Köln: Gelände der Gasmotorenfabrik Deutz soll als „Möhring-Quartier“ entwickelt werden – Bebauungsplan veröffentlicht

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Für ein rund 5,9 Hektar großes Areal im Süden des Stadtteils Köln-Mülheim („Möhring-Quartier“) hat die Stadt Köln nach eigenen Angaben vom 18. Oktober 2016 ein städtebauliches Planungskonzept erstellt. Es sehe vor, Teile der vorhandenen, industriell geprägten Bausubstanz zu erhalten und durch Neubauten sinnvoll zu ergänzen. Neben dem Wohnungsneubau sollen auch Flächen für Gewerbe-, Büro- und Dienstleistungsnutzungen realisiert werden. Das Planungskonzept stellt die Stadt Köln am Donnerstag, 27. Oktober 2016, um 18.30 Uhr im „The New Yorker/Dock One“, Hafenstraße 1, Köln-Mülheim, öffentlich vor…

Bei dem als „Möhring-Quartier“ bezeichneten Areal handelt es sich um das historische Gelände der Gasmotorenfabrik Deutz, auf dem seit 1867 der Otto-Motor weiterentwickelt und hergestellt wurde. Von den ursprünglichen Werksanlagen, zu denen auch Villen für Unternehmer und leitende Mitarbeiter gehörten, ist heute nichts erhalten. Nach Bebauung eines umfangreichen Erweiterungsgeländes östlich der Deutz-Mülheimer Strasse wurde das ursprüngliche Werk abgebrochen und ersetzt. Teile der heutigen Bausubstanz gehen noch auf die Zeit um 1900 zurück. Der nach der Düsseldorfer Industrie-Ausstellung von 1902 hierher versetzte Pavillon der Gasmotorenfabrik („Möhring-Pavillon“) wurde in einen Werkskomplex einbezogen, der um 1910 als Giesserei weitgehend neu errichtet wurde.

Heute nutzt ein Büro- und Atelierhaus unweit des „Kunstwerks“ den Namen „Alte Gasmotorenfabrik“. Dabei handelt es sich jedoch um ein nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Gelände der Waggonfabrik van der Zypen & Charlier, später Westwaggon errichtetes Gebäude. Westwaggon, Gasmotorenfabrik und die Maschinenfabrik Humboldt in Kalk wurden als KHD-Konzern zusammengefasst. Heute ist die aus der KHD ausgegliederte Deutz AG noch östlich der Deutz-Mülheimer Strasse ansässig, ihr Hauptwerk einschliesslich des weltbedeutenden Motorenmuseums befindet sich jedoch im Stadtbezirk Porz.

Siehe dazu: Via Industrialis: Gsmotorenfabrik Deutz

Planungskonzept Mülheim-Süd

Das Plangebiet ist nach Angaben der Stadt Köln als Teil des umfangreichen städtebaulichen Planungskonzeptes, das im Rahmen des Werkstattverfahrens „Mülheimer Süden inklusive Hafen“ entwickelt worden, umfasst den Bereich der ehemaligen Gießerei der Deutz AG sowie das vorgelagerte Gebäude der früheren Hauptverwaltung der Deutz AG. Das Gelände wird im Osten durch die Deutz-Mülheimer Straße, im Norden und Westen durch den Auenweg und im Süden durch den „Grünzug Charlier“ begrenzt.

Prägend sei die nahezu vollflächige, mindergenutzte und zu großen Teilen leerstehende Bebauung. Neben dem dreigeschossigen Gebäuderiegel entlang der Deutz-Mülheimer Straße und der architektonisch und industriegeschichtlich bedeutsamen „Möhring-Halle“ (beide stehen unter Denkmalschutz) sollen auch große Teile der übrigen, erhaltenswerten Hallen stehen bleiben. Die in das städtebauliche Gesamtkonzept integrierten Bestandsgebäude werden durch eine Reihe von drei- bis sechsgeschossigen Neubauten sowie zwei Bauten mit zehn und zwölf Geschossen ergänzt. Im nördlichen Bereich ist der Bau einer Kindertagesstätte vorgesehen.

Im September 2016 hatte der Stadtentwicklungsausschuss der Stadt Köln beschlossen, für das Gelände ein Bebauungsplanverfahren nach dem Baugesetzbuch einzuleiten.

Telefonische Auskünfte zum städtebaulichen Konzept gibt das Stadtplanungsamt zu den üblichen Bürozeiten unter der Rufnummer 0221 / 221 – 32785. Schriftliche Stellungnahmen können bis einschließlich Freitag, 11. November 2016, an den Bezirksbürgermeister des Stadtbezirkes Mülheim, Norbert Fuchs, Bezirksrathaus Mülheim, Wiener Platz 2a, 51065 Köln oder per E-Mail gerichtet werden.

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