Archiv für den Monat: Juni 2012

Joachimsthal/Brandenburg: Fotoausstellung „Auf Abwegen – Schmalspurbahnen auf Sardinien“ von Stefan Klink

­­Die italienische Mittelmeerinsel Sardinien verfügt über das größte Schmalspurbahnnetz in Europa. Die Schmalspurbahnen entstanden in Ergänzung zu den Normalspurstrecken, da ihr Bau deutlich kostengünstiger war. Die Strecken wurden zwischen 1888 und 1932 errichtet und hatten eine maximale Ausdehnung von fast 1000 km. Heute sind viele Abschnitte vor allem in der ehemaligen Bergbauregion im Südwesten der Insel stillgelegt und abgebaut. Andere wurden bereits in den 1950er Jahren modernisiert, trotzdem steht ihr Fortbestand immer wieder zur Disposition. Lediglich im Umfeld der Großstädte Cagliari und Sassari scheint ihr Überleben auch langfristig gesichert. Einige der landschaftlich reizvollsten Strecken werden seit den 1990er Jahren nur noch in den Sommermonaten betrieben. Sie sollen die sonnenhungrigen Badetouristen in das sardische Hinterland locken und ihnen die zahlreichen Kultur- und Naturschätze näher bringen. Der Bielefelder Foto-Designer Stefan Klink hat mit einem Stipendium 1999-2000 des DAAD die Strecken im Norden und Zentrum der Insel befahren und erwandert und dabei insbesondere die Architektur der kleinen Empfangsgebäude dokumentiert. Zur Bauzeit der Bahnen, als das gängige Transportmittel auf Sardinien noch der Ochsenkarren war, bedeuteten diese Bahnhöfe das ›Tor‹ zur Welt. Erst der Bahnanschluss ermöglichte den Abtransport der Waren und Rohstoffe in die Hafenstädte und den Weitertransport zum italienischen Festland.

Klink wurde nun von dem Künstler Holger Barthel, der das Stationsgebäude Joachimsthal Kaiserbahnhof bewohnt und wiederbelebt hat, eingeladen, in dessen »Galerie Wiegehalle« eine Auswahl seiner Fotografien zu präsentieren. Klink zeigt dabei vor allem serielle Fotografien der Empfangsgebäude in der Frontalansicht. Einige dieser Kleinode sind noch im Originalzustand, andere bis zur Unkenntlichkeit verbaut, manche leider verfallen. Die serielle Bauweise dieser Typenbauten wird in der Hängung der Ausstellung aufgegriffen und bietet so dem Publikum spannende und überraschende Vergleiche. Das ebenfalls ausliegende Buch zeigt darüber hinaus Fotos der vorbeiziehenden Landschaften während einer Eisenbahnfahrt, die Züge in der mediterranen Landschaft sowie Portraits der Eisenbahner an ihren Arbeitsplätzen. In kenntnisreichen Texten erläutert Klink die Entstehungsgeschichte der Bahnen und beschreibt persönliche Erlebnisse während seines Sardinienaufenthalts.

Über den Fotografen:
Stefan Klink hat an der FH Bielefeld Visuelle Kommunikation (Diplom) und Gestaltung (Master) studiert und dokumentiert seit über 10 Jahren die Architektur der Bahnhöfe. 2010 erschien seine Publikation »Stationen – Bahnhofsarchitektur im Harz«. Ausgestellt hat er u. a. in Amersfoort, Bielefeld, Goslar, Halberstadt, Hamburg, Leipzig und Palau (Sardinien). Er lebt und arbeitet als freiberuflicher Foto- und Grafikdesigner in Bielefeld.

Kontakt »Galerie Wiegehalle«:
Atelier Holger Barthel
Bahnhof Werbellinsee 3
16247 Joachimsthal
Tel. 033361 72155
www.atelier-holger-barthel.de
bartheldesign@googlemail.com

Kontakt Fotograf:
Dipl.-Des. Stefan Klink, MA
Ernst-Rein-Straße 40
33613 Bielefeld
Tel. 0521 5617652
www.st-klink.de
info@st-klink.de

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Essen: Im Jahr 2011 zählte das UNESCO-Welterbe rund 1,5 Mio. Besucher

­Hierbei werden durch die Stiftung Zollverein nur Personen erfasst, die durch Buchungen, Ticketkäufe, Reservierungen etc. zählbar sind. Spaziergänger und Geländenutzer, die sich nicht im Rahmen einer Veranstaltung auf Zollverein aufhalten, werden weiterhin nicht erhoben. Der allgemeine Eindruck ist aber, dass das UNESCO-Welterbe hier an Bedeutung gewinnt. Die Eröffnung der Ringpromenade Anfang Oktober 2011 hat nochmals einen deutlichen Schub in der Nutzung von Zollverein als „Stadtpark des Nordens“ gegeben. Gegenüber dem Kulturhauptstadtjahr (mit 2,21 Mio.) hat Zollverein fast 750.000 Besucher verloren, gegenüber dem letzten „normalen“ Jahr 2009 (945.000) allerdings ca. 500.000 gewonnen.

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Essen: RVR investiert in Großstandorte auf der Route der Industriekultur

­Das Geld ist der Beitrag des RVR zur langfristigen Sicherung der Ankerpunkte Landschaftspark Duisburg-Nord, Gasometer Oberhausen, Jahrhunderthalle Bochum, Zeche und Kokerei Zollverein in Essen sowie Kokerei Hansa in Dortmund.

Die mit rund zwei Millionen Euro größte Summe floss bislang in den Landschaftspark Duisburg-Nord, wo der RVR u.a. Stahlbau- und Korrosionsschutzarbeiten an den Hochöfen und an der Erzbunkeranlage durchführen ließ. Knapp 1,7 Millionen Euro flossen in die Zeche Zollverein, weitere 1,2 Millionen in die benachbarte Kokerei.
Martin Tönnes als Bereichsleiter Planung beim RVR verantwortlich für die Route der Industriekultur: "Die Mittel sind gut investiert. Sie sichern die bedeutenden und identitätsstiftenden Industriedenkmäler im Ruhrgebiet, die immer stärker auch von Gästen außerhalb der Metropole Ruhr entdeckt werden."
Die Zahlungen des RVR sind Teil des Vertrages zwischen dem Regionalverband Ruhr und dem Land, in dem sich die Partner 2006 verpflichtet haben, ausgewählte Ankerpunkte der Route der Industriekultur über einen Zeitraum von zehn Jahren baulich zu sichern. Das Land gibt jährlich einen Zuschuss von 3,6 Millionen Euro für die sechs Standorte, der Verband steuert durchschnittlich 2,5 Millionen Euro pro Jahr für die Instandhaltung bei.

Bis 2016 plant der RVR weitere Ivestitionen in die industriekuilturellen Schwergewichte des Reviers. So soll der Gasometer Oberhausen weitere 415.000 Euro erhalten; weitere 2,2 Millionen Euro vom RVR gehen in den Landschaftpark Duisburg-Nord fließen, z.B. in die energetische Instandsetzung der Lichtinszenierung und in die Aufzüge am Hochofen. Noch knapp 3,3 Millionen Euro werden vom RVR in die Bochmer Jahrhunderthalle fließen, u.a. in weitere Fassadenarbeiten sowie in die Instandsetzung von Glasdächern. Bis 2016 werden ausserdem vom RVR voraussichtlich weitere sieben Millionen Euro in die Zeche Zollverein und knapp 2,6 Millionen Euro in die Kokerei fließen. Große Vorhaben der kommenden Jahre sind die z.B. die Instandsetzung von Bandbrücken und des ehemaligen Kesselhauses (Zeche) sowie die Sicherung der Gebäude und Anlagen im Bereich der Koksofenbatterie undentlang der Blauen Allee (Kokerei).

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