Archiv für den Monat: Oktober 2010

Köln: Vortrag, Podium und Präsentation zur Industriekultur auf der INSIGHT COLOGNE – ORGATEC Night of Corporate Architecture am 29. Oktober 2010

­Die Nacht der Unternehmensarchitektur bilde eine Präsentations- und Kommunikationsplattform in besonderer Form, um neueste Trends und Entwicklungen in der Kultur- und Geschäftsmetropole Köln zu entdecken und zu erleben. Rundfahrten zu verschiedenen Bürostandorten mit Führungen und Ausstellungen werden angeboten. Im Hotel Stadtpalais Günnewig, dem ehemaligen Deutz-Kalker Bad, wird Prof. Dr. Walter Buschmann (Industriedenkmalpfleger am LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland) die Fakten, Zusammenhänge und kontroversen Auffassungen bei der Nutzung von Büros in historischen Gebäuden erläutern (20.00-20.30 Uhr). Im Anschluss (20.30-21.45 Uhr) diskutieren darüber Experten aus Denkmalschutz, Architektur, Politik, Industrie und den Medien – eine spannungsreiche Gesprächsrunde mit Prof. Dr. Stefan Bone-Winkel (Beos/Projektentwicklung, Carlswerk), Prof. Dr. Walter Buschmann, Christian Hümmeler (Kölner Stadt-Anzeiger), Dr. Renate Kaymer (Stadtkonservatorin Köln). Die Moderation übernimmt der Kulturjournalist Jürgen Keimer. Welches Engagement zeigen Immobilienfirmen in Gewerbeflächen? Welchen Stellenwert haben Architektur und Denkmalpflege in den Medien? Im Anschluss an das Podium unterhält sich Prof. Dr. Walter Buschmann hierüber mit Prof. Dr. Stefan Bone-Winkel und Christian Hümmeler (22.15-22.45 Uhr). In der Hotellobby bietet eine ständige Monitor-Präsentation »Neues Leben für Industriedenkmale – Revitalisierung von Industriebrachen in Köln« (Zusammenstellung: Dr. Alexander Kierdorf) zahlreiche Beispiele für Erhalt, Sanierung und Umnutzung Kölner industrie- und technikgeschichtlicher Denkmale. Zentrale Informationsstelle von INSIGHT COLOGNE sind die Constantin Höfe. Shuttlebusse bringen die Besucher von der ORGATEC (Koelnmesse, Südeingang) zum Startpunkt Dauer: 18-24 Uhr Preise, Detailprogramm und Übersichten unter: http://insight-cologne.com/160 Vortrag, Podiumsdiskussion und Dialog zur Industriekultur: Günnewig Hotel Stadtpalais | Deutz Kalker Bad, Deutz-Kalker-Str. 52 Beginn: 20 Uhr

Köln: Tagung „Köln und der Rhein. Verkehrsbauten und die „Industrien der Mitte“ zwischen den Revieren“ am 1. Dezember 2010

­Jahrhundertelang lag Köln im Zentrum wichtiger Verkehrsstränge, war einer der bedeutendsten Plätze für den Austausch von Waren zwischen Süd und Nord und Ost und West. Mit dem Mediapark auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Gereon und dem Rheinauhafen kann Köln zwei bemerkenswerte Beispiele für die Umwandlung alter Verkehrsflächen vorweisen. Eifel und Bergisches Land waren die mittelalterlichen Montanreviere Westdeutschlands. Hierzu, wie auch zu dem im 19. Jahrhundert erstarkenden Ruhrgebiet und dem Aachener Revier hatte Köln als Finanz- und Handelsplatz Mittlerfunktion. Auch die Industriestruktur war mit der Herstellung von Bergwerksmaschinen in der Maschinenfabrik Humboldt(später Humboldt-Klöckner-Deutz), mit den Drahtseilen von Felten & Guilleaume und den Förderbändern der Rheinischen Gummiwarenfabrik Clouth auf die benachbarte Montanindustrie orientiert. Zwei dieser Firmen (Clouth und Humboldt) stehen im Zentrum kommunalpolitischer Wirtschafts- und Flächenpolitik; das Carlswerk von Felten & Guilleaume mit dem Schanzenviertel bietet herausragende Aktivitäten privater Investitionen, durch die es gelingen könnte, einen behutsamen und substanzorientierten Strukturwandel ohne die gewaltigen, die Situation im Ruhrgebiet prägenden Subventionen zu bewältigen. Ermutigend ist die vorgesehene Übertragung dieses Modells auf das Gelände des industriegeschichtlich wichtigsten Ortes in Köln: der Gasmotorenfabrik Deutz, wo Nikolaus August Otto in der ersten Motorenfabrik der Welt den Verbrennungsmotor produzierte und den Viertakter erfand. Die Ford-Werke in Köln sind ein gutes Beispiel für die Erhaltung herausragender Industriearchitektur der 1920er in einem produzierenden Betrieb.

Programm

9.00 Anmeldung – Kaffee – Begrüßung

9.30 Prof. Dipl.-Ing. Georg Giebler Universität FH Wismar; Prof. Dr. Walter Buschmann LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland:
Industriekultur in Köln – Bedeutung und Überlieferung

Dr. Hanns Werner Bonny, planquadrat Dortmund
Gewerbeflächen in Köln. Monitoring und Flächenmanagment

Kaffeepause

Thomas Luczak Haus der Architektur, Köln
Kunst und Kultur auf Kölner Industriebrachen – zwischen Duldung, Alibi und Utopie

Boris Sieverts, Büro für Städtereisen:
Andere Räume – Industrielle Orte als Gegenraum, Fremdkörper und Spiegel der bürgerlichen Stadt

12.00 Podiumsdiskussion mit Kommentator
– Achim Dahlheimer, Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr NRW
– Gottfried Eggerbauer Investor
– Thomas Baumgärtel Bananensprayer und Mitglied der Initiative Clouth (CAP Cologne. e.V.)
– Michael Zimmermann Stadtentwicklungspolitischer Sprecher (SPD)
– Dr. Reimar Molitor Geschäftsführer Regionale 2010 Agentur

13.00 Mittagspause

14.00 Dr. Ulrich Krings, Stadtkonservator Köln a. D.; Dr. Thomas Goege LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland:
Rheinauhafen Köln

Dr. Jörg Heimeshoff, Untere Denkmalbehörde Düsseldorf; Dr. Denis Kretzschmar, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland:
Der Düsseldorfer Hafen

Dr. Claudia Euskirchen, Untere Denkmalbehörde Duisburg; Dr. Gundula Lang, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland:
Innenhafen Duisburg

Diskussion mit Kommentator
– Dr. Rolf Bender, Vorstandssprecher Häfen und Güterverkehr Köln
– Prof. Dr. Dietrich Soyez, Rheinische Industriekultur e.V.
Vom Industriedenkmal zur Industrieerlebniswelt – Zum Potenzial industrietouristicher Destinationen im Rheinland

Rainer Klenner, Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr NRW:
Die Europäische Route der Industriekultur. Orte und Objekte in NRW

Diskussion mit Kommentator Dr. Ulrich Soénius Direktor Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv – Geschäftsführer IHK Köln

Technische Hinweise:

Tagungsgebühr 37 Euro (Studierende kostenfrei)
Die Tagung ist von der Architektenkammer NW als Fortbildungsveranstaltung anerkannt Die Teilnehmerzahl an der Tagung ist begrenzt. Wir bitten um schriftliche Anmeldung im Tagungsbüro.

Anmeldung
RWTH Aachen
Lehrgebiet Denkmalpflege
Sekretariat: Frau Ilga
Schinkelstraße 1
52056 Aachen
Tel.: 0241-80-95235
Mail: ilga@denkmal.arch.rwth-aachen.de

Website mit Informationen zur Tagungsreihe

Tagungsort: Köln, Rheinauhafen, Halle 10 (Deutsches Sport- und Olympiamuseum)

Flyer als Download

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Mannheim: Nachrichten von der Rhein-Neckar-Industriekultur

­1. Die historischen Bauten von Vögele (siehe industrie-kultur-Meldung, die Red.) bleiben erhalten, das Verfahren ruht, die neuen Eigentümer, die TRIWO AG, wollen die Gebäude nicht abreißen, sondern integrieren.
Die rechtliche Lage ist etwas kompliziert zu erklären: Der Verwaltungsgerichtshof hat die Berufung der Stadt Mannheim gegen das Karlsruher Urteil zugelassen. Damit ist dieses erstinstanzliche Urteil, das die Stadt verpflichtet hat, die Baugenehmigung für den Abriss der Bauten der Fa. Vögele zu erteilen, nicht rechtskräftig. Zu einer Sachentscheidung ist der VGH nicht gekommen, sondern hat auf Antrag der Prozess-Beteiligten beschlossen, das Verfahren zunächst ruhen zu lassen. Die Firma Vögele möchte aus „Rücksicht auf das Stadtbild andere Möglichkeiten mit dem neuen Investor ausloten“.
Die Unterschriftenaktion hat sicher das nötige „öffentliche Erhaltungsinteresse“, das vom Verwaltungsgericht Karlsruhe nicht gesehen wurde, dokumentiert. So konnte beim VGH die Hürde des Zulassungsverfahrens genommen und die Firma Vögele – jetzt mit Sitz in Ludwigshafen – zum Nachdenken über das Mannheimer Stadtbild gebracht werden. Wir danken Ihnen, dass Sie sich daran beteiligt haben.

2. Die Verwaltungsspitze hat den Abriss und Austausch der historischen Gaslaternen gestoppt und arbeitet jetzt ein Konzept zur Erhaltung von Gasleuchten aus, mit dem Ziel, in Mannheim „einen Interessensausgleich zwischen den Klimaschutzzielen und den beispielhaften Erhaltung historischer Leuchten zu erhalten“. Das Konzept soll dann vom Gemeinderat beschlossen werden. Die Anwohnerumfrage der FDP in den betreffenden Stadtteilen hat die hohe Zustimmung pro Erhalt der Gaslaternen ergeben, das Thema ist nun öffentlich. Stadträtin Birgit Sandner-Schmitt, die auch im Denkmalbeirat vertreten ist, betonte noch einmal, dass die Verwaltung bei einem so Ortsbild prägenden Projekt nicht einfach über die Köpfe der Bürger hinweg entscheiden darf.

3. Die Kauffmannmühle in der Hafenstraße soll nicht weiter verfallen. Der Eigentümer kündigte laut Mannheimer Morgen an, dass er „mit dem Wohnungsbau im Mühlensilo und Hallengebäude im Frühjahr zu beginnen“. Die Stadt plant die beiden Nachbargebäude zu einem Haus für Existenzgründer umzubauen. Wir werden sicher weiter davon berichten.

Beim Nachtwandel im Mannheimer Jungbusch an diesem Wochenende (Fr. 22. und Sa. 23. Oktober, jeweils von 20 – 2 Uhr) wird sich unser Verein mit einer Präsentation beteiligen. Eben dieses Silo der Kauffmannmühle in der Hafenstraße wird zur Projektionsfläche für die Ankündigung der FELINA-Ausstellung (Eröffnung am 29.10. um 16 Uhr im Markthaus). Lassen Sie sich überraschen von unseren Bildern und Filmausschnitten. Wir werden (zeitweise) gegenüber vor Digi-Info stehen und Flyer verteilen und freuen uns über Ihren Besuch.

Auf dem Portal der Stadt Mannheim ist die Rhein-Neckar-Industriekultur seit kurzem bei einem eigenen Unterpunkt und mit einem Link vertreten: unter KULTUR.ERLEBEN – eine wichtige Wertschätzung unseres Anliegens (unterstrichen durch ein ausführliches Grußwort des Oberbürgermeisters, die Red.)! Und möglicherweise eine Anregung für andere Städte, denn als regional orientierte Gruppen bieten wir mehr, z.B. am Samstag, 23.10. um 14 Uhr die Führung in Weinheim.
Mehr dazu und zu vielen anderen Objekten der Region finden Sie auf unserer Webseite. Schauen Sie doch mal wieder rein! Hier kommen Sie gleich auf die Übersichtskarte­.

Herzliche Grüße

Barbara Ritter Hilde Seibert Jürgen Herrmann

Welzow/Lausitz: Alter Bahnhof Welzow als Besucherzentrum eröffnet

­Nach mehrjähriger Planungs- und Bauzeit (die industrie-kultur berichtete) war es so weit, dass der Minister für Infrastruktur und Landwirtschaft, Jörg Vogelsänger, zusammen mit der Bürgermeisterin Birgit Zuchold persönlich den Schlüssel an den Vorsitzenden des Bergbautourismus-Vereins, Horst Junge, übergeben konnt, um das seit fast zwei Jahrzehnten leerstehende, repräsentative Gebäude erstmalig wieder zu öffnen. Ab ca. 15 Uhr werden dann alle Räume zu besichtigen sein: Das Informationszentrum mit Multimedia und Shop, der Veranstaltungs- und Ausstellungsraum im ehemaligen Packschuppen sowie die Schulungs- und Büroräumen im Obergeschoss. Um 16 Uhr gibt es ein Podiumsgespräch zu den Hintergründen des Projekts. Um das Haus wird mit Musik, Speisen und Getränken sowie einem Schnupper-Angebot an Touren mit Mannschaftstransportwagen, Jeeps, Quads, Kutsche und Tschu-Tschu-Bahn bis ca. 18 Uhr ein abwechslungsreiches Programm geboten. Seit 2005 macht der Bergbautourismus-Verein „Stadt Welzow“ mit seinem außergewöhnlichen Tourenangebot den Vattenfall-Tagebau Welzow-Süd direkt neben der Stadt Welzow erlebbar und begreifbar. „Im neuen Besucherzentrum ’excursio’ bekommen die drei Säulen unseres Engagements – ’Tourismus Machen’, ’Tourismus Denken’ und ’Tourismus Lernen’ – ein gemeinsames Dach,“ so der Projektmanager Karsten Feucht. „Der Bahnhof ist Start- und Zielpunkt unserer Touren in den Tagebau und die Landschaft im Wandel und gleichzeitig ist hier das Tourismusinstitut und die neue Tourismus-Schule zu Hause.“ Hierbei kooperiert der Bergbautourismus-Verein „Stadt Welzow“ e.V. mit dem Regionalbudget und der Volkshochschule des Spree-Neiße-Kreises, der Industrie- und Handelskammer Cottbus sowie dem „Bundesverband der Gästeführer in Deutschland“. Die Sanierung des Bahnhofes und sein Umbau zum Besucher- und Schulungszentrum ist ein zentrales Ziel der Stadt Welzow und des Bergbautourismus-Vereins gewesen. Möglich wurde die ca. zwei Millionen Euro kostende Sanierung durch Fördermittel aus den Ministerien für Infrastruktur und Landwirtschaft sowie Wirtschaft und Europaangelegenheiten und dank der Unterstützung von Vattenfall. Die Eröffnung stellt für Welzow und die Bergbauregion das herausragende Ereignis 2010 dar. Der Bahnhof Welzow steht für eine neue, belebte Mitte der Stadt Welzow und bildet gleichzeitig einen neuen Anlaufpunkt für den Tourismus zur Industriekultur und in die Lausitzer Landschaft im Wandel. Kontakt: Dieter Titze, Marketing Bergbautourismus-Verein „Stadt Welzow“ e.V. Poststraße 8, Rathaus (ab 1.10.2010 Heinrich-Heine-Straße 2) 03119 Welzow info@bergbautourismus.de www.bergbautourismus.de

Hinweis:

TICCIH-Deutschland und seine Partner planen im Jahr 2011 eine Exkursion in den Braunkohlentagebau bei Welzow. Beachten Sie die Hinweise auf unserer Website!

 

Innsbruck: Konferenz „On the Surface: The Heritage of Mines and Mining“ im April 2011

­From pre-historic times to the present, the Earth has been mined for a vast variety of minerals and geological materials. The metals and stones extracted from under the earth’s surface have defined historical periods, helped to create towns and cities, stimulated economies, patterned international trade routes, been at the centre of conflicts, have shaped communities and have permeated a great deal of social and cultural life. From simple holes in the ground to vast industrial underground and overground complexes, and from coal to diamonds, mining has shaped landscapes and lives. When resources run out, or when the costs of extraction have become prohibitive, mines close and we are left not only with the physical structures of mining but with extensive social, cultural and environmental legacies. Within the developed world, the transition from productive to consumptive economies continues to raise questions not only about how we deal with the material remains of mining, but with the processes of social and economic change and with more intangible notions of collective memory forged in human activities underground. The focus of this conference is upon the heritage of mining and the extractive industries; the physical sites and the social legacies left on the Earth’s surface. Some former mines, mining landscapes and communities have gained heritage status and have become popular tourist attractions while others lie abandoned as pertinent and problematic markers of a changed world. This international, multidisciplinary conference seeks to critically examine the powerful and on-going fascination with mining and how mining heritage now plays an important role in wider agendas of economic and cultural development. Indicative themes of interest to the Conference include: – Histories and ethnographies of former mining communities – Issues of preserving and managing mining heritage sites – Mining for tourists – visitor experiences of mining heritage – Interpreting and representing former mining activity – Legacies and linkages with the contemporary mining sector – Mining labour – mobilities and mining diaspora – Memory, identity and belonging in former mining communities – The languages of mining communities Please submit a 300 word abstract including title and full contact details as an electronic file to the conference manager Daniela Carl (ctcc@leedsmet.ac.uk). You may submit your abstract as soon as possible but no later than November 19th 2010. For further details on the conference please contact us at: CTCC, Leeds Metropolitan University, Old School Board, Calverley Street, Leeds LS1 3ED, United Kingdom Email. ctcc@leedsmet.ac.uk Tel. +44 (0) 113 812 8541 Fax +44 (0) 113 812 8544 Download Call for Papers postcard ­

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