Industriekultur

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Vorträge & Tagungen

Dortmund: Symposium „Die Medien der Architektur“ und Ausstellung des A:AI = Archiv für Architektur und Ingenieurbaukunst NRW

Das Symposium am 30. November, für das Prof. Wolfgang Sonne, Inhaber des Lehrstuhls für Geschichte und Theorie der Architektur (GTA), verantwortlich zeichnete, ließ ausgehend von den unterschiedlichen im Archiv vertretenen Medien die ungewöhnliche Breite der im Feld der Architektur vorkommenden Darstellungs- und Diskussionsformen deutlich werden. Das genaue Programm hier.

Am Morgen des 1. Dezember schloss sich ein „Roundtable zur Rolle von Architektursammlungen an Hochschulen und im Kulturleben“ an.

Vertreter der Architektursammlung der TU Berlin und des Südwestdeutschen Archivs für Ingenieurbau (TH Karlsruhe) berichteten über die außerordentlich anregende und aktive Funktion ihrer Sammlungen für die jeweilige Hochschule, aber auch nach aussen. Eberhard Becker, Rektor der Universität Dortmund, und Jörg Stüdemann, Kulturdezernent der Stadt Dortmund, bestätigten das absehbare erhebliche Potential, dass ein Architekturarchiv für das Selbstverständnis der Hochschule, für die architektonische und städtebauliche Überlieferung und Entwicklung der Stadt, und für die Zusammenarbeit der beiden Partner bieten kann. Werner Oechslin von der ETH Zürich betonte die grundlegende Bedeutung von Architektursammlungen über die gebaute Architektur und Denkmalpflege hinaus für die theoretische und wissenschaftliche Auseinandersetzung. Wolfgang Sonne betonte, dass sich das Archiv von seiner Konzeption her als landesweiter Sammelpunkt für materielle Hinterlassenschaften zu Architektur und Ingenieurbau verstehe. Es sei deshalb eine natürliche Ergänzung zu dem vom Land getragenen „Museum für Architektur und Ingenieurkunst“ (M:AI). Die Runde verständigte sich auf das Abschlussplädoyer, die aus historischen Gründen an unterschiedlichen Stellen gesammelten Unterlagen zur Baukunst durch ein starkes, landesgestütztes Netzwerk gemeinsam zu bewahren, erschließen und erforschen.

Im Rudolf-Chaudoire-Pavillion der Universität Dortmund, der Galerie des Campus Süd, wird noch bis zum 7. Dezember an den Wochentagen von 12 bis 18 Uhr ein – nach Medien gegliederter – Querschnitt durch die Bestände des Archivs gezeigt, der auch in einem Katalog dokumentiert wurde. Dort wird zugleich das Programm des Archivs erläutert. Seit November 2007 ist die viele Jahre auf der Kokerei Hansa in Dortmund-Huckarde untergebrachte Sammlung in eine Halle auf dem Nordcampus der Universität zurückgekehrt und kann dort nach Anmeldung genutzt werden. Die Findbücher – soweit bereits vorhanden – sollen im Internet eingesehen werden können. Neben dem umfangreichen Planbestand der Gutehoffnungshütte, aus dem bereits am Lehrstuhl für Stahlbau erste Diplomarbeiten hervorgegangen sind, sind für die Industriekultur besonders interessant die Bestände zum bekannten Bauingenieur Stephan Polonyi sowie der Nachlass von Hans P. Koellmann, einem frühen Förderer der Industriedenkmalpflege. 

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