Bochum: „Objektgeschichte(n)“ – Jahrestagung des VDI-Ausschusses Technikgeschichte am 11./12. Februar 2016 im Deutschen Bergbau-Museum Bochum

Objekte sind in der Technikgeschichte sowohl als Untersuchungsgegenstand als auch als sachliche Quellen inzwischen ein zentraler Referenzpunkt geworden. Nicht nur in Technikmuseen faszinieren trotz Einsatz moderner digitaler Präsentationsformen Objekte durch ihre Materialität und Dinglichkeit. Die Spuren des Gebrauchs und exemplarische Anschaulichkeit machen diese Exponate zu Trägern authentischer Geschichte…

Jenseits der „Massendinghaltung“ in Museen und Sammlungen (so ein selbstironisches Bonmot aus der Archäologie) sind einzelne Objekte oder Objektgruppen inzwischen Ausgangspunkt für methodisch vielschichtige historische Perspektiven, die die Beziehung der Menschen zu den von ihnen geschaffenen Artefakten thematisieren.

Die technikgeschichtliche Jahrestagung lädt ein zu diskutieren, welche Potenziale eine objektorientierte Technikgeschichtsschreibung hat und welche thematischen und methodischen Grenzen ihr gesetzt sind. Dabei soll erstens der aktuelle Forschungsstand von „Objektgeschichte(n)“ in der Technikgeschichte reflektiert werden, indem nach Umgang, Wahrnehmung und Materialität von Objekten in der Vergangenheit gefragt wird; zweitens sollen aktuelle Theorien, Methoden und Konzepte der objektzentrierten Forschung im Hinblick auf ihre Anwendbarkeit in der Technikgeschichtsschreibung kritisch diskutiert werden.

Programm

Donnerstag, 11. Februar 2016

14.00 Lars Bluma: Begrüßung

14.10 Großewinkelmann: „Sie sind groß, laut, rostig und stinken“ – Historische Baufahrzeuge als sachliche Quellen zur Erforschung und Vermittlung der neueren Geschichte des Bergbaus am Weltkulturerbe Rammelsberg

14.50 Keil: Das Krankenhausbett. Versuch einer Artefaktanalyse im Sinne eines Neuen Materialismus

15.30 Kaffeepause

16.00 Laufer: Der KR 200 – ein technisches Artefakt auf dem historischen Prüfstand

16.40 Ebhardt: Von „Kassenschlagern“ und „gescheiterten Innovationen“ – Der „Stier“ und die „Otto Hahn“ im Deutschen Schifffahrtsmuseum

17.20 Sommer: Hybride Objekte der Produktentwicklung. Zur Rolle von Modellen und Prototypen als Akteure im Netzwerk von Technik- und Designgeschichte am Beispiel der Fa. Braun

18.00 Ende

18.30 Buffet im Fässle (Selbstzahler) – Hotel Arcora

Freitag, 12. Februar 2016

9.00 Elsasser: Technisches Kulturgut: Materialität und Funktion sind kaum zu trennen

9.40 Schewe: Historische Treue, aber mit Maßen – Zur Referenzauthentizität kultur- und technikhistorischer Leitobjekte

10.20 Kaffeepause

10.50 Schmidt: Resonanzen – Objektgeschichten als Klanggeschichten

11.30 Miggelbrink: Un/sichtbare Medien: Störungen in der Domestizierung des Fernsehapparats in den 1950/60er Jahren

12.10 Höltgen: Objekt(ge)schichten. Medien- und Computerarchäologie als Methoden operativer Technik-Geschichte

13.00 Ende

Im Anschluss an die Tagung (nach Voranmeldung): Angebot einer Führung durch die Sonderausstellung im Deutschen Bergbau-Museum „BERGAUF BERGAB – 10.000 Jahre Bergbau in den Ostalpen“

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