Industriekultur

Magazin für Denkmalpflege, Landschaft, Sozial-, Umwelt- und Technikgeschichte

Vorträge & Tagungen

Lothringen

Kurz vor den Denkmaltagen gründete sich in Hussigny-Godbrange
bei Longwy die »Association d’Histoire Industrielle«. Sie will die vor 26 Jahren geschlossene Mine des Ortes der Öffentlichkeit zugänglich machen. Die Eisenbahn war dieses Jahr Schwerpunktthema in Longwy. In einem historischen Zug, gezogen von einer Dampflokomotive der Arbed aus dem Jahr 1912, konnte man bis zum Bahnhof von Longuyon fahren, Erinnerung an die Eröffnung der Bahnlinie Longwy–Longuyon im Jahr 1863, mit einer Anbindung an Belgien im Osten. Die Bedeutung der Eisenbahn für die Entwicklung der Stahlindustrie im Revier von Longwy war auch Thema eines »son et lumierè«, einer Multimediaschau aus Dia-Vortrag, Musik und Feuerwerk auf dem Bahnhofsvorplatz.

In Saint-Pancré bei Longwy führten die Höhlenforscher des »Club de spéléologie du Bassin de Longwy« die Besucher zu den ehemaligen Fundstätten des »minerai de fer fort«, einem hochwertigen Eisenerz, das im Gegensatz zur Minette einen hohen Eisengehalt hatte (bis zu 60 Prozent) und phosphorfrei war. Es eignete sich deshalb hervorragend für die Verhüttung in den nahe gelegenen Hochöfen des 17. und 18. Jahrhunderts und zur Weiterverarbeitung zu Schmiedeeisen. Der Kommunalverband der Gemeinden des Fenschtals veranstaltete in Hayange zusammen mit Greg Gawra zwei Rundfahrten zu Wandmalereien des Künstlers. In Neuves-Maisons bei Nancy führten ehemalige Bergleute durch die Stollen des Bergwerks »Val de Fer«Nach Mitteilung der Vereinigung »Atelier
mémoire ouvrière« (A.M.O.) kamen etwa 600 Besucher, davon ein Viertel Jugendliche. W. S.