Archiv für den Monat: Juli 2011

Oberndorf/Neckar: 200 Jahre Waffenproduktion / Manz-Ausstellung im September

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Am 31. Juli 2011 jährt sich zum 200. Mal der Tag, an dem der württembergische König den Befehl zur Errichtung seiner Königlichen Gewehrfabrik zu Oberndorf am Neckar erließ. Aus diesem Betrieb gingen die Gebrüder Wilhelm und Paul Mauser hervor. Mit ihren Entwicklungen und ihrem Unternehmen machten sie Oberndorfer Waffen zu einem weltumspannenden Begriff.

Während heute Rheinmetall Defence die Unternehmensgeschichte fortsetzt, stehen Heckler & Koch und Feinwerkbau in der Tradition des Handfeuerwaffenbaus.

Der 31. Juli 1811 ist die Geburtsstunde einer Industrie, die einerseits ein Stück Technikgeschichte mit Weltgeltung darstellt, andererseits die Struktur und die Identität unserer Stadt bis heute entscheidend mitprägt. Der 31. Juli 2011 ist ein geeigneter Anlass, das traditionsreiche Oberndorfer Waffenmuseum im Schwedenbau nach einer Umbauphase der Öffentlichkeit neu vorzustellen. Der Jahrestag selbst markiert den Auftakt zu einem vielfältigen Programm, das sich bis ins kommende Jahr ausdehnen soll.

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Hamburg / Mannheim: Zwei Ausstellungen mit Hafenfotografien

­Hamburg Das Speicherstadtmuseum zeigt noch bis zum 31. Juli Fotos aus der traditionsreichen Hamburger Speicherstadt und dem alten Freihafen von Triest. Die Adriastadt verfügt ebenfalls über ein Freihafengebiet mit einem großen Lagerhauskomplex, der zeitgleich mit der Speicherstadt im späten 19. Jahrhundert entstand, als Triest noch der Haupthafen der Habsburgermonarchie war (Österreich – Ungarn). Giorgio Masnikosa ist es gelungen, den morbiden Reiz dieses beeindruckenden Ensembles einzufangen, das bereits seit über zwei Jahrzehnten leer steht und allmählich verfällt. Das ist umso bedauerlicher, als die Anlagen in Triest noch umfassend erhalten sind – einschließlich der ursprünglichen Dampfkessel und der Maschinen für die Hydraulik, die in den 1880er Jahren in Prag hergestellt wurden. Giorgio Masnikosa (48) lebt und arbeitet seit 1985 als Designer und Fotograf in Stockholm. Seine große Leidenschaft ist der Radsport, dem er einen Fotoband gewidmet hat. Weitere Bände mit Aufnahmen von Gotland und Triest, seiner Geburtsstadt, sind in seinem eigenen Masnikosa Verlag erschienen.

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Thomas Hampel (55) lebt und arbeitet in Hamburg. Er ist Inhaber der Agentur Elbe & Flut für Fotografie und Gestaltung und Herausgeber der Zeitschrift „Quartier“. Seine Impressionen aus der Speicherstadt und dem Hafen sind vielen Liebhabern des maritimen Hamburg aufgrund seiner Veröffentlichungen in der eigenen Edition Elbe & Flut bekannt, die im Junius Verlag Hamburg erscheint.

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Mannheim

Die ­Rhein-Neckar Industriekultur RNIK lädt ein zur Eröffnung der Ausstellung „Hafenlichter“ im Mannheimer Markthaus am 15. Juli 2011. Tausende Besucher haben die grandiose Inszenierung des Industriehafens in der „Langen Nacht der Museen“ erlebt und waren hingerissen von der einmaligen Stimmung. Zum ersten Mal und nur für eine Nacht strahlten dort die Lichter. Mühlen, Silos, Kaianlagen und Industriegebäude leuchteten von Innen, waren zusätzlich künstlerisch in Szene gesetzt und spiegelten sich im schwarzen Wasser… Mit der Ausstellung „Hafenlichter“ wird der Verein „Rhein-Neckar-Industriekultur“ den Genuss jetzt verlängern. Die Fotokünstlerin Elsa Hennseler-Etté hat brilliante Aufnahmen gemacht. Sowohl in der Blauen Stunde wie auch nachts hat sie die bezaubernde Atmosphäre eingefangen. Wer die Inszenierung des Industriehafens in der „Langen Nacht der Museen“ im April live erlebt hat, weiß wie überwältigend dieser Anblick war. Wer selbst versucht hat zu fotografieren, merkte, wie schwierig das war. Die Fotokünstlerin Elsa Hennseler-Etté hat brillante Aufnahmen von den beleuchteten und sich spiegelnden Mühlen, Kaianlagen und Industriegebäuden gemacht. Zur Eröffnung sprechen Helen Heberer (MdL) und Veit Lennartz. Bei der RNIK weiss man, dass viele Fotobegeisterte unter den Freunden der Industriekultur sind. Gerne könnten diese bei der Ausstellung mitmachen und noch im Laufe der Ausstellung die Abzüge ins Markthaus nachreichen oder als Datei an den Verein schicken: info@Rhein-Neckar-Industriekultur.de. Eröffnung der Ausstellung am Freitag, 15. Juli 2011 um 18 Uhr im Markthaus in Mannheim, Floßwörthstraße 3-9. Sie ist bis 30. September Montags bis Freitags von 10.30 bis 19 Uhr und Samstags von 9.30 bis 16 Uhr zu sehen.

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Hannover/Lehrte/Sehnde: Region Hannover präsentiert neuen Routenführer „Schiffe, Schienen und Schächte“

­ Im 19. und frühen 20. Jahrhundert war Hannover eines der größten deutschen Industriezentren. Firmen wie Hanomag, Pelikan und Continental haben den Namen der Stadt in die ganze Welt getragen. Aber auch der Osten der Region Hannover blickt auf eine bewegte Industriegeschichte zurück. Eine neue Broschüre aus der Reihe „Routen der Industriekultur“ führt Fahrradfahrer zu „Schiffen, Schienen und Schächten“. Der etwa 40 Kilometer lange Radrundkurs beginnt an der Hindenburgschleuse im Osten Hannovers. Auf den ausgeschilderten Fahrradrouten R 12, 13 und dem Regionsring geht es nach Lehrte und Sehnde, vorbei an baulichen Anlagen aus der Blütezeit der Wasserschifffahrt, der Eisenbahn, der Zucker- und Kaliindustrie. Die Tour endet wieder in Anderten. Eine von insgesamt 14 Station auf dem Weg ist das alte Stellwerk Lpf (Lehrte Personenbahnhof Fahrdienstleiter) aus dem Jahr 1896 in Lehrte. Im Jahre 1986 wurde es stillgelegt und beherbergt heute im ehemaligen Spannwerksraum eine 21 Meter lange und 3 Meter breite Modelleisenbahn, die die Situation in der Eisenbahnerstadt im Jahr 1960 zeigt. Im Obergeschoss befindet sich das älteste und größte mechanische Stellwerk in Norddeutschland mit einer 20 Meter langen Hebelbank. Für den Erhalt dieses Reliktes aus der Lehrter Eisenbahngeschichte setzt sich der Modelleisenbahnverein Lehrte e.V. seit 25 Jahren ein. Das ehemalige Bauerndorf Lehrte entwickelte sich mit der Eröffnung des ersten Teilstücks der hannoverschen Eisenbahnen aus der Residenzstadt Hannover nach Lehrte ab 1848 zum Zentrum des gesamten hannoverschen Schienennetzes. Das Gebiet um den Bahnhof, der 1844 entstand und heute unter Denkmalschutz steht, blühte bis zur Jahrhundertwende auf. Der günstige Verkehrsanschluss und nahe Rohstofflagerstätten zogen eine Düngemittel-, eine Zement-, Zucker- und Chemische Fabrik nach. So gründete 1883 beispielsweise August Bödecker die Lehrter Zucker AG, deren 45 Meter hoher Wasserturm heute im Lehrter Hohnhorstpark zu bewunden ist. Lehrtes Rolle als Knotenpunkt schwand erst ab 1938 mit Inbetriebnahme der „Hasenbahn“, die Hannover über Langenhagen und Burgdorf mit Celle verband, ohne den zeitraubenden Umweg über Lehrte zu nehmen. Weitere Stationen auf dieser Tour, die sich auch als Tagesausflug mit Bussen und Bahnen gestalten lässt, sind der Mittellandkanal mit den Schleusen in Anderten und Sehnde Bolzum, die Doppelschachtanlage Bergmannssegen-Hugo oder die Gewerkschaft Hohenfels mit dem Straßenbahnmuseum in Sehnde-Wehmingen. „Die historischen Industrieanlagen prägen immer noch das Gesicht vieler unserer Städte und Gemeinden. Auch der unter- und oberirdische Abbau von Bodenschätzen hat unübersehbare Spuren in einer Region hinterlassen, in der heute drei Viertel aller Erwerbstätigen ihr Geld in der Dienstleistungsbranche verdienen“, sagte Prof. Priebs bei der Präsentation der Broschüre. „Mit den Routen der Industriekultur laden wir dazu ein, in vergangene Arbeits- und Alltagwelten einzutauchen, ihren Wandeln nachzuvollziehen und Spuren dieser Zeit zu verfolgen. Es gilt der Satz: Man sieht nur, was man weiß.“ Die Broschüre „Schiffe, Schienen & Schächte“ ist im Bürgerbüro der Region Hannover, Hildesheimer Straße 18, bei der Tourist-Info am Ernst-August-Platz, der Tourismusregion Hannover sowie in den Bürgerbüros der Städte Lehrte und Sehnde kostenlos erhältlich. Weitere Informationen unter www.industriekultur-hannover.de Ausführliche Informationen zur Industriegeschichte in der Region Hannover bietet das Buch „Kali, Kohle und Kanal. Industriekultur in der Region Hannover“ (erschienen im Hinstorff Verlag, 39,90 Euro). Auf mehr als 300 Seiten und mit über 240 aktuellen und historischen Aufnahmen beleuchten Herausgeber Prof. Dr. Axel Priebs, Dezernent für Umwelt, Planung und Bauen der Region Hannover, und das Autorenteam Christiane Schröder, Sid Auffarth und Manfred Kohler 150 Jahre Industriekultur in Hannover und dem Umland. Kontakt Modelleisenbahnverein Lehrte e.V.: www.mev-lehrte.de (Besuchertag: jeder 4. Sonntag im Monat von 10 bis 13 Uhr, Führungen nach Vereinbarung).

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Dortmund: Tagung „Industriekultur 2020 – Positionen und Visionen für Nordrhein-Westfalen“ am 11./12. November 2011 im LWL-Industriemuseum Zeche Zollern

Mit erheblicher Unterstützung der Landesregierung entstand eine weltweit einmalige industriekulturelle Landschaft von Museen, von Erinnerungsstätten der Industriearbeit, Symbolen des Strukturwandels und Spielstätten für die Kultur der Gegenwart. Sie agieren in unterschiedlicher Trägerschaft und in regionalen, überregionalen und internationalen Netzwerken, in denen kommunale Verbände wie der Regionalverband Ruhrgebiet (RVR), Stiftungen und engagierte Bürgerinnen und Bürger vor Ort die industriekulturellen ­Zeugnisse der regionalen Geschichte und Identität bewahren und weiter entwickeln. Vor diesem Hintergrund führen die Akteure der Industriekultur in Nordrhein-Westfalen am 11. und 12.11.2011 nach eigenen Angaben gemeinsam die Tagung „Industriekultur 2020. Positionen und Visionen für Nordrhein-Westfalen“ durch. Zwei Tage lang diskutieren Vertreter der Industriekultur mit Vertretern aus den Bereichen Politik, Kultur, Bildung, Wissenschaft und Touristik über Gegenwart und Zukunft der Industriekultur. Industriekultur im Kontext Vier Leitfragen stehen am 11. November 2011 im Mittelpunkt: Welche Rolle kommt der Industriekultur in Zukunft zu, über ihre Bedeutung für die Identitäten von Teilregionen wie dem Ruhrgebiet hinaus, als ein Alleinstellungsmerkmal eines Kernlandes der Industrie? Welche Funktion kann die Industriekultur im Spannungsfeld ökonomischer Interessen und kultureller Belange für die Entwicklung der Kommunen und einzelner Regionen im Prozess des Strukturwandels einnehmen? Wie kann die Vielfalt dieser industriekulturellen Landschaft in ihrer ganzen Bandbreite vom Weltkulturerbe bis zum bürgerschaftlichen Netzwerk nachhaltig gesichert und konsolidiert werden? Wo verortet sich Industriekultur im Konzert der kulturellen Angebote, im Spannungsfeld von Event- und Erinnerungskultur, wo liegen dabei Zukunft und Rolle der klassischen Industriemuseen? Diese Fragen werden aus je zwei komplementären Positionen heraus beleuchtet. Industriekultur im Dialog In den Sektionen am 12. November 2011 öffnet sich die Industriekultur dem interdisziplinären Dialog mit Denkmalpflege und Kunst, Wissenschaft und Schule, um ihre Zukunftspotentiale auszuloten. Architektur und Technik der Industriekultur werden immer faszinieren. Das Thema „Arbeit“ bleibt auch dann aktuell, wenn – im Westen – die Industriearbeit abnimmt; es wird komplexer und globaler. Nun gilt es, den Schritt von der Bewahrung der industriellen Erinnerungskultur zur Teilnahme an der Gestaltung der postindustriellen Gegenwart und Zukunft in Angriff zu nehmen. Die Sektionen beschäftigen sich mit dem Industriedenkmal als Ressource und Potential, mit den Industriemuseen als Lern- und Bildungsorten in einer durch kulturelle Vielfalt geprägten postindustriellen Gesellschaft, schließlich mit den für die Industriekultur charakteristischen regionalen und internationalen Netzwerken, mit der Frage nach nachhaltigen Trägerstrukturen. Leitfragen nach kritischer Bilanz und anschlussfähiger Weiterentwicklung bilden den roten Faden. „Industriekultur 2020“ richtet sich an die kulturpolitischen Akteure in Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus, an Vertreter und Vertreterinnen aus der Politik, der Museumsszene, Schulen und anderen Bildungseinrichtungen, an Denkmalpfleger, Städtebauer und Touristiker, Fachwissenschaftler und Studierende sowie an interessierte Laien, Angehörige industriekultureller Initiativen und Geschichtsvereine. Ein zentrales Ergebnis der Tagung wird die Verabschiedung einer gemeinsamen Erklärung über die künftige Entwicklung der Industriekultur in NRW. Programm, Anmeldung und weitere Informationen im Netz hier

Website: www.industriekultur2020.de

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