Archiv für den Monat: September 2012

­Wenden/Sauerland: Eisenstrasse Südwestfalen vorgestellt

­­Die Eisenstraße Südwestfalen bildet eine alte Wirtschafts- und Verkehrsachse zwischen dem ehemaligen Siegerländer Bergbaugebiet und der Kleineisenindustrie in der märkischen Region, auf denen allen Territorial-, Religions- und Sprachgrenzen zum Trotz fleißige Fuhrmänner eine unzählbare Menge an Gütern bewegt haben. Die Kulturroute Eisenstraße Südwestfalen ist somit kein künstliches Konstrukt, sondern eine historisch gewachsene „echte“ Kulturroute. Mittlerweile haben die Ruhr-Sieg-Eisenbahn, die Bundesstraße 54 und zu guter Letzt die Autobahn 45 die alte Eisenstraße überholt und abgelöst.

Der jahrhundertelange wirtschaftliche Austausch hat tiefe Spuren in der Kulturlandschaft Südwestfalens hinterlassen, die über das Projekt Eisenstraße Südwestfalen sichtbar gemacht und zum Erzählen gebracht werden sollen: angefangen von den Industrie- und Technikmuseen, über industriekulturelle Wanderwege, Bodendenkmale wie Hohlwege, Landhecken und Spuren alten Bergbaus bis hin zu Anekdoten, Sagen und Persönlichkeiten. Hans-Ludwig Knau, der die historische Wegeforschung mit tatkräftiger Unterstützung von Dr. Rolf Heinen aus Drolshagen und insbesondere vom Historikerteam Frau Irene Rumpler aus Ennepetal und Herrn Dr. Andreas Bingener aus Siegen begleitet, erzählte anschaulich, welche interessanten Kleinode der Reisende auf der Eisenstraße entdecken kann.

Insgesamt 13 Kommunen wirken an dem Netzwerk Eisenstraße Südwestfalen mit: der Kreis Altenkirchen, die Gemeinden Neunkirchen, Burbach und Wilnsdorf, die Städte Siegen, Kreuztal, Hilchenbach, Freudenberg in Kreis Siegen-Wittgenstein, die Gemeinde Wenden und die Stadt Drolshagen im Kreis Olpe, die Städte Altena und Kierspe im Märkischen Kreis sowie die Stadt Ennepetal im Ennepe-Ruhr-Kreis. Die Vertreter der Partner-Kommunen machten deutlich, dass alle Kommunen ein eigenes industriekulturelles Alleinstellungsmerkmal mit ganz individuellen, markanten Orten vorweisen können. Der Besucher kann sich also seine Reise entlang der 180 km langen Eisenstraßen äußerst abwechslungsreich gestalten.

Die Eisenstraße Südwestfalen ist eines der vielen Bausteine des Regionale2013-Projektes „WasserEisenLand Südwestfalen – Industriekultur in Südwestfalen“. Im Rahmen des Pressegespräches hat daher Martin Müller von der Südwestfalen Agentur auf die zentrale Bedeutung von Industriekultur und von "WasserEisenLand" für die Identität der Region Südwestfalen hingewiesen. Herr Stephan Sensen als erster Vorsitzender des Vereins "WasserEisenland e. V." führte kurz in die 2.500 Jahre alte Industriegeschichte der Region ein und erläuterte den Teilnehmern die bedeutende Rolle der Eisenstraße Südwestfalen im "WasserEisenLand". Das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt die Entwicklung von Industriekultur zu einem Alleinstellungsmerkmal des industriestarken Landes NRW. Der Ansprechpartner für Industriekultur NRW, Rainer Klenner, verortete die Stellung von „WasserEisenLand“ mit der Eisenstraße im Industrienetzwerk NRW und in der „Europäischen Route der Industriekultur“ (ERIH).

Die Eisenstraße Südwestfalen wird über die Regionale Kulturpolitik des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport Landes NRW finanziell gefördert. Die Projektkoordination haben Frau Susanne Thomas von der Kulturregion Südwestfalen mit dem Sitz beim Kulturamt Märkischer Kreis in Altena gemeinsam mit Frau Katrin Stein, freie Architektin aus Kreuztal, übernommen. Dort können sich Interessenten auch über die Möglichkeiten einer aktiven Teilnahme informieren.

Auf der Internetseite www.eisenstrasse-suedwestfalen.de können sich Bürger und Besucher über die Eisenstraße informieren und die erste Tourismusbroschüre herunterladen.

Zollverein zeigt Ausstellung zur Route der Technikdenkmäler in Polen

Genau wie das Unesco-Welterbe Zollverein gehört auch die Route der Technikdenkmäler in Polen zur Europäischen Route der Industriekultur. Die Ausstellung präsentiert somit eine gelungene Zusammenarbeit von zwei großen Erben der Industriegeschichte Europas und liefert als Kooperationsprojekt der Stiftung Zollverein mit dem Marschallamt der Woiwodschaft Schlesien sowie mit der Designerin Natalia Jakóbiec wichtige Impulse für die deutsch-polnische Freundschaft.

Die polnische Route der Technikdenkmäler verbindet knapp 40 Stationen, die das industriehistorische Erbe des Landes auf einem Touristenweg erlebbar machen. Die Mehrzahl der vorgestellten Objekte umfassen unterschiedliche Branchen wie Bergbau, Hüttenindustrie und Eisenbahnwesen. Neben der Präsentation der faszinierenden Industriedenkmäler Schlesiens geht es in dieser Ausstellung ebenso um die Entwicklung Schlesiens, von seiner traditionsreichen Vergangenheit über den Strukturwandel bis hin zur Gegenwart. Mit Bildern, Informationstexten und Artefakten werden den Besuchern die Stationen der Route, wie etwa die Bergwerksanlage „Guido“ in Zabrze oder die Bergarbeitersiedlungen Nikiszowiec und Giszowiec in Kattowitz eindrucksvoll vorgestellt. Zu der wahrhaft größten Attraktion der Route gehört sicherlich der um 1935 erstellte hölzerne Sendemast des Ortes Gleiwitz – mit gut 100 Metern die höchste freistehende Holzkonstruktion der Welt.

Unter dem Dach der Kohlenwäsche, dem größten Gebäude der Schachtanlage Zollverein XII, eröffnete Ende 2009 das Portal der Industriekultur. In einer Höhe von 30 Metern bekommen Besucher einen beeindruckenden Überblick über das industriekulturelle Angebot des Ruhrgebiets und Nordrhein-Westfalens sowie über die Vielfalt der Region, die 2010 Kulturhauptstadt Europas war.(Text/Quelle: Pressemitteilung)

Veranstaltungsort:Portal der Industriekultur
RUHR.VISITORCENTER/Besucherzentrum Ruhr,
Areal A [Schacht XII], Kohlenwäsche [A14]
Gelsenkirchener Straße 181, 45309 Essen

Infos: Tel. +49 201 24 68 10, Zollverein Website,
E-Mail ans Visitorcenter von Zollverein