Archiv für den Monat: September 2013

Köln: „Bernd und Hilla Becher, Hochofenwerke“ in der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln bis 28. Januar 2014

­Beeindruckend plastisch, fast modellhaft veranschaulichen die Hochofenanlagen mit ihren über Jahrzehnte entwickelten Großapparaturen das vielzitierte Ideal "Form folgt Funktion". Denn die Betreiber jener Anlagen sind weniger von ästhetischen Prinzipien, als vielmehr – die spezifischen Standortbedingungen berücksichtigend – von Überlegungen technischer und wirtschaftlicher Optimierung geleitet, die bis in den Beginn des neuen Jahrtausends reichen. Die von Bernd und Hilla Becher via Großformatkamera betrachteten und studierten Bauten lassen sich in Konstruktion und Funktion genau nachvollziehen. Der Hochofen und der Hochofenkopf wurden oft – sofern die Aufnahmesituation dies zulässt – von drei oder gar vier Seiten ins Bild gesetzt, so dass die Bildsequenz eine Abwicklung des jeweiligen Objekts wiedergibt – frontal, seitlich und perspektivisch gesehen. Eine analytische Sichtweise, die sich absichtsvoll im Naturwissenschaftlichen begründet und immer wieder, übertragen auch auf andere Funktionsbauten im Werk der Bechers, wiederfindet. Ein Hochofenwerk kann damit visuell durchschritten und in weiten Bereichen nachvollzogen werden. Nochmals nahsichtiger werden unterschiedliche, zum Beispiel für die Weiterleitung von Wind und Gas notwendige Röhrenelemente, Konstruktionen und Details abgebildet. Sie beeindrucken durch ihr Volumen und ihre elementaren Formen ebenso wie ihre Materialität und Tonalität. Sie regen unsere Phantasie an, besitzen eine eigene Ästhetik, fast ornamentale Kraft und Dynamik und lassen zugleich weitreichende Ingenieurs- und Handwerkerleistungen erahnen, die die Hochofenwerke über Jahrzehnte immer wieder neu überholen und gestalten.

Die Bildreihen der aktuellen Ausstellung widmen sich beispielsweise den deutschen Hochofenanlagen in Duisburg-Bruckhausen, Völklingen, Lübeck oder in Eisenhüttenstadt, den französischen Werken in Longwy, Rombas oder Neuves-Maisons, den belgischen in Liège-Seraing, Charleroi und La Louvière, in Luxemburg Terre Rouge und Differdingen sowie in den USA Ensley, Fairfield, Gadsden, Mingo Junction, Aliquippa und Youngstown.

­SONDERVERANSTALTUNGEN

10. Oktober, 18 Uhr:
Präsentation ausgewählter Werkgruppen aus dem Bestand der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur zur Industriephotographie
Ort: Studienraum, Im Mediapark 7 (Voranmeldung, begrenzte Teilnehmerzahl)

21. November, 18 Uhr:
Technikführung durch die Ausstellung Hochofenwerke (Adalbert Zirkler, ThyssenKrupp Steel Europe AG)
Treffpunkt: Ausstellungskasse

5. Dezember, 19 Uhr:
„Der Schritt vom Photo zum Photobuch ist ganz logisch und folgerichtig" (Hilla Becher, 2013), Podiumsgespräch zwischen Hilla Becher und Lothar Schirmer
Ort: Saal 1. OG, Im Mediapark 7

16. Januar 2014, 18 Uhr:
Technikführung durch die Ausstellung Hochofenwerke (Adalbert Zirkler, ThyssenKrupp Steel Europe AG)

Treffpunkt: Ausstellungskasse

Bernd und Hilla Becher, Hochofenwerke

20. September bis 26. Januar 2014

Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur
Im Mediapark 7
50670 Köln

Telefon: 0049-(0)221-88895 300
Fax: 0049-(0)221-88895 301

E-Mail: photographie@sk-kultur.de
Internet: ­ www.photographie-sk-kultur.de

Ausstellung geöffnet täglich außer mittwochs, 14 -19 Uhr, Eintritt: 4,50 ¤ (ermäßigt 2 ¤), montags freier Eintritt!

Köln/Warstein: Dynastien in NRW: WDR zeigt Doku mit exklusivem Filmmaterial über die Brauerfamilie Cramer aus Warstein

­Für die WDR-Reihe „Dynastien in NRW“ hat Catharina Cramer exklusiv ihr Familienarchiv geöffnet, darunter Super-Acht-Filme, die den verstorbenen Vater auf seinen Reisen durch Amerika zeigen. Dort hat dieser Inspirationen für seine Marketingideen und Anregungen für den Neubau seiner Waldparkbrauerei gesammelt. Als einer der ersten Bierbrauer überhaupt hat er Fernsehwerbung genutzt. Albert Cramer schaffte es sogar, den Pop-Künstler Andy Warhol aus New York in das kleine Sauerländer Städtchen zu locken und das Pils auf der Leinwand zu verewigen.

Familie und Unternehmen mussten im November 2012 mit dem Tod des Firmenpatriarchen Albert Cramers, der die Pils-Marke erfolgreich nach ganz oben gebracht hatte, einen herben Schlag verkraften. Mit gerade einmal 35 Jahren führt heute Catharina Cramer die Geschäfte, das Unternehmen mit 530 Millionen Jahresumsatz und weltweit über 2.000 Mitarbeitern. Die Firmenchefin hat aktuell große Herausforderungen zu meistern und steht im Zentrum dieser Dokumentation. Der Film spart nach Nagaben des WDR auch die aktuellen Ereignisse in Warstein nicht aus.

Begonnen hat alles 1753, als Caspar Cramer zum ersten Mal eine Biersteuer bezahlen musste – der Grundstein für die spätere Brauerei. Der Film erzählt den Aufstieg vom Dorfbier zu Deutschlands Biermarke Nr. 1 in den 1980er und 90er Jahren, von den Momenten der Krisenbewältigung, den Marketing-Scoops der Familie und Catharina Cramers Visionen für die Zukunft dieser Familienbrauerei im Großformat.

Dynastien in NRW
Vom Dorfbier zur Weltmarke – Die Cramers aus Warstein
Ein Film von Anke Rebbert
Im WDR Fernsehen am Freitag, 27. September 2013, 20.15-21.00 Uhr

Ratingen: Der Mann hinter „Nivea“: Toplowitz-Ausstellung im Oberschlesischen Landesmuseum Ratingen / Neanderland-Museumsnacht 27. September 2013

­Der Nivea-Schöpfer als Unternehmer und Kunstmäzen“: Oscar Troplowitz (1863 – 1918) hat die Nivea-Creme erfunden, dazu viele andere heute bekannte Dinge unseres täglichen Lebens wie: Leukoplast-Pflaster, Labello Lippenpflegestift und Tesa-Film. Der in Gleiwitz geborene Apotheker, Unternehmer und Kunstmäzen baute die Firma Beiersdorf zu einem Unternehmen aus, das heute weltweit tätig ist.

Die Eröffnung der Ausstellung findet statt im Rahmen der Ratinger Museumsnacht am Freitag, dem 27. September um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei. Ein Shuttle-Bus verbindet die drei Museen in Ratingen. Spaß für Kinder und Erwachsene, leckeres Essen und Getränke runden den Abend ab.

An der kreisweiten „neanderland Museumsnacht“ nehmen auch das LVR-Industriemuseum Textilfabrik Cromford und zahlreiche weitere kultur- und industriegeschichtliche interessante Häuser teil,  

Kontakt und Information zur Toplowqitz-Ausstellung:
Oberschlesisches Landesmuseum
Bahnhofstraße 62 | 40883 Ratingen (Hösel)

Tel.: 0 21 02 – 96 50 Fax: 0 21 02 – 96 54 00, Email: info@oslm.de

Aktuelle Informationen finden Sie auch bei Facebook, Twitter und Flickr.

Dortmund: Umfangreiche Sanierungsmaßnahmen auf der Kokerei Hansa

­Die Bauaktivitäten sind mittlerweile so weit fortgeschritten, dass es zu erheblichen Einschränkungen auf dem gesamten Gelände sowie im Eingangsbereich kommt. Bislang konnte die Industriedenkmalstiftung den Besucherverkehr umleiten und Führungswege anpassen. Da nun aber auch die Hauptzuwegungen betroffen sind, ist die vorübergehende Schließung erforderlich. Gerechnet wird mit einem Zeitraum von circa drei Monaten.

Die Veranstaltungen in der Waschkaue sind von der Schließung nicht betroffen. Die sehenswerte Fotografie-Ausstellung „Kulturschicht“ der Fachhochschule Dortmund bleibt, wie angekündigt, bis zum 13. Oktober für Besucher geöffnet. Die beiden Termine der Konzertreihe Bildklang am 26. September und 15. November finden ebenfalls statt. Für die Veranstaltung im Rahmen der Reihe „Wir wollen Welterbe“ mit Ingo Insterburg am 6. Oktober in der Kompressorenhalle wird eine Sonderzuwegung ermöglicht.