als Inhaber des Warenzeichens rief Otto Wanner-Brandt das Unternehmen 1948 erneut ins Leben; seit 1967 ist man im Luwigsburger Residenzschloss ansässig. Seit 2004 existiert in Ludwigsburg auch ein Keramikmuseum.

Zur Geschichte der Porzellanmanufaktur Ludwigsburg auf wikipedia hier.

Bis heute hält man, wie das Unternehmen gerne betont, in der Ludwigsburger Manufaktur an traditionellen handwerklich-künstlerischen Herstellungs- und Dekorweisen fest. Darauf beruht der hohe und bleibende Wert der Ludwigsburger Produkte. Erst 1994 öffnete man sich auch – im eigenen Atelier entwickelten – zeitgenössischen Dekoren. Die Werkstätten der Manufaktur können nach Voranmeldung in kostenpflichtigen Führungen besichtigt werden.

Weitere Informationen zum Unternehmen unter  www.porzellan-manufaktur-ludwigsburg.de.

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Manufakturgründer Herzog Carl Eugen v. Württemberg

Anlässlich des Jubiläums zeigt das Museum für Angewandte Kunst der Stadt Köln bereits vom 29. März bis zum 29. Juni 2008 eine Ausstellung unter dem Titel „Glanz des Rokoko – Ludwigsburger Porzellan aus der Sammlung Jansen“. Die Ausstellung widmet sich vor allem dem figürlichen Porzellan, das bis zur vorübergehenden Auflösung des Unternehmens im Jahre 1824 entstand.

Ein umfangreiches Begleitprogramm bietet Themenführungen, Konzerte, Seminare und „Workshops“. Höhepunkte bilden der Aktionstag am 5. April sowie das Programm am Internationalen Museumstag, dem 18. Mai, an dem das zwölfte Kölner Museumsfest stattfindet.

Nähere Informationen zur Ausstellung hier.

www.schloss-ludwigsburg.de

(Fotos: Marion Mennicken / Rhein. Bildarchiv; Schlossmuseum Ludwigsburg)