Archiv für den Monat: Oktober 2010

Venedig: 5. Europäisches Freiwilligen-Wochenende zum Erhalt des industriellen und technischen Erbes vom 19. bis 21. November 2010

­ Dazu schreibt E-Faith weiter: E-FAITH, die European Federation of Associations of Industrial and Technical Heritage (der europäische Verband der Vereine zum Erhalt des industriellen und technischen Erbes) ist die Europäische Plattform für Zusammenarbeit und Austausch, wo Freiwillige und Vereine sich treffen, von einander lernen und einander unterstützen können. In allen Ländern Europas gründen sich die Erforschung, der Erhalt und die Erschließung vom industriellen und technischen Erbe hauptsächlich auf den Einsatz unzähliger Freiwilliger und nichtstaatlicher Organisationen. Ohne ihr Engagement wären viele industriearchäologisch bedeutsame Denkmäler, Gegenstände und Dokumente, Zeugen von der Geburt und vom Wachstum der Industriegesellschaft für immer verloren gegangen. Ihr uneigennütziges und unentgeltliches Engagement wird jedoch von Behörden und Instituten noch manchmal unterbewertet. Es wird abermals ein offenes Treffen, an dem Gruppen und Personen ihre Ideen, Arbeiten und Projekte präsentieren und vergleichen können. Sie können auch herausfinden wo es neue Möglichkeiten zum Zusammenarbeiten gibt. Das geschieht mittels Prospekte, Informationsstände, kleiner Ausstellungen, oder kurzer Vorlesungen oder Präsentationen. Die Hauptthemen der Sitzung sind: – das Europäisches Jahr des Industriellen und Technischen Erbes – Europäische grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Vereine zum Erhalt des Industriellen und Technischen Erbes – Partnerschaften zwischen Vereinen – Austausch von Erfahrungen – Möglichkeiten und Ideen für gemeinsame europäische Projekte weitere Informationen und Anmeldung unter http://www.e-faith.org e-mail: 2010@e-faith.org PS E-FAITH hat eine neue, interessante Website!

­Köln: Pilotprojekt KuLaDig – aus dem Karteikasten in die digitale Welt

KuLaDig ist über das Internet unter www.kuladig.de allgemein zugänglich und wird durch die Landschaftsverbände Rheinland (LVR) und Westfalen-Lippe (LWL) sowie das Landesamt für Denkmalpflege Hessen betrieben. KuLaDig macht einen Teil der umfangreichen fachübergreifenden Wissens- und ­Datenpools der beteiligten Partnerdienststellen öffentlich abrufbar. Die Daten zur Kulturlandschaft werden in Karten- und Textform angeboten, unterstützt durch weitere Fotos, Tondokumente sowie Filmausschnitte. Gleichzeitig werden auch die vielfältigen zeitlichen und funktionalen Beziehungen, die zwischen Kulturlandschaftsobjekten bestehen können, abgebildet und verdeutlicht. So werden Wandlungsprozesse, die sich in der Landschaft im Laufe der Zeit vollziehen, verständlich. KuLaDig verfolgt mehrere Ziele: Die Daten werden aus den "verstaubten" Karteikästen in die digitale Welt übertragen. Somit werden nicht nur amtsinterne Arbeitsweisen modernisiert sondern auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit gefördert. KuLaDig stellt eine zeitgemäße, stets abrufbare und wissenschaftliche Publikationsform dar, in der die Informationen zum kulturellen Erbe gebündelt und für verschiedene Zielgruppen zur Verfügung stehen. Planungsvorhaben, touristische Konzepte, Kulturlandschaftsführungen, Schulunterricht und vieles mehr lassen sich mit der Webanwendung besser planen. Mit der Vermittlung von Wissen über das Kulturelle Erbe möchten die Beteiligten den Kulturlandschaftswandel behutsam gestalten und die Öffentlichkeit für den Erhalt der historischen Zeugnisse sensibilisieren. Mit der Version KuLaDig 3.0 ist seit Juli 2009 ein internetbasiertes und mit Funktionen eines Geographischen Informationssystems versehenes Werkzeug entwickelt worden, um Informationen zum kulturellen Erbe in der Kulturlandschaft zu sammeln und digital abzubilden. Damit ist ein Anfang gemacht. Der Datenbestand wächst und die Funktionalitäten des Systems werden fortlaufend verbessert. Zukünftig besteht für alle Interessenten die Möglichkeit, aktiv an KuLaDig mitzuwirken, indem sie zum Beispiel Ergänzungen zu Kulturlandschaftsobjekten an die KuLaDig-Redaktion schicken oder eigene Projekte anstoßen. Viele Partner beteiligen sich bereits an der Realisierung von KuLaDig. Der Landschaftsverband Rheinland ist mit einigen Ämtern beteiligt: die LVR-Ämter für Denkmalpflege und Bodendenkmalpflege im Rheinland, die LVR-Fachbereiche Kultur und Umwelt, das Systemhaus LVR-Infokom, das LVR-Zentrum für Medien und Bildung sowie der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V. Beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe unterstützen die Kulturdienste LWL-Archäologie für Westfalen und die LWL-Ämter für Denkmalpflege sowie Landschafts- und Baukultur in Westfalen. Weitere Partner sind das Landesamt für Denkmalpflege Hessen, das Geographische Institut der Universität Bonn, das Institut für Integrierte Naturwissenschaften der Universität Koblenz-Landau sowie die Projektträger von digiCult in Schleswig-Holstein. Den Bereich der Bergbaudenkmale des Rheinlandes deckt zudem die vom Geograpischen Institut der Uni Köln und dem LVR-Amt für Rheinische Denkmalpflege entwickelte European Mining Database ab. Ihre Einbindung in KuLaDig und Ausweitung auf ganz Deutschland wird diskutiert.

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Fotos: Ludger Ströter / LVR

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Hagen: XXX. Tagung des Gesprächskreis Technikgeschichte „Rationalisierung in Handwerksberufen“ im LWL-Freilichtmuseum Hagen vom 2. bis 4. Juni 2011

­Die Antwort auf die Frage, welche Rationalisierungsbestrebungen in Handwerksbetrieben im 19. und 20. Jahrhundert zu beobachten sind, verspricht Aufschluss darüber, wie sich die vielfach zitierte Anpassung von traditionellen Handwerksberufen an moderne wirtschaftliche und technische Entwicklungen konkret vollzogen hat. Dabei ist durchaus zu vermuten, dass bestimmte Formen der Rationalisierung handwerklichen­ Berufen ihren „handwerklichen“ Charakter genommen haben. Aus Sicht der Technikgeschichte bietet der Blick auf das Handwerk die Möglichkeit, Fragestellungen und Methoden der Rationalisierungsforschung auf ein bisher wenig beachtetes Forschungsgebiet zu übertragen. Der Gesprächskreis Technikgeschichte möchte auf seiner 30. Jahrestagung vom 2. bis 4. Juni 2011 Formen der Rationalisierung in Handwerksberufen ­thematisieren. Die Tagung findet in Kooperation mit dem LWL-Freilichtmuseum Hagen, Westfälisches Landesmuseum für Handwerk und Technik des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe statt. Für das Jahr 2012 plant das LWL-Freilichtmuseum Hagen eine Ausstellung zu diesem Thema. Die Beiträge der Tagung sollen in diesem Zusammenhang veröffentlicht werden. Für die Vorträge sind ca. 30 Minuten vorgesehen. Dazu kommen 15 Minuten Zeit für die jeweilige Diskussion. Vorträge zu folgenden Themenfeldern sind denkbar:

– Formen der Rationalisierung in einzelnen Handwerksberufen – „Industrialisierung des Handwerks“ – Ziel der Rationalisierung: Handwerksbetrieb bleiben oder in die Industrie aufsteigen? – Rationalisierung zur Krisenbewältigung – Rationalisierung und Selbstverständnis von Handwerkern – Handwerksorganisationen und Rationalisierung – „gute“ Rationalisierung versus „schlechte“ Rationalisierung – Rationalisierung im Handwerksberufen im Vergleich zur Rationalisierung in anderen Wirtschaftsbereichen

Da sich das Arbeitsgebiet des LWL-Freilichtmuseums Hagen auf Westfalen-Lippe bezieht, sind Beiträge zu dieser Region besonders willkommen! Interessierte werden gebeten, einen Vortragsvorschlag im Umfang von maximal einer Seite mit einem Arbeitstitel einzureichen. Der Vorschlag sollte eine Kurzvorstellung des Themas, den methodischen Zugriff sowie Angaben zur Person enthalten und bis zum 15.11.2010 eingesandt werden. Für Rückfragen stehe wir Ihnen gern zur Verfügung.

Vorschläge zu Vorträgen und Kurzvorstellungen von Ausstellungsprojekten oder Publikationsvorbereitungen werden erbeten an:

Dr. Anke Hufschmidt, stellvertretende Museumsleiterin Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) LWL-Freilichtmuseum Hagen / Westfälisches Landesmuseum für Handwerk und Technik Mäckingerbach, 58091 Hagen anke.hufschmidt@lwl.org Tel.: +49 2331 7807 – 111 Fax: +49 2331 7807 – 198

Ansprechpartner für den Gesprächskreis Technikgeschichte: Dr. Peter Theißen Museum Voswinckelshof Elmar-Sierp-Platz 6 46535 Dinslaken peter.theissen@dinslaken.de Tel. +49 2064 777167 Fax +49 2064 777169

Tagungseinladung als Download

NENT_Saege.jpgFahrbare Säge im Heimatmuseum Nentershausen/Hessen

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Völklingen: „Genialer Schrott“. Öffentliche Ringvorlesung zur Industriekultur im Weltkulturerbe

­"Industriekultur" habe mehr Aspekte, als man auf den ersten Blick annehmen mag. So stehe der Begriff nicht nur für eine Auseinandersetzung mit der Technikgeschichte, sondern er umfasse auch die Architekturgeschichte der Fabrik- und Produktionsgebäude sowie der Wohnungen der Unternehmer und Arbeiter. Neben deren Sozialgeschichte beinhalte "Industriekultur" jedoch darüber hinaus auch jene Bereiche der Geografie, die sich für die Veränderung der Landschaft durch die Inbetriebnahme oder Stilllegung von Industrien interessiert. Des weiteren erstrecke sich "Industriekultur" bis in jene Zweige der Biologie hinein, welche die in den stillgelegten Industriestätten Fuß fassenden Pflanzen und Tiere erforschen. Schließlich hätten Literatur und bildende Kunst aus der Welt der Industrie immer wieder ihre Themen bezogen und sich daran inspiriert. Indem diese inzwischen nicht mehr für die industrielle Produktion ­genutzten Stätten heute auch als Ausstellungsräume und Museumsstandorte genutzt würden, griffen ferner Fragen von Industriekultur, Denkmalpflege und Museumswissenschaft verstärkt ineinander. Die Ringvorlesung findet im Weltkulturerbe Völklinger Hütte, also gleichsam "vor Ort", statt. Ein Begleitprogramm mit thematisch auf die Vorlesungen abgestimmten Erlebnisführungen durch das Areal des Weltkulturerbes Völklinger Hütte rundet die Veranstaltungsreihe ab.

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PROGRAMM­
Jeweils Dienstag, 19 Uhr

26. 10. 2010 Dr. Meinrad Maria Grewenig (Generaldirektor Weltkulturerbe Völklinger Hütte): Industriekultur – Hybrid, Trauma, Third Place

02. 11. 2010 Prof. Dr. Günter Scholdt (Literaturarchiv Saar-Lor-Lux-Elsass, UdS): Kohle, Stahl und Pegasus. Industrie und Industriekultur im Blick saarländischer Autoren

09. 11. 2010 Dipl.-Geo. Delf Slotta (Regierungs-Oberrat, Industriekultur Saar und Zechenhaus Reden):Industriekultur im Saarland: Zur (Um-)Nutzung des industriellen Erbes im Saarland ? eine Bestandsaufnahme

Begleitprogramm ab 17:00 Uhr Nils Daniel Peiler: Von Mensch, Maschine und Material. Eine Erlebnisführung durch den Hüttenpark des Weltkulturerbes Völklinger Hütte

16. 11. 2010 Dr. Marita Pfeiffer (Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur, Dortmund): Vom Umgang mit rostigen Riesen. Einblicke in die Arbeit der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur

23. 11. 2010 Prof. Dr. Wolfgang Ebert (Industrial Heritage Management, Istanbul):Industriekultur – was haben wir erreicht, wo gehen wir hin?

30. 11. 2010 Prof. Dr. Henry Keazor (Institut für Kunstgeschichte, UdS): "Welcome to the Machine!" Industrie und Industriekultur als Inspirationsmomente der Kunst

07. 12. 2010 Dr. Steffen Caspari, Dipl.-Geograph, Dr. rer. nat. (ZfB Landsweiler-Reden): Flora und Fauna der Völklinger Hütte: Ein Prozess der Verwilderung

14. 12. 2010 Dominik Schmitt M.A. (Koordinator Bachelor Optionalbereich, UdS): Fußball als Industriekultur. Der SV Röchling Völklingen 06 als Werksclub der Völklinger Hütte Weihnachtspause

04. 01. 2011 Prof. Dr. Rainer Slotta (Deutsches Bergbau-Museum Bochum): Industriekultur als Thema eines Forschungsmuseums

11. 01. 2011 PD Dr. Kurt Möser (Technikgeschichte, TH Karlsruhe): Transport-, Verkehrs- oder Mobilitätsgeschichte: Neue Paradigmen der Technik- und Industriekultur

18. 01. 2011 Prof. Dr. Clemens Zimmermann (Kultur- und Mediengeschichte, UdS): Industriestadt – Autostadt – Mobilität. Zur Verräumlichung von Industriekultur in der Moderne

25. 01. 2011 Alexander Kaczmarczyk M.A. (Kunstgeschichte, Universität Frankfurt am Main): Die Evokation der Antike an Stätten der Arbeit

01. 02. 2011 Prof. Dr. Peter Dörrenbächer (Kulturgeografie, UdS)/ PD Dr. Malte Helfer (Projektleiter Luxatlas, Universität Luxemburg): Vom Bergmannspfad bis zur Europäischen Route der Industriekultur – Vernetzung als Mittel zur Inwertsetzung industriekulturellen Erbes

08. 02. 2011 Dipl.-Soz. Peter Backes (Projektleiter Weltkulturerbe Völklinger Hütte): Bock auf Rost oder die Faszination des Gewöhnlichen. Besuchermanagement und Audience Development in einem Industriedenkmal ­Programmgestaltung: Prof. Dr. Henry Keazor Dominik Schmitt M.A. Cand. phil. Nils Daniel Peiler

Organisation: Universität des Saarlandes: Bachelor Optionalbereich Institut für Kunstgeschichte in Zusammenarbeit mit – Weltkulturerbe Völklinger Hütte/Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur – Stadt Völklingen – Zentrum für lebenslanges Lernen (ZelL) Veranstaltungsort: Weltkulturerbe Völklinger Hütte Rathausstraße 75-79 66333 Völklingen Weitere Informationen: www.unisaarland.net/genialerschrott/ www.voelklinger-huette.org Kontakt: Dominik Schmitt M.A. Campus Saarbrücken Bachelor Optionalbereich66123 Saarbrücken Tel.: 0681-30 222 03 ­

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Recklinghausen: Fotoausstellung: „Revier unter Strom“ – RWE zeigt Schätze aus Fotoarchiven

­Vier Männer – drei davon mit Kaiser-Wilhelm-Bart – präsentieren stolz ein Gebilde, das kaum anders aussieht als eine Litfaßsäule. Tatsächlich aber handelt es sich um den ersten Transformatorenturm im Stadtgarten Essen. Er brachte Strom von 5.000 Volt auf eine Gebrauchsspannung von 100 Volt.

Diese Szene, festgehalten auf einem Foto des Jahres 1902, wird Teil einer Ausstellung sein, die vom 3. Oktober 2010 bis 30. Januar 2011 im Umspannwerk Recklinghausen – Museum Strom und Leben zu sehen ist. Unter dem Titel „Revier unter Strom“ erzählt sie die Geschichte der Elektrizität im Ruhrgebiet. Etwas mehr als ein Jahrhundert ist es her, dass die elektrische Energie Einzug in das tägliche Leben der Menschen hielt. Und doch scheint mitunter aus dem Blick zu geraten, wie sehr diese Errungenschaft unser Leben verändert hat und bestimmt. Die Ausstellung im Museum Strom und Leben zeichnet diesen Wandel nach. Sie zeigt historische Fotografien, die die Erzeugung und Verteilung von Strom im Ruhrgebiet dokumentieren. Wie änderte Strom das private Leben? Wie beeinflussten neue Anwendungen für Elektrizität Industrie und Gewerbe? Solche Fragen rückt die Ausstellung zurück ins Bewusstsein. „Revier unter Strom“ präsentiert Bilddokumente, die teilweise noch nicht öffentlich zu sehen waren. Das Historische Konzernarchiv RWE und das Museum Strom und Leben haben die Ausstellung erarbeitet. Die Macher wollen verdeutlichen, dass die Elektrizität vom Ende des 19. Jahrhunderts bis heute das Fundament für den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandel ist.

RE_Generator.450.jpgMaschinisten im Kraftwerk Kruckel bei Revisionsarbeiten um 1935

"Revier unter Strom – Fotografien zur Elektrizitätsgeschichte des Ruhrgebiets" ist der Titel einer Ausstellung, die das Umspannwerk Recklinghausen seit dem 3. Oktober 2010 zeigt. Die vom Historischen Konzernarchiv der RWE erarbeitete Dokumentation präsentiert zur RUHR.2010 erstmals einen Gesamtüberblick über die Elektrizitätsgeschichte der Region. Die Ausstellung veranschaulicht die Elektrifizierung des Ruhrgebietes als bedeutenden Teil der regionalen Energiegeschichte. Mit der Elektrizität thematisiert sie einen Aspekt , der einen wichtigen Beitrag leistete zur jahrzehntelangen Rolle des Ruhrgebiets als Energiezentrum Europas.

"Revier unter Strom" bedient sich der Fotografie als historischer Bildquelle. Etwa 200 Abbildungen dokumentieren die regionale Elektrizitätsgeschichte und den dadurch angestoßenen Wandel in der Region zwischen Hamm und Duisburg und zwischen Hagen und Recklinghausen. Die Ausstellung geht anhand des vielfach erstmals veröffentlichten Bildmaterials etwa der Frage nach, unter welchen Bedingungen sich die Elektrifizierung im Ruhrgebiet in den vergangenen 130 Jahren vollzog, welche regionsspezifischen Merkmale den Prozess kennzeichneten und wer ihn antrieb.

Das Ruhrgebiet verdankt seinen Aufstieg der Nutzung gewaltiger Mengen Steinkohle. Kohle wurde auch zum wichtigsten Rohstoff für eine neue Energie, die seit dem Ende des 19. Jahrhundert die Welt dramatisch veränderte: die Elektrizität. Bevor die Elektrizität ein kontinentweites Netzwerk und ihr Gebrauch alltäglich wurde, war sie in ihrer Frühzeit ein lokal geprägtes Energiesystem. Es wurde in seiner Struktur und seinen Nutzungsformen stark von regionalen Besonderheiten bestimmt. Das gilt auch für das montanindustriell geprägte Ruhrgebiet, dessen Elektrifizierungsgeschichte ganz eigenständige Aspekte aufweist.

Die Elektrifizierung von Wirtschaft und Gesellschaft begann an Rhein und Ruhr in den 1880er Jahren. Unternehmen der Eisen- und Stahlindustrie und des Bergbaus erzeugten und nutzten erstmals für ihre Betriebe Elektrizität. Um 1900 folgten dann die Städte mit dem Aufbau einer öffentlichen Stromversorgung. Keine andere Technologie veränderte das Leben und die Arbeit der Menschen so tiefgreifend und so nachhaltig wie die Elektrizität.

Das in der Ausstellung gezeigte Bildmaterial stammt aus Archiven, Museen und Sammlungen vor allem des Ruhrgebietes. Unter den Bildautoren finden sich so namhafte Fotografen wie Erich und Rudi Angenendt, Gisela Büse, Ruth Hallensleben, Willy van Heekern, Peter Kleu, Josef Stoffels oder Timm Rautert.

Begleitband:
Peter Döring / Theo Horstmann (Hg.): Revier unter Strom – Fotografien zur Elektrizitätsgeschichte des Ruhrgebietes
Klartext-Verlag, Essen, 2010

Veranstaltungsort:
Umspannwerk Recklinghausen – Museum Strom und Leben – 
Uferstr. 2 – 4, 45663 Recklinghausen
F 02361 9842216 Fax 02361 9842215
Di – So 10-17 Uhr geöffnet

Ausstellungsdauer: 3. Oktober 2010 – 30. Januar 2011

Fotoserie in der Mediathek

 

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