Deutschlandfunk-Sendung „Vergeblich und vergangen: Niemals schläft der Rost“

Rost! Sein Leumund ist übel. Eisenfresser. Stahlbezwinger. Seit Jahrtausenden nagt Rost an den Kriegs-, Kultur- und Arbeitswerkzeugen des Menschen, er gilt als der große Zerstörer und als hinterhältiger Entwerter. Die Angst vor ihm ist sprichwörtlich: Wer rastet, der rostet. Stahlwerke, Industriekomplexe, Autowerke liegen wie Skelette in der Landschaft. Rost ist die Signatur der Vergeblichkeit und Vergänglichkeit, degradiert einen kraftstrotzenden „Manufacturing Belt“ in einen Mitleid heischenden „Rust Belt“…

Der Essay erkundet diese Schreckenspanoramen und zeigt, dass der Rost an der Schwelle zum Informationszeitalter in Kunst und Kultur, im Alltag und im Bewusstsein des postmodernen Menschen andere Gesichter und Bedeutungen erhält. In der digitalen Ära wird der Rost gar zum Stempel der Authentizität, zum Ausweis gelebter und bewältigter Zeit. Und plötzlich ist der Rost nicht nur Feind, sondern auch Weggefährte, Erzähler, Identitätsstifter.

Den gesamten Text des Essays (und als Bonusmaterial ein paar nicht uninteressante Fotos) gibt es hier

Die 30-minütige Sendung nachhören kann man hier