Archiv für den Tag: 30. August 2011

Köln: Ehemalige Druckfarbenfabrik Lindgens zum Atelierhaus umgebaut

­Der 1950/51 errichtete Fabrikkomplex besteht aus einer zentralen Halle, die von zweistöckigen Verwaltungs- und Werkstattflügeln umgeben wird. Einem ähnlichen Schema folgte Anfang der 1930er Jahre bereits der Kernbau der Fordwerke in Köln-Niehl. Auch gestalterisch lehnt sich der Bau mit seinen kubischen Backsteinformen, Flachdächern und gläsernen Treppenhäusern an die Architektur der 1920er Jahre an. Die Fabrik liegt zwischen der Deutz-Mülheimer Strasse und dem Mülheimer Hafen in einem von einer größeren Zahl von Industriebrachen geprägten Areal, darunter der ehemaligen Giesserei der Deutz AG (früher Gasmotorenfabrik Deutz) und einem älteren Komplex der bereits Mitte des 19. Jahrhunderts als Bleiweissfabrik gegründeten Firma Lindgens. Auch andere Bauten werden bereits umgenutzt; die Stadt Köln plant die Erschließung des Hafengeländes durch einen Radweg mit Promenade. Das Atelierhaus setzt eine Reihe privater Initiativen fort, die auf den Bedarf an ungewöhnlichen und bezahlbaren Atelierräumen in Köln reagiert. Durch den Wegfall anderer Areale, etwa des Clouth-Geländes in Nippes (wir berichteten), steigt das Interesse zusätzlich an.

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Salzburg: Freilichtmuseum Großgmain bietet neue industriekulturelle Attraktionen

Seit dem Frühjahr 2010 verbindet eine Feldbahnstrecke mehrere regionale Baugruppen des Museums. Unweit des Haupteingangs kann der Besucher an einem schmucken historischen Bahnhof (Nachbau aus Gaisberg) die von Dieselloks des Herstellers Schöma gezogenen Personenzüge besteigen. Mehrere Haltepunkte, teils hierher versetzten Original-Wartehäuschen, teils Nachbauten, liegen an der 1,7 km langen Strecke mit abschließenden Schleifen.

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Ebenfalls 2010 wurde ein ins Museum versetztes historisches Wasserkraftwerk wieder eröffnet. Das erstmals 1913 betriebene Kraftwerk diente ursprünglich zur Versorgung von Marmorsteinbrüchen am Untersberg bei Salzburg sowie des Schlosses Glanegg und weiterer Gebäude in Fürstenbrunn. Bauherr war die Familie Mayr-Melnhofen, die das Kraftwerk im Jahre 2006 dem Museum schenkte, nachdem es 1943-77 unter der Regie der Salzburger Stadtwerke Strom produziert hatte.

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Die technische Ausstattung der Erbauungszeit besteht aus einer Pelton-Turbine der Voith-Maschinenfabrik in St. Pölten; Generator, Schalttafel und Umspannwerk lieferten die Siemens-Schuckert-Werke in Wien. Gebäude und Einrichtung wurden originalgetreu im Zustand um 1970 wieder aufgebaut; allerdings ist wegen des geringen Wasseraufkommens am Bachlauf des Museumsgeländes ein Betrieb nicht möglich.

Tipp: Das Heft 1/2012 der Zeitschrift „Industriekultur“ widmet sich mit seinem Schwerpunkt dem Thema „Wasserkraft“.

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