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Oberhausen: Europäisches Projekt zur computergestützen Erforschung früher Eisenhütten

Ziel des Projektes ist es, die europäische Dimension der Industriegeschichte, vor allem die Geschichte der europäischen Eisen- und Stahlindustrie zu dokumentieren, weiter zu erforschen und sie darüber hinaus touristisch zugänglich zu machen. Zu den beteiligten Museen gehören neben dem Rheinischen Industriemuseum das berühmte Ironbridge Museum im englischen Coalbrookdale, das Écomusée Creusot-Montceau in Frankreich, das Museu de la Ciència i de la Técnica de Catalunya und sowie das Museum für die Geschichte des Bergbaus, das Muzeum Górnictwa Weglowego in Zabrze (Polen).

Die Hochofentechnik um 1800 war geprägt von internationalem Technologietransfer und regionalen Besonderheiten. Beispiele zur Eisengewinnung zeigen erstmals in einem europäischen Vergleich Pionierleistungen, die Übernahme technischer Verfahren und regionale Sonderentwicklungen. Das Projekt zeigt auf, wie es zu diesen Entwicklungen kam, welche neuen Produkte entstanden, und inwieweit diese Innovationen den Alltag der Menschen verändert haben.

Auf der Website www.early-birthplaces.eu [1] können sich Interessenten über Betriebsarten und Bauweisen der ersten Hochöfen informieren und deren Entwicklung zwischen 1750 und 1850 im europäischen Vergleich verfolgen.

Die von den beteiligten Museen konzipierte fünfsprachige Spielstation [2] ermöglicht es Besuchern, einen virtuellen Holzkohle- und Kokshochofen zubedienen und ihr eigenes virtuelles Eisen zu erschmelzen. Auf diese Weiseerfahren sie spielerisch, wie viel Geschick ein perfekter Hochofenabstich erfordert.Die bereits jetzt vorliegenden Ergebnisse des Projektes Early Birthplaces werden im Mai 2008 im Rahmen einer Präsentation in der neu eröffneten St. Antony-Hütte vorgestellt. Neben der Spielstation werden auch die kostbaren Originalpläne und Zeichnungen gezeigt, die Grundlage für den "digitalen Hochofen" und fürdie Website waren.

"Early birthplaces" versteht sich als Start für eine wachsende europäische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Geschichte der Stahlindustrie. Deshalb laden die Initiatoren auch zur Mitarbeit ein: „Die Website soll ein lebendiges Forum sein und wachsen. Sie bietet auch anderen interessierten Partnern die Möglichkeit zur Darstellung der Entwicklung der Eisenverhüttung um 1800 in ihrer Region. Arbeiten Sie mit an einem historischen Datenpool zur europäischen Geschichte von Eisen und Stahl! Knüpfen Sie mit an einem Netz, das womöglich weitere Kooperationsprojekte anzustoßen vermag!

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