Dessau: Bauhaus-Ausstellung „Dessau 1945 – Moderne zerstört“

Als im Frühjahr 1945 die Meisterhäuser Gropius und Moholy-Nagy zerstört wurden, lag auch Dessau in Trümmern. Die einstige Residenzstadt in Anhalt, so die Organisatoren weiter, war zum Inbegriff für Rüstungsproduktion und Zwangsarbeit geworden, und das in Dessau produzierte »Schädlingsmittel« Zyklon B wurde zur traurigen Vokabel für den Völkermord an den europäischen Juden…

Dort, wo einst die Bauhausmeister gewohnt hatten, lebten zu Kriegsende leitende Angestellte der Flugzeugfabrik. Die Ausstellung »Dessau 1945 – Moderne zerstört« zeigt die Bauhausstadt nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten bis zur Stunde Null. Als berühmter Kronzeuge darf der französische Fotograf Henri Cartier-Bresson gelten. Er, der selbst in Deutschland inhaftiert war, dokumentierte die Rückkehr französischer Zwangsarbeiter und Kriegsgefangener. Im Sockelgeschoss des Bauhausgebäudes werden nun 32 dieser Werke zu sehen sein. Die vom bisherigen Bauhaus-Direktor Philipp Oswalt kuratierte Schau widmet sich zum ersten Mal dem janusköpfigen Erbe der Moderne in Dessau. Begleitprogramm