Archiv für den Monat: April 2011

Esch-Belval / Luxemburg: Industriekultur-Tagung anlässlich 100 Jahre Eisen- und Stahlwerk im November 2011

­Aus diesem Anlass wird sich die 4. Tagung zur luxemburgischen Historiographie nach Angaben der Veranstalter industriegeschichtlichen Themen widmen. Ziel der Tagung ist es, die historische Forschung über Luxemburg und die Großregion einem interessierten Publikum zugänglich zu machen. Die Stahlindustrie hat im Laufe der Jahrhunderte Land und Leute des Großherzogtums sowie der Großregion maßgeblich geprägt. Im Rahmen der Veranstaltung soll ein Überblick über den aktuellen Forschungsstand zu dieser Thematik gegeben werden. In Anbetracht der interdisziplinären Ausrichtung der Universität Luxemburg, sollen über die historischen Fragestellungen hinaus auch andere Forschungsfelder einbezogen werden. Folglich richtet sich diese Einladung auch an Forscherinnen und Forscher aus den Fächern Geografie, Soziologie, Wirtschaftswissenschaften, Politikwissenschaften, Architekturgeschichte, Urbanismusforschung, Technikgeschichte, Archäologie und Medienwissenschaften. Fächerübergreifend sollen folgende Themenfelder beleuchtet werden: Schwerindustrie (Hütten/Zechen und Bergbau), kleine und mittlere Industrie (Textilbetriebe, Brauereien, Gerbereien, Baugewerbe, usw.), Entwicklung der Eisenbahn, Arbeitswelt (Männer, Frauen, Kinder), industrielles Erbe und Strukturwandel, Lebensräume (Ballungsräume im lothringisch-luxemburgischen Erzbecken, Industriestädte und ihre Vororte, protoindustrielle Standorte, usw.), soziale Interaktionen und Hierarchien (Arbeitgeber, Gewerkschaftsbewegungen, Rolle des Staates), Klassengesellschaft, Wohnsituation, Erinnerungsprozesse, Migrationsbewegungen, technische Neuerungen, usw.

Die Vorträge, in deutscher oder französischer Sprache, sind auf die Dauer von zwanzig Minuten begrenzt, gefolgt von einer zehnminütigen Diskussion. Potentielle Referentinnen und Referenten sind herzlich eingeladen, einen Themenvorschlag einzureichen.

Veranstalter: Institut für Geschichte der Universität Luxemburg

18.11.2011 – 19.11.2011

Ort: Esch-Belval, Auditorium Dexia-Bil

Deadline für Vorschläge: 15.06.2011

Kontakt: historiographielux@uni.lu

Homepage 

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Essen: Ausgabe Frühjahr 2011 des „Forum Geschichtskultur“ Ruhr beleuchtet die Geschichtsarbeit der Kulturhauptstadt

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Zwar sei der Wandel des Ruhrgebietes zur Metropole Ruhr herausgestrichen worden, so Achim Prossek in seinem Beitrag zur Bedeutung von Geschichte im Jahr der Kulturhauptstadt, dabei sei aber der „Strukturwandel … als Erfolgsgeschichte verkauft [worden], ohne nach den mit ihm einhergehenden Verletzungen, Verlusten und Kompensationen zu fragen“. Bedient werden sollte der Mythos Ruhr, an dessen historisch-kritischer Dekonstruktion kein hervorragendes Interesse bestand.

Doch haben in Mythen verfestigte Muster der Deutung von Geschichte es an sich, dass sie in Phasen beschleunigten gesellschaftlichen Wandels ihre Bindungs- und Orientierungskraft für die Gegenwart verlieren. In diesen Kontext sind Dieter Nellens Überlegungen zur Konturierung des Begriffs „Industriekultur“ in der regionalen Geschichtspolitik zu stellen, da nach der Zeit von RUHR.2010 mit diesem Kernbegriff der Ruhrgebietsidentität das So-geworden-sein weiterhin zu klären und für die Zukunft entwicklungsfähig zu gestalten ist.

INHALT

Schwerpunkt Kulturhauptstadt historisch

Um „uns und unsere Geschichte zu befragen“ – Zur Bedeutung von Geschichte im Kulturhauptstadtjahr_ Achim Prossek

Eine Region erfindet sich neu. Das Ruhrgebiet als Kulturhauptstadt Europas „RUHR.2010“_ Oliver Scheytt, Maria Baumeister und Christine Domgörgen

Industriekultur: Ein Arbeitsauftrag_ Dieter Nellen

Herne – Kulturhauptstadt 2010_ Fotografien von Brigitte Kraemer

Geschichte im Jahr der Kulturhauptstadt 2010 – Sichtweisen von beteiligten Akteuren:

Das Ruhr Museum_ Ulrich Borsdorf

Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum_ Michael Farrenkopf

Die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur_ Marita Pfeiffer

Das LVR-Industriemuseum_ Walter Hauser / Thomas Schleper

Die LWL-Industriemuseen_ Dietmar Osses

Das LWL-Museum für Archäologie_ Stefan Leenen

Das Jüdische Museum Westfalen_ Norbert Reichling

Das Institut für soziale Bewegungen (ISB) der Ruhr-Universität Bochum_ Thomas Urban

Projektverbund „FRAUEN.ruhr.GESCHICHTE.“_ Uta C. Schmidt

„Fremd(e) im Revier!?“ Projektverbund der Archive im Ruhrgebiet_ Ingrid Wölk

„SchachtZeichen“ in Bochum_ Dietmar Bleidick

Denkmalprojekt „Fremde Impulse – Baudenkmale im Ruhrgebiet“_ Barbara Seifen

BEITRÄGE

Spuren einer Gastwirtschaft am Essener Gänsemarkt_ Detlef Hopp

Ein gutes Ende ist in Sicht! Der Dortmunder U-Turm als Zentrum für Kunst und Kreativität_ Thomas Parent

Neu erstellt: Ein Stadtplan mit den Recklinghäuser „Orten des Bergbaus“_ Rolf Euler

Das Ende einer Stahlstadt: Bruckhausen wird abgerissen_ Kathrin Susanne Gems

Fast 30 Jahre auf der Spur des „Schwarzen Goldes“_ Margrid F. Gantenberg

Mitteilungen der Herausgeber
Aufgelesenes
Personen
Museen und Ausstellungen
Veranstaltungen
Rezensionen , Annotationen
Ruhrgebietsbibliografie
Zeitschriftenrundschau
Adressenverzeichnis
Autorinnen und Autoren

Forum Geschichtskultur Ruhr 1/2011, Schwerpunkt Kulturhauptstadt historisch
126 Seiten, zahlreiche Abbildungen, ISSN: 1436-7661

Herausgeber_ Deutsches Bergbau-Museum Bochum, Forum Geschichtskultur an Ruhr und Emscher e.V., Regionalverband Ruhr / Route Industriekultur, Ruhr Museum, Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur

Redaktion_ Franz-Josef Jelich (verantw.) und Susanne Abeck unter Mitarbeit von Walter E. Gantenberg

Redaktionsbeirat: Dr. Michael Farrenkopf (Deutsches Bergbau-Museum Bochum), Reinhold Budde (RVR), Heinrich Theodor Grütter (Ruhr Museum) und Dr. Marita Pfeiffer (Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur)

Anschrift_ Redaktion Forum Geschichtskultur Ruhr
c/o Klartext Verlag, Heßlerstraße 37, 45329 Essen

Telefon_ (0201) 86206-0, Telefax: (0201) 86206-22

E-Mail_ redaktion@geschichtskultur-ruhr.de

Das Heft ist für 7,50 Euro zu beziehen über: info@klartext-verlag.de
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Berlin: Auf dem Weg zum architektonischen Welterbe „Elektropolis“

­ Berlins Aufstieg zur Elektropolis, der modernen elektrifizierten Stadt, und zum wichtigsten Unternehmensstandort der deutschen Elektrizitätswirtschaft begann Mitte des 19. Jahrhunderts. Eine besondere Bedeutung hatte die öffentliche Elektrizitätsversorgung, die sich von einer Studiengesellschaft zu einem der weltweit leistungsfähigsten Unternehmen entwickelte. Thorsten Dame untersucht in seiner wirtschafts- und architekturgeschichtlich fundierten Fallstudie die Unternehmensentwicklung und Baupolitik der Berliner Elektrizitätswerke. Er fragt nach den bestimmenden internen und externen Einflussfaktoren auf Entscheidungen des Unternehmens und stellt vor diesem Hintergrund die Aushandlungsprozesse zwischen privatwirtschaftlichen und kommunalen Zielvorstellungen dar. Deutlich zeigt die Untersuchung, dass auf die Bau- und Architekturpolitik nicht allein die Interessen einer "kleinen Akteurskonstellation" aus Unternehmer und Architekt einwirkten, die im Hinblick auf die Angestellten und Kunden an der Gestaltung der Bauten arbeiteten. Wirksam waren vor allem die Aushandlungen wirtschaftlicher, politischer und kultureller Ansprüche, die sich aus den Zielsetzungen des Unternehmens und der durch die Politik und die Verwaltung vertretenen öffentlichen Interessen ergaben. In diesem Zusammenhang ist die Unternehmensarchitektur als Teil der Community Relations zu verstehen, als Element eines Beziehungsgeflechtes von privaten, staatlichen und zivilgesellschaftlichen Interessen, wie es heute von Warren Newman und Edmund Burke in den USA diskutiert wird.

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Thorsten Dame: Elektropolis Berlin. Die Energie der Großstadt. Bauprogramme und Aushandlungsprozesse zur öffentlichen Elektrizitätsversorgung in Berlin
Reihe: Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin, Herausgegeben von Landesdenkmalamt Berlin, Beiheft 34
Gebr. Mann Verlag, Berlin ISBN-13: 978-3786126423, 611 Seiten

Über den Autor: Thorsten Dame studierte Architektur und Denkmalpflege in Berlin und war Fellow am Transatlantischen Graduiertenkolleg Berlin – New York. Seit 2005 ist er Dozent an der Technischen Universität Berlin und beschäftigt sich mit Erhaltungs- und Entwicklungsstrategien für städtische Räume und Bauten der Industrie.

Die „Elektropolis Berlin“ als mögliches Welterbe werden auch Thema des Schwerpunktheftes 3.2011 der Zeitschrift „Industriekultur“ sowie einer im Frühjahr 2012 in Berlin geplanten Tagung sein, an der auch das Deutsche TICCIH-Nationalkomitee beteiligt sein wird. 

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Schmuckdetail am Kraftwerk Berlin-Oberschöneweide

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Soest: LWL-Wanderausstellung „Wilhelm Wulff (1891-1980)“ zeigt Werdegang eines vielbeschäftigten Ruhrgebietskünstlers

­ "Die Ausstellung und der Katalog versuchen, diesem vielseitigen Künstler einen angemessenen Platz in der Kunstgeschichte zu schaffen. Denn Wulffs Werk hat die Kunst in Westfalen entscheidend mitgestaltet. In der Ausstellung wird deutlich, dass Wulff an den Menschen interessiert war, sowohl in Zeiten seiner abstrakten Kunst vor allem aber bei seinen Porträtarbeiten. Es wird klar, dass Wulff es hervorragend verstand, in beiden Bereichen die Individualität in den Vordergrund zu stellen", so Klaus Kösters, Kunstexperte im LWL-Museumsamt. Die Ausstellung zeigt neben Selbstporträts frühe Zeichnungen und Porträts Wulffs. Daneben sind expressionistische Drucke ebenso zu sehen wie abstrakte Aquarelle bzw. Zeichnungen, Aktzeichnungen und Figuren. Frühe konstruktivistische Skulpturen und Reliefs der 1920er Jahre sind ebenso Teil der Ausstellung wie Porträtköpfe aus Holz (z.B. von Eberhard Viegener) und Bronze (z.B. von Hermann Kätelhön und von Otto Modersohn). Schließlich sind auch Skulpturen von Berg- und Stahlarbeitern (z.B. Kopf eines Steigers) sowie Reliefs zum Thema Bergbau (z.B. Bergmann unter Tage mit Bohrhammer) zu finden. Die Ausstellung wird durch späte Entwürfe für Freiplastiken abgerundet. Der Katalog zeichnet ein Bild vom Leben und Arbeiten Wulffs, der am 25. April 1891 in Wehringsen bei Soest geboren wurde. Neben einer eigenständigen Biografie stellt Stefanie Riboni den Bildhauer vor. Walter Weihs vergleicht im Anschluss die frühen Werke Morgners und Viegeners mit denen Wulffs und beschreibt deren Einflüsse auf Wulff. Klaus Kösters gibt anschließend einen Einblick in die Einbindung Wulffs in die Soester Kunstszene zur Zeit des Nationalsozialismus, ferner stellt er Wulffs Schaffen im Bereich der Denkmäler heraus. Die Anfänge: Das Schaffen Wulffs ist durch Wandel und Veränderung geprägt und wird grob in ein Früh- und ein Spätwerk eingeteilt: Nach ersten Zeichenversuchen steht in seinem Frühwerk (1919-1928) ein avantgardistisches Schaffen, u.a. mit Holz, an erster Stelle. "Seine am Stil des Konstruktivismus orientierten abstrakten Skulpturen sind auf geometrische Elemente reduziert. Durch diese Auflösung der eigentlichen Form wird der Blick des Betrachters auf das Material Holz gelenkt, das so konkret wahrnehmbar und erfahrbar wird", erklärt Kösters. Wulff gehe es hier weniger um eine inhaltliche Aussage, formale Aspekte stünden im Vordergrund. Als ein Beispiel sei die Kniende Figur von 1922 genannt, bei der das Holz mit seinem spezifischen Muster klar hervortritt, so Kösters weiter. Zwischen 1924 und 26 widmete sich Wulff zudem der Arbeit an konstruktivistischen Reliefs und rückte in der Folge in die Nähe von Oskar Schlemmer und dem Weimarer Bauhaus. "Das bemerkenswerte an diesem Soester Künstler ist, dass er mit seinen frühen Werken als einziger Bildhauer Westfalens die Kunst der Abstraktion und der expressionistischen Darstellung in der Bildhauerei vorantrieb. Umso tragischer ist es, dass seine Werke nur schwer verkäuflich waren. Infolgedessen steht sein Spätwerk (1928/30-1980) eher im Zeichen des Traditionalismus und der naturalistischen Porträtkunst", so Kösters. Spätwerk: Nach seinem Studium im Winter 1928/29 in Paris wandelte sich die künstlerische Arbeit Wulffs: Neben der Verwendung neuer Materialen (Gips, Terrakotta, Bronze) stand nun das Modellieren anstelle der Bildhauerei im Vordergrund. Damit einher ging eine Hinwendung zu realistischen Darstellungen, beispielsweise bei Bildnisbüsten und Bergbaudenkmälern. Besonders hervorzuheben ist hier seine Leistung als Porträtist: "In der Ausstellung wird deutlich, dass Wulff dabei kein genaues Abbild der Personen intendierte, sondern vielmehr versuchte, den Charakter des Menschen abzubilden. Ein Beispiel dafür ist der in der Ausstellung gezeigte Porträtkopf des blinden Schriftstellers Adolf von Hatzfeld", so Kösters. Andere Arbeiten wie die Maske seines Sohnes Thomas Wulff oder von Stella Steyn stellen nur einzelne individuelle Gesichtspunkte heraus, wie z.B. den Mund, und sind ansonsten abstrakter gehalten, sodass die Abbildung idealisiert erscheint. Kösters: "Hier ist die besondere Leistung Wulffs hervorzuheben, dass es ihm möglich war, individuelle Wesenszüge herauszuarbeiten und anhand der Abstraktion gleichzeitig eine idealisierende Komponente zu integrieren." Wulff wurde ein angesehener Porträtist von Industriellenfamilien und Politikern. Zu seiner bedeutendsten Auftragsarbeit zählt die bronzene Büste von Bundespräsident Dr. Heinrich Lübke. Diese Hinwendung zum Porträt und zum Denkmal war vor allem ein Schritt zur Sicherung des Lebensunterhaltes. "Hier liegt eine weitere Tragik im Werk Wulffs begründet, denn die Auftragsgeber seiner Arbeiten waren Menschen voller Macht und politischen Einfluss. In der Folge geriet Wulffs Arbeit in einen hochpolitischen Kontext, man kann behaupten, dass Wulff von den Nationalsozialisten benutzt wurde. So schuf er Denkmäler, die eigentlich in traditioneller Weise Trauer und Tod darstellen sollten wie der trauernde Bergmann auf dem Friedhof in Dortmund-Mengede. Im Zuge der nationalsozialistischen Ideologie wurden diese Denkmäler eingereiht in das Ideal vom Heldentod an der Front", erklärt Kösters.

Katalog: Wilhelm Wulff (1891-1980), hrsg. v. LWL-Museumsamt für Westfalen
Konzept und Redaktion Klaus Kösters
Buschmann Druckerei GmbH und Co. KG, Münster
ISBN 978-3-927204-72-0, 180 Seiten: 201 SW- und Farbabbildungen, 15 Euro.

Bezug: An der Museumskasse und über museumsamt@lwl.org

Wilhelm Wulff (1891-1980) – das graphische und bildhauerische Werk

Eine Wanderausstellung des LWL-Museumsamtes für Westfalen
Wilhelm-Morgner-Haus
, Thomästraße 1, 59494 Soest

22. März bis 26. Mai 2011
geöffnet: dienstags bis samstags 10 bis 12 Uhr und 15 bis 17 Uhr, sonntags 10.30-12.30 Uhr

Weitere Ausstellungsstationen:
Forum Jacob Pins im Adelshof, Höxter, 12. Juni bis 14. August 2011
Münsterlandmuseum Burg Vischering, Lüdinghausen, 15. Januar bis 18. März 2012
Haus der Kamener Stadtgeschichte, 25. März bis 20. Mai 2012
Emschertal-Museum der Stadt Herne, 1. Juni bis 22. Juli 2012
Museum der Stadt Bad Berleburg, 6. August bis 23. Juli 2012

Kontakt: LWL-Museumsamt für Westfalen
Klaus Kösters Telefon: 0251 591-4663 Fax: 0251 591-3335
Email: klaus.koesters@lwl.org

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Emil-Kirdorf-Büste (1929) im Ruhrmuseum, Essen

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Lindlar/Leverkusen: Beteiligung an Kleinwagen-Ausstellung gewünscht

­ Kaum ein anderes industrielles Massenprodukt hat den Alltag auch der deutschen Bevölkerung in der Nachkriegszeit mehr verändert als das Automobil. Der Wunsch der Menschen nach einem fahrbaren Untersatz stand für die „wiedergewonnene und scheinbar grenzenlose Freiheit“. Geliebt und gelobt waren daher auch die deutschen Kleinmobile nach 1945. Die Ausstellung Kleinwagen – Wunderzeit ist ein Kooperationsprojekt des Industriemuseums Freudenthaler Sensenhammer mit dem LVR-Freilichtmuseum Lindlar und zeigt an den beiden Standorten einige unvergessene Modelle wie die BMW Isetta, das Goggomobil oder den Lloyd Alexander. Sie will damit auch den Wandel vom Motorrad zum Kleinwagen in den 1950er und 1960er Jahren aufzeigen. Neben vier- und auch zweiräderigen Oldtimern sollen in der Ausstellung Zeitzeugen aus Leverkusen durch persönliche Erinnerungen, Geschichten und Fotos aus der Zeit des Wirtschaftswunders zu Wort kommen. Die Präsentation im Leverkusener Industriemuseum richtet ihren Blick darüber hinaus auf die Entwicklung des örtlichen Straßennetzes.

Das Industriemuseum Freudenthaler Sensenhammer sucht für seine Ausstellung noch nach Erinnerungen, Geschichten und Fotos aus der Blütezeit der Kleinwagen. Wer kann uns noch interessante Anekdoten zu den Fahrzeugen erzählen? Wer kann sich an abenteuerliche Reisen und Ausflüge mit den Kleinstwagen erinnern oder hat noch alte Fotos und Dokumente aufbewahrt? Was kostete ein Kleinwagen in der damaligen Zeit? Wer handelte mit den Fahrzeugen? Wie lernten die Menschen den Umgang mit den Fahrzeugen? Welche Gefahren und auch Unfälle gab es bei den Fahrten mit den „Straßenflöhen“? Wie sahen die Straßen in Leverkusen damals aus? Das Industriemuseum Freudenthaler Sensenhammer freut sich auf große und kleine persönliche Geschichten und Erinnerungsstücke, um die Ausstellung Kleinwagen – Wunderzeit möglichst abwechslungsreich und möglichst nah an dem Zeitgeist der fünfziger und sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts präsentieren zu können. Besonders würden wir uns über Geschichten und auch Exponate (als Leihgaben) aus Leverkusen-Schlebusch freuen.

Wilhelm Matthies M.A.
Industriemuseum Freudenthaler Sensenhammer
Freudenthal 68, 51375 Leverkusen, Tel. 0214 – 5007268
wilhelm.matthies@sensenhammer.de

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