Köln/Hückelhoven: „Kölner Gespräche“ thematisieren „Städtebaulichen Denkmalschutz“ / Abriss von Bergarbeiterwohnhäusern vollzogen

Die Brassertstrasse in der Siedlung am Wadenberg der Zeche Sophia Jakoba wurde im Herbst 2015 vom Eigentümer VivaWest abgebrochen, wie Medien berichteten. Hier sollen atttraktive Neubauwohnungen entstehen. Dies steht beispielhaft für den Themenkomplex, der im 21. Kölner Gespräch behandelt wurde, das am 16. November 2015 an der TH Köln stattfand…

Die Fakultät für Architektur mit Denkmalpflege-Professor Norbert Schöndeling sowie dasLVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland hatten insbesondere kommunale Denkmalpfleger und Architekten eingeladen, um mit Ihnen über „Instrumente und Werkzeuge Städtebaulicher Denkmalpflege“ zu beraten. Dazu gehören Denkmalbereichssatzungen und Erhaltungssatzungen, die sich insbesondere auf historische Ortskerne, aber auch auf geplante  Siedlungen anwenden lassen. So wurden etwa die Essener Siedlung Margarethenhöhe und die „Schwarze Kolonie“ in Troisdorf besprochen.

Die Beiträge der Tagung werden wie diejenigen früherer Veranstaltungen als handliche Publikation aufbereitet und kostenlos vom LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland abgegeben.

Der Siedlungsbau im Rheinland gehört derzeit zu den Forschungs- und Inventarisationsschwerpunkten des Amtes. Dazu wird ein Gattungsinventar erstellt, dass geschützte und denkmalwerte Siedlungen vor dem allgemeinen geschichtlichen Hintergrund darstellt und bewertet.

Für die Brassertstrasse in Hückelhoven kommt diese Arbeit allerdings zu spät. Obwohl sich zahlreiche Bürger mit einer Onlinepetition gegen den Abriss aussprachen, wurde die umstrittene Bautengruppe inzwischen niedergelegt. Von einem Neubau versprechen sich Kommune und Bauherren eine Aufwertung des Standortes. In den historischen Siedlungen wurden nur einzelne Beispiele für die Haustypen unter Schutz gestellt, ein Verfahren, dass angesichts des im Ruhrgebiet üblichen Vorgehens in Fachkreisen als sehr ungewöhnlich betrachtet wird.