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Oberhausen: Das nacht.aktiv Ausstellungs-Sextett ist komplett

Die Nacht hat viele Gesichter: reale und imaginäre, vertraute und erschreckende, nüchterne und poetische. Die Nacht ist die Zeit des Schlafens und der Träume, aber auch der Arbeit und des Vergnügens, nicht selten sogar des Lasters und der Bedrohung.

Einst war sie das Reich der Dunkelheit und damit ein Bereich ganz besonderer Erfahrungen, die sich von der hellen, der „täglichen" Seite unserer Welt deutlich unterschieden. Seit etwa anderthalb Jahrhunderten verschwimmen die Grenzen zwischen Tag und Nacht, Licht und Finsternis immer mehr. Das hat in erster Linie zu tun mit dem Prozess der Industrialisierung und Urbanisierung. Vor allem der Siegeszug der künstlichen Beleuchtung trug wesentlich dazu bei, die Unterschiede zwischen Tag und Nacht tendenziell aufzuheben.

Mit der „Erhellung" des Abends und der Nacht veränderten sich sowohl der individuelle Tagesablauf und das Familienleben als auch Arbeit, Freizeit und Vergnügen – mit Hilfe des künstlichen Lichts eroberte der Mensch die dunklen Stunden für seine vielfältigen Aktivitäten. Was bleibt vom „Reich der nächtlichen Imagination", was bleibt vom Schrecken und von der Furcht vor den Gestalten der Nacht, wenn das Licht seine Herrschaft angetreten und alle Schatten vertrieben hat?

Diesem sich wandelnden Erfahrungsraum will die Verbund-ausstellung „nacht.aktiv" des Rheinischen Industriemuseums exemplarisch nachspüren. Sie präsentiert ab September 2007 an allen sechs Schauplätzen ausgewählte Aspekte des Themas. Dabei wird der historische Rückblick immer wieder ergänzt durch aktuelle Bezüge – wie wir heute das Phänomen „Nacht" erleben, hat eben stets auch zu tun mit gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklungslinien.

Schauplatz Bergisch Gladbach: Nichts zu sehen…

Den Beginn des Ausstellungsreigens machte ab Mitte September der Schauplatz Bergisch Gladbach. Hier gibt es buchstäblich „Nichts zu sehen…", dafür aber umso mehr zu hören und zu ertasten: In mehreren sorgfältig ausgestalteten, aber völlig lichtlosen Räumen können die Besucherinnen und Besucher erproben, wie sie auf totale Finsternis reagieren.
Laufzeit: 15.09.2007 – 13.07.2008

Schauplatz Engelskirchen: Lichterzauber, Nachtgestalten

Im Schauplatz Engelskirchen wird mit der Ausstellung „Lichterzauber, Nachtgestalten" eine kleine Kulturgeschichte der Nacht präsentiert: vom Mond und von den Sternen bis zur Königin der Nacht, und vom Martinszug bis zu den Heinzelmännchen von Köln.
Laufzeit: 20.09.2007 – 22.06.2008

Schauplatz Solingen: Im Dunkel der Stadt

Unter dem Motto „Im Dunkel der Stadt" werden die Besucherinnen und Besucher im Schauplatz Solingen ab Mitte Oktober zu Flaneuren durch das nächtliche Solingen der Nachkriegszeit – ein Spaziergang, der auch die Reize einer (sicherlich jugendfreien) Nachtbar nicht ausspart.
Laufzeit: 13.10.2007 – 28.09.2008

Schauplatz Ratingen: Große Robe, kleines Schwarzes

Wie sich die Schönen der Nacht für die abendlichen Vergnügungen vorbereiteten, welche (Abend-)Kleider sie zu welchen Anlässen trugen, zeigt ab Ende Oktober der Schauplatz Ratingen unter dem Titel „Große Robe, kleines Schwarzes".
Laufzeit: 27.10.2007 – 29.06.2008

Schauplatz Euskirchen: Schlafenszeit!

So heißt es ebenfalls ab Ende Oktober im Schauplatz Euskirchen. Die Ausstellung widmet sich den „klassischen" Nachtthemen Schlaf und Traum und zeigt beispielsweise, wie sich die Industrialisierung auch auf unseren Schlaf, ja vielleicht gar auf unsere Träume ausgewirkt hat.
Laufzeit: 28.10.2007 – 27.07.2008

Schauplatz Oberhausen: Der Tag ist nicht genug

Um die Problematik der Nacht- und Schichtarbeit und deren schwieriges Verhältnis zu unserer „inneren Uhr" geht es schließlich im Schauplatz Oberhausen, unter dem bezeichnenden Titel „Der Tag ist nicht genug".
Laufzeit: 10.11.2007 – 29.06.2008

Website der Ausstellung: http://www.nacht.aktiv.lvr.de/ [1]

Näheres zu den einzelnen „Schauplätzen“ hier [2]

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