Essen: Kraftwerke des Ruhrverbands saniert

Gleich zwei gute Nachrichten kommen vom Ruhrverband in Essen…

Kraftwerk Hengsteysee

Mehr als ein halbes Jahr hat sich die Südfassade des Wasserkraftwerks am Hengsteysee neugierigen Blicken entzogen, bald präsentiert sie sich in neuem Glanz: Die an eine Aktion des Vepackungskünstlers Christo erinnernde Gerüstkonstruktion wird derzeit zurückgebaut und soll in wenigen Tagen ganz verschwunden sein. Rund 250.000 Euro kostete es nach eigenen Angaben den Ruhrverband als Eigentümer des Wasserkraftwerks, die seit 85 Jahren dem Angriff von Wind und Wasser ausgesetzte Betonfassade instand zu setzen. Dabei wurden zunächst alle schadhaften Bereiche entfernt, die freigelegte Bewehrung wurde entrostet und wieder gegen Korrosion geschützt. Danach wurden die Flächen mit einem speziellen, mit Kunststoff vergüteten Beton aufgefüllt und neue Fenster eingebaut, ehe die Fassade einen geprüften, rissüberbrückenden Überzug als dauerhaften Schutz erhielt. Bei der Farbgebung wurde im Wesentlichen das Farbkonzept der Wehranlage am Baldeneysee aufgegriffen. Die West- und Nordfassade des Kraftwerks sollen im Jahr 2015 instand gesetzt werden. Die Sanierung steht im Zusammenhang mit der Generalüberholung der Wehranlage am Hengsteysee, in die der Ruhrverband in den kommenden Jahren rund 7,5 Millionen Euro investieren wird.

Laufwasserkraftwerk Bamenohl bei Finnentrop

Das historische Kraftwerk in Bamenohl wurde nach Angaben des Ruhrverbandes wieder in Betrieb genommen. Das im Jahre 1923 errichtete Wasserkraftwerk Bamenohl musste 2004 außer Betrieb genommen werden, da die Bruchsteinmauer des Obergrabens Standsicherheitsmängel aufwies. Eine Sanierung des Obergrabens konnte unter den damals gegebenen wirtschaftlichen Randbedingungen nicht dargestellt werden. Die Anlage fiel in einen „Dornröschenschlaf“. Erst die gestiegenen Strompreise der jüngeren Zeit in Kombination mit der Möglichkeit den erzeugten Strom zu einem erheblichen Anteil als „Eigen“-Strom auf den Kläranlagen Lennestadt-Grevenbrück und Lennestadt zu nutzen, ließ die Wiederinbetriebnahme des Kraftwerks wirtschaftlich werden. Damit stand auch der Sanierung des Obergrabens jetzt nichts mehr im Wege. Dazu wurde 2011 zunächst die Bruchsteinmauer im oberen Teil des Obergrabens abgebrochen und durch ein neues Betongerinne ersetzt. Weitergehende Untersuchungen der Obergrabendämme ergaben jedoch, dass vor der erneuten Inbetriebnahme des Kraftwerks auch der Bereich zwischen dem neuen Betongerinne und dem Kraftwerk saniert werden muss, um Stand- und Betriebssicherheit wiederherzustellen. Seit Mai dieses Jahres erneuerte der Ruhrverband daher auch diese unteren 500 Meter des Obergrabens. Hierzu erhielt der Kanal nach den erforderlichen Gründungsarbeiten zunächst eine Bodenplatte aus Beton, auf der dann mithilfe eines Schalwagens die Wandelemente betoniert wurden. Nach erstem Probebetrieb und einer weiteren Dichtheitsprüfung im Sommer konnte das Kraftwerk am 3. Dezember 2014 offiziell an den Bauherrn übergeben werden. Nunmehr laufen die Turbinen wieder und erzeugen eine Strommenge, die dem Stromverbrauch von ca. 500 Haushalten entspricht. Da das gesamte Areal des 1923 erbauten Wasserkraftwerks unter Denkmalschutz steht, sind im Nachgang jetzt noch umfangreiche Erdarbeiten zur Geländemodellierung erforderlich.

Über den neuen Obergraben dürfen sich übrigens auch die Fische freuen: Die Anlage wurde mit einem naturnahen Fischaufstiegsgerinne an der linken Wehrseite und einer fischfreundlichen Anpassung des Kraftwerksrechens ökologisch verträglich umgestaltet.

 

Zur Website des Ruhrverbandes