Archiv für den Monat: Februar 2013

Oberhausen: Extraschicht wächst weiter – nächster Termin: 6. Juli 2013

­Die Flottmannhallen in Herne sind ein eingeführter Veranstaltungsort; diesmal werden sie auch in der Extraschicht-Nacht dabei sein.

Einmalig ist dagegen die Möglichkeit, den Abwasserkanal Emscher Schacht 52/53 in Gelsenkirchen zu besuchen. Nach Inbetriebnahme ist er dann nicht mehr „kulturell“ nutzbar. Ebenfalls zur „Wasserwirtschaft“ der Ruhr gehört die Kläranlage in Kamen-Körnebach, die ihre Tore für die Kunst öffnet.

Im Westen des Ruhrgebiets laden das Bergwerk West in Kamp-Linfort und die Gartenstadt Dinslaken-Lohberg ein.

In Lünen kann erstmals der Gewerbehof „Alte Kaffeerösterei“ besucht werden.

Weitere und aktuelle Informationen jederzeit unter www.extraschicht.de

­Köln: Abrissarbeiten auf dem Clouth-Gelände in Nippes beginnen

Seit Jahren rangen auf dem Gelände ansässige Künstler, Architekten, Stadtplaner und Politiker um die Zukunft des dicht bebauten Geländes (wir berichteten). Aus dem städtebaulichen Wettbewerb ging Kunibert Wachten (Aachen) mit einem Masterplan-Entwurf hevor, der sich weitgehend an der bestehenden Struktur des Geländes orientierte und so eine schrittweise Neubebauung ermöglichte.

Ende Juni 2012 übergab schließlich die Stadt Köln die Liegenschaft an die Entwicklungsgesellschaft Moderne Stadt, die im Besitz der Stadtwerke ist (Medienbericht).
Diese kündete den Abrissbeginn für Februar 2013 an (Medienbericht).

Am 26. Februar 2013 stellt der Moderne Stadt-Geschäftsführer Bernd Streitberger, früherer Baudezernent der Stadt, im Haus der Architektur Köln nochmals die Planungen vor.

Zur Beschreibung des Clouth-Geländes bei Rheinische-Industriekultur.de

Göttingen: Workshop und Nachwuchsseminar der Deutschen Wasserhistorischen Gesellschaft im März 2013

­­Der Workshop und das Nachwuchsseminar sollen, so die Initiatoren, unter dem Titel "Wasser in Bewegung" einen Einblick in die breite Forschungslandschaft der wasserhistorischen Forschung vermitteln und die vielfältigen Forschungsansätze miteinander in Kontakt bringen. Insbesondere das Seminar dient dem Austausch zwischen Studierenden, BerufsanfängerInnen und Doktoranden, die sich wasserhistorischen Themen widmen.

In Göttingen stehen verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung, die individuell gebucht werden müssen. Im Hostel37 wurde für das Nachwuchsseminar ein Bettenkontingent reserviert. Bei Anmeldung für die Veranstaltung wird das "Kennwort" für die Buchung mitgeteilt. Sollte das Kontingent erschöpft sein oder die Buchung nach Ablauf der Frist des Hostels (28.02.2013) erfolgen, muss gegebenenfalls auf andere Unterkünfte ausgewichen werden. Hinzu kommt ein Unkostenbeitrag von etwa 15 EUR für Exkursion/Verpflegung. Im Sinne der Studierenden wird versucht, die Kosten so gering wie möglich zu halten.

­Programm

Freitag, 22. März 2013 – Workshop: Großer Seminarraum der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB)
Platz der Göttinger Sieben 1, 37073 Göttingen

13:30-14:00 Anmeldung

14:00-14:15 Begrüßung: Prof. Dr. Manfred Jakubowski-Tiessen (GK Umweltgeschichte) und Dr. Manuela Armenat (DWhG e.V.)

14:15-15:00 Prof. Dr. Mathias Döring (Darmstadt): "Bewässerung und Versalzung in Oasen der Sahara"

15:00-15:45 PD Dr. Christian Wieland (Frankfurt a. M.): "Wasser zwischen Repräsentation, Bürokratie und Ingenieurskunst. Vergleichende Betrachtungen zu Italien und England im 17. Jahrhundert"

15:45-16:15 Pause

16:15-17:00 Dr. Ansgar Hoppe (Hannover): "Bewässerungswiesen als Elemente der traditionellen Kulturlandschaft in Mitteleuropa"

17:00-17:45 Dr. Xiaomeng Shen (Bonn): "Flood Risk Perception and Communication within Risk Management in Different Cultural Contexts"

17:45-18:15 Abschlussdiskussion

ab 19:00 Gemeinsames Abendessen

Samstag, 23. März 2013 – Nachwuchsseminar:
Großer Seminarraum im Tagungszentrum der Historischen Sternwarte
Geismar Landstr. 11, 37083 Göttingen

9:00-9:30 Anmeldung

9:30-10:15 Christoph Schmidt: "Das hydraulische Bewässerungssystem Palmeral de Elche, Spanien"

10:15-11:00 Patrick Keilholz: "Auwald in der Wüste – Mesoskalige Untersuchung des oberflächennahen Grundwassers am Tarim Fluss in Nordwestchina"

11:00-11:30 Pause

11:30-12:15 Sascha Bütow: »…aquam facere effluere et transire cum impetu«: Flutrinnen im mittelalterlichen Brandenburg und ihre Bedeutung für die Binnenschifffahrt"

12:15-13:00 Christian Zumbrägel: "Länder nutzet eure Wasserkräfte!" Sozionaturale Räumlichkeiten der Kleinwasserkraftnutzung im 19. und frühen 20. Jahrhundert"

13:00-14:00 Mittagspause

14:00-14:45 Nicole Kronenberg: "Das Argument "Bewahrung der Stadtansicht" in den Abstimmungsprozessen über Hochwasserschutzanlagen. Köln 1970 und 1995 – eine Rationalitätsanalyse"

14:45-15:15 Pause

15:15-15:30 Dr. Manuela Armenat: "Wasserbau aus umwelthistorischer Perspektive: Impulsreferat"

15:30-17:00 Forum

17:00-18:30 Stadtspaziergang

ab 19:00 Möglichkeit zum gemeinsamen Abendessen

Sonntag, 24. März 2013 – Exkursion zur Saline Luisenhall

9:30 Treffen Hostel37
10:00-11:30 Führung Saline Luisenhall
gg. 12:00 Ende der Veranstaltung

—————————————————————————————————–
Auskunft: Manuela Armenat

Georg-August-Universität Göttingen, DARE, Abt. Umwelt- und Ressourcenökonomik
Platz der Göttinger Sieben 5, 37073 Göttingen
+49(0)551-39-20128
49(0)551-39-4812
marmena1@uni-goettingen.de

Berlin: Ausstellung über deutsch-jüdische Techniker 1933-1945 im Deutschen Technikmuseum

­Ob ein deutscher Ingenieur, Erfinder, Fotograf oder Unternehmer jüdischen Glaubens war oder jüdische Vorfahren hatte, spielte bis zum Jahr 1933 kaum eine Rolle. Das änderte sich vor nunmehr achtzig Jahren mit der Machtübergabe an Adolf Hitler und die NSDAP. Bald nach dem 30. Januar 1933 wurden im Deutschen Reich die jüdischen Bahnbeamten entlassen, jüdische Fotografen und Radioproduzenten boykottiert sowie jüdische Fabrikanten verdrängt und ermordet. Fünf Jahre später, am 9. November 1938, war antisemitische Politik zum Alltag geworden – unter anderem für zahlreiche ­deutsche Juden. Die „Arisierung“ des Wirtschaftslebens entzog ihnen die Existenzgrundlage und alle Rechte. Wer konnte, versuchte noch zu emigrieren. Im Oktober 1941 setzten die Deportationen aus dem Reich in die Vernichtungsstätten ein. Nur wenige europäische Juden erlebten 1945 das Kriegsende.

In Texten, Objekten und Fotografien rekonstruiert die Ausstellung, dezentral über das Museum verteilt, diese Biografien, die durch den Nationalsozialismus einen brutalen Bruch erlebten. Die Ausstellung wurde als ein Gemeinschaftsprojekt vieler Museumsmitarbeiter entwickelt. Dr. Alfred Gottwaldt, Leiter der Abteilung Schienenverkehr im Deutschen Technikmuseum, ist Chefkurator und Projektkoordinator der Ausstellung.

Hinter diesen Namen stehen die Menschen, deren Lebensleistungen während der NS-Zeit zerstört wurden: der Radiofabrikant Manfred Aron, der Chemiker Richard Brinn, der Pharmazeut Arthur Eichengrün, der Fotograf Fritz Eschen, der Torpedobauer Herbert Otto von Klemperer, der Reichsbahndirektor Paul Levy, der Zuckerfabrikant Edmund Oskar von Lippmann, der Rundfunkindustrielle Siegmund Loewe, der Fahrzeugbauer Arthur Müller, der Regalfabrikant Julius Seligsohn-Netter, der Lokomotivbauer Alfred Orenstein, der Sozialpolitiker Ernst G. Preuß, der Fotograf Henry Ries, der Erfinder und Journalist Georg Rothgießer, der Flugzeugkonstrukteur Edmund Rumpler, der Fotograf Erich Salomon, der Funkingenieur Carl Schapira, der Flugzeugkonstrukteur Erich Schatzki, der Straßenbahner Georg Speyer und der Reichsbahn-Zentralamtsdirektor Ernst Spiro.

Erstmals stellt das Deutsche Technikmuseum unter dem Gesichtspunkt der nationalsozialistischen Verfolgungs- und Entrechtungspolitik eine breite Palette von Persönlichkeiten vor, die in technischen Bereichen tätig waren. Es setzt damit seine bereits 1995 in der Ausstellung „Ich diente nur der Technik“ vorgestellte und in mehreren Ausstellungsbereichen dokumentierte Verbindung der Technikgeschichte mit der Zeitgeschichte fort.

Die Ausstellung ist Teil des Berliner Themenjahres 2013 „Zerstörte Vielfalt“.