Essen: IndustrieFilm Ruhr ’15 präsentiert „Filmgeschichte(n) aus Wirtschaftsarchiven“

Unter dem Motto „Filmgeschichte(n) aus Wirtschaftsarchiven des Ruhrgebiets“ zeigen nach Angaben der Veranstalter am Sonntag, 15. November 2015, Archive aus dem Ruhrgebiet im Essener Filmstudio Glückauf wieder Filmschätze aus ihren Beständen. Den Zuschauer erwarten zehn Filme aus acht Jahrzehnten (von 1939 – 2004) mit filmischen Eindrücken von Duisburg bis Marl – und jeder Menge Industriekultur in laufenden Bildern…

Filme als Medium und Spiegel

Filme erzählen gemeinhin Geschichten – und als ein dominantes Medium in jenem 20. „Jahrhundert der Bilder“ sind sie zugleich ein Spiegel vergangener Zustände und Erfahrungen, über das die Menschen ihre Umwelt wahrnahmen und deuteten. Die Veranstalter von IndustrieFilm Ruhr sind sich dieser doppelten Bedeutung sehr bewusst. So knüpft auch die nunmehr zwölfte Ausgabe der Retrospektive an die gute Tradition an, dass die Experten aus den beteiligten Archiven die von ihnen ausgewählten Filmschätze selbst vorstellen, in den historischen Kontext einbetten und mit dem Publikum diskutieren. Zentrale Klammer der Veranstaltung ist und bleibt das Ruhrgebiet mit seinen Unternehmen.

Vom Lehrfilm zur Werbung und Dokumentation

Industrie und Wirtschaft setzten den Film zu vielfältigen Zwecken ein: zur Selbstdarstellung oder zur Produktwerbung, zu Lehrzwecken oder zur Dokumentation von Anlagen, Produktionsprozessen oder besonderen Ereignissen. Diese Bandbreite der historischen Gebrauchsweisen spiegelt sich im Programm wider. Das Unternehmensporträt des RWE („Elektrizität aus Braunkohle“), die spielfilmartig vermittelte Basisarbeit der damaligen Industriegewerkschaft Bergbau („Kameradschaft“) oder – ganz klassisch – die Produktwerbung („Ein Film vom Leimfilm“, „Dörken wählen“, „Kommissar Gluto“) stehen neben der eher nüchternen Schilderung der „Papierherstellung“.

Gleich zwei Filme („Stahl Kunst“, „Sinnlichkeit Stahl“) nähern sich dem Thema Stahl aus einer eher ungewöhnlichen, künstlerischen Perspektive. Und als die beiden „Brückenfilme“ des Programms („Rheinbrücke Köln-Deutz – Räumung und Neubau“, „Das Seil“) seinerzeit entstanden, war es wohl kaum absehbar, dass sie heute, mehr als ein halbes Jahrhundert später, unversehens wieder an Aktualität gewonnen haben.

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