Archiv für den Monat: Dezember 2009

Leverkusen: Weiternutzung oder Vermarktung von Industriegeländen? Der Fall Eumuco in Manfort

­­Die Gemeinde Manfort war ein traditionsreicher Standort des im Bergischen Land weit verbreiteten metallverarbeiten­den Gewerbes. Hier befand sich unter anderem das Stahlwarenwerk Wuppermann, nach Bayer der bedeutendste Industriebetrieb der 1930 gegründeten Stadt Leverkusen.­­

 

­Die Vorgängerfirma Eulenberg, Mönting & Co. aus der 1926 die Eumuco hervorging, wurde 1911 gegründet. Das Unternehmen war zuletzt Teil der SMS-Meer-Gruppe. Zum Jahresende 2007 wurde der Leverkusener Standort des Unternehmens geschlossen und mit sämtlichen Funktionen nach Mönchengladbach verlagert. Ein Großteil der 330 Mitarbeiter musste sich damit vor rund zwei Jahren nach einem anderen Arbeitsplatz umsehen.

Jedoch blieben Gelände und Bauten nicht ungenutzt. Nach Medienangaben nutzen insgesamt drei Betreibe des metallverarbeitenden Gewerbes, zum Teil direkte Nachfolger der Eumuco, die Baulichkeiten. Insbesondere der hier vorhandene 180 t-Kran sowie verschiedene andere Anlagen seien außerordentlich selten und gesucht. Versuche, mit dem Insolvenzverwalter über eine Übernahme des Geländes zu verhandeln, seien aber ignoriert worden. Vielmehr sei bereits vor Verkauf ein Abbruchantrag gestellt worden.

Die Stadt Leverkusen strebe, wie weiter berichtet wird, eine Nutzung des Geländes durch großflächigen Einzelhandel an; ausserdem existiere ein Bebauungsplan, der genau dies ausschließe.

Die Nutzer appellieren nun, unterstützt durch Kommunalpolitiker, an die Stadtverwaltung, dem Niedergang der Schwerindustrie in Leverkusen nicht tatenlos zuzusehen.­

­Presseberichte und Fotostrecke

Kölner Stadt-Anzeiger

Leverkusener Anzeiger

­Denkmal-Schmiedehammer kam ins Museum

Bereits im November wurde, wie das Museum Freudenthaler Sensenhammer in Leverkusen-Schlebusch mitteilte, der historische Luft-Schmiedehammer mit Schriftzug der Firma Eulenberg, Mönting & Co, der vor dem früheren Verwaltungsgebäude der Firma Eumuco aufgebaut war, durch den Förderverein ins Industriemuseum gebracht. Er steht in Zukunft am Stauteich des Schlebuscher Museums und ergänzt die Sammlung der dort bereits vorhandenen Maschinen und Schmiedeöfen.

Essen/Dortmund: Zeche Zollverein mit Baumgärtel-Banane ausgezeichnet/Phoenix-Hochofen wird Großskulptur

Zum Abschluss seiner 10 Ruhrtouren markierte der Künstler Thomas Baumgärtel das UNESCO Welterbe Zollverein mit der Spraybanane. In mehreren Abschnitten hatte der Künstler das Ruhrgebiet bereist (die industrie-kultur ­berichtete).

 

Die Banane sei nach Angaben des Künstlers „inzwischen weltweit zum Qualitätssiegel und inoffiziellen Logo der Kunstszene geworden“. Nähere Informationen unter www.bananensprayer.de.

Seit Juni 2008 hat der Kölner Künstler 60 Kunstorte im Ruhrgebiet mit dem Bananen-Zeichen ausgezeichnet, u.a. das Folkwang Museum Essen, das Museum am Ostwall Dortmund, der Gasometer Oberhausen, die Ludwig Galerie Schloss Oberhausen, das Josef Albers Museum Bottrop, das Gustav-Lübcke-Museum Hamm, die PHOENIX Halle Dortmund, das Wilhelm Lehmbruck Museum und das Museum Küppersmühle in Duisburg und das Zentrum für internationale Lichtkunst Unna.

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Phoenix aus der Asche

Ausserdem zeichnet Baumgärtel in eigenen Worten den gigantischen Strukturwandel des Ruhrgebiets in eine Kulturmetropole nächstes Jahr mit der Installation „Phoenix aus der Asche“ mit einer riesigen Stahlbanane am Hochofen Phoenix-West in Dortmund aus.

Die strukturelle Veränderung des Ruhrgebiets zur facettenreichen Ruhrmetropole fördere auch den Wandel zu einer pulsierenden Kulturregion. Die Installation „Phoenix aus der Asche“ unterstütze diese Entwicklung und das Leitmotiv der Kulturhauptstadt "Wandel durch Kultur". Die Skulptur sei weithin sichtbar und stehe für den kulturellen Wandel eines herausragenden Industriedenkmals zu einem neuen Kunstort. „Phoenix aus der Asche“  sei das Wahrzeichen einer mental vollzogenen Wandlung, die beispielhaft ihre architektonische und landschaftsplanerische Form im neuen städtebaulichen Nutzungsplan des Phoenix-Areals findet.

Die Bananen-Aktion und die ausgezeichneten Kunstorte werden in einer Dokumentation vorgestellt, die 2010 im Essener Klartext-Verlag erscheint.

Wie der Künstler ohne nähere Angaben ebenfalls mitteilt, wird eine Auszeichnung in Kürze wieder aberkannt werden!

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(alle Bilder: Künstler)

Wuppertal: Schwebebahn überraschend wegen Mängeln in der Tragfestigkeit stillgelegt

Als neuralgische Punkte wurden die alten Bahnhöfe Oberbarmen, Werther Brücke, Völklinger Straße, Landgericht und die so genannte Stütze 100 in Sonnborn genannt. Dem Material der Altkonstruktion, die teilweise über 100 Jahre alt ist, machten vor allem die sinkenden Temperaturen zu schaffen.

­Im Erneuerungsprogramm der Wuppertaler Schwebebahn klaffen nach Angaben der Stadtwerke immer noch Lücken, die in den kommenden Jahren geschlossen werden sollen. Einige Passagen der Strecke seien über 100 Jahre alt. Seit langem würden diese Abschnitte von den Wuppertaler Stadtwerken besonders intensiv untersucht. Doch ein neues Gutachten habe gezeigt, dass die von den WSW getroffenen Maßnahmen nicht ausgereicht haben, des zunehmend schlechter werdenden Zustands einiger Gerüstteile Herr zu werden. Insgesamt 27 alte Brücken, bei der Stütze 100 am Zoo/Stadion sowie in den Stationen Landgericht, Völklinger Straße, Werther Brücke und Oberbarmen/Berliner Platz, seien davon betroffen.

Vor allem sinkende Temperaturen machen nach Angaben der Betreiber dem alten Baumaterial zu schaffen. Zwar ist die Strecke prinzipiell sicher, aber um auch letzte Sicherheitsbedenken auszuräumen, müssen einige Teile an der Altkonstruktion erneuert werden. Darum hat die Geschäftsführung der Wuppertaler Stadtwerke der absoluten Sicherheit den Vorrang gegeben und kurzfristig beschlossen, die Schwebebahn ab Dienstag, 15. Dezember, außer Betrieb zu nehmen. Da es sich um umfangreiche Montagearbeiten handelt, wird die Sperrung voraussichtlich bis Ostern andauern. Die Arbeiten sollen im Zweischichtbetrieb erfolgen. So kann die Nachtruhe für die Anwohner gewährleistet werden. Nach den Osterferien 2010 soll das Wuppertaler Wahrzeichen dann wieder ohne Einschränkungen zur Verfügung stehen.

Während seit 1997 bereits für knapp 500 Mio. Euro der überwiegende Teil der insgesamt 13 km langen Strecke erneuert worden war (industrie-kultur-Bericht), sollten einige der historischen Bahnhöfe, die fest mit der Streckenkonstruktion verbunden sind, als technische Denkmale erhalten bleiben. Vor allem in diesen Bereichen scheinen nun Probleme festgestellt worden zu sein. Damit erhält nach Ansicht von Fachleuten die Diskussion über den Abbruch sämtlicher historischen Stationen neuen Zündstoff.­

SchwebebahnExpress

Während der Bauarbeiten wird ein Schwebebahnersatzverkehr eingerichtet. Die WSW bitten um Verständnis, wenn in den ersten Tagen der SchwebebahnExpress noch nicht zur vollen Zufriedenheit der Kunden verkehren kann.

Während der Ausbauzeiten und dem Stillstand der Schwebbahn fährt der SchwebebahnExpress die Strecke zwischen Vohwinkel und Oberbarmen. Die Busse halten meist in unmittelbarer Nähe der Schwebebahnstationen. Ein Leitsystem, bestehend aus orangefarbenen Schildern, hilft bei der Orientierung und weist den Weg zur Bushaltestelle.

Parallel zum SchwebebahnExpress fährt die Linie 611 zwischen den Haltestellen "Varresbecker Straße" und "Alter Markt". Eine weitere Alternative zwischen Vohwinkel und Oberbarmen bietet das Angebot der Deutsche Bahn mit ihren S- und Regionalbahnen.

Pressemitteilung der Wuppertaler Stadtwerke

WDR-Bericht

Spiegel-Artikel

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Goslar: Bleichert-Ausstellung macht Station am Rammelsberg

Man kann sich außer Leipzig kaum einen besseren Ort für eine Bleichert-Ausstellung als das Weltkulturerbe Rammelsberg im Harz vorstellen. Haben doch die Lastenseilbahnen der Firma Bleichert zwischen 1875 und den 1950er Jahren gerade im Berg- und Hüttenwesen eine große Rolle gespielt. So gab es auch am Rammelsberg einen Bleichertschen Schrägaufzug, der von 1936 bis 1993 in Betrieb war. Das Original dieses Aufzugs befindet sich auf dem Gelände des heutigen Museums. Es soll demnächst restauriert und auch für Personentransport, d. h. Besucher, zugelassen werden.­

Die Sonder-Ausstellungzeigt Originalteile und Modelle von Seilbahnen, die von der Firma A. Bleichert & Co. Leipzig-Gohlis gebaut wurden. Dazu kommen Firmenschriften und –dokumente, Prospekte, Fotos, Ansichtskarten, Werbeobjekte der Firma, private Dokumente und Objekte der Familie Bleichert. Rund 20 Bild-Text-Tafeln informieren über die Geschichte der Seilbahn und der Firma Bleichert. Auf den Tafeln sind in Wort und Bild die bekanntesten Lastenseilbahnen, die sog. Bleichertschen Rekordbahnen, aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg und die Personenseilbahnen aus den 1920er/1930er Jahren, als Bleichert mit großem Abstand der Marktführer war, dargestellt. Außerdem können die Besucher ein Video zur Geschichte der Firma Bleichert und der Drahtseilbahn, ein neues Video über die Dresdner Bergbahn und eine Dia-Schau über Bleichertsche Seilbahnen sehen.

Die Bleichert-Ausstellung wurde auf Initiative und unter der Leitung von Carsten Lauterbach, stellv. Betriebsleiter der Dresdner Bergbahnen, in Zusammenarbeit mit dem Historiker Manfred Hötzel entwickelt, unterstützt von zwei Leipziger Vereinen (Bürgerverein Gohlis e. V. und Förderverein Heinrich-Budde-Haus e. V.), die sich mit der Geschichte der Firma Bleichert befassen. Die Träger der Ausstellung haben in den letzten Jahren zahlreiche Bleichert-Objekte gesammelt, darunter Leihgaben aus Privathand. Langfristig streben sie den Aufbau eines Bleichert-Museums an.

Die Ausstellung umfaßt den größten Teil der bereits früher gezeigten Objekte, es sind aber auch neue dazugekommen. Bei den Größeren ist es z. B. ein neues Modell der Dresdner Schwebebahn. Erstmals wird eine Zeichnungsmappe aus dem Archiv der Firma Bleichert gezeigt. Sie enthält Original-Zeichnungen von 1907 für den Bau einer untertägigen Seilförderung im ehemaligen Braunkohlenwerk Rositz bei Leipzig. Das Goslarer Museum selbst hat vier neue Bild-Text-Tafeln zu Bleichert-Anlagen im Harz erarbeitet.

Während die einst berühmte Firma Bleichert den Namen Gohlis weltbekannt machte, heute aber nur noch eine museale Angelegenheit ist, arbeitet eine andere Gohliser Firma tatsächlich auf dem Gelände des Rammelsbergs. Zum Zeitpunkt der Ausstellungs-Eröffnung sanierte die Firma Wilfried Becker, Feuerfest- und Schornsteinbau den Schornstein der ehemaligen Schmiede.

 

Praktische Informationen

Die Sonderausstellung im Weltkulturerbe Rammelsberg Museum u. Besucherbergwerk ist bis zum 28. Februar 2010 täglich (außer 24.12. und 31.12.) von 9.00 bis 18.00 zu besichtigen.

Adresse des Museums: Bergtal 19, 38640 Goslar, Tel. 05321-7500.

Der Rammelsberg liegt etwa 2 km vom Stadtzentrum entfernt. Kostenlose Parkplätze am Museum sind vorhanden. Vom Bahnhof Goslar fährt stündlich die Buslinie 803 über Innenstadt und Kaiserpfalz zum Museum.

Weitere Informationen unter: www.rammelsberg.de und www.goslar.de

(Text: Dr. Manfred Hötzel)

 

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Dortmund: 40 Jahre Industriekultur: LWL feiert Meilensteine mit Museumsfest auf der Zeche Zollern

Damals formierte sich zum ersten Mal Widerstand – mit Erfolg: Am 30. Dezember 1969 wurde das Ensemble durch den Landeskonservator beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) unter Schutz gestellt und damit in letzter Minute gerettet. „Das war die Geburtsstunde der Industriekultur“, erklärte LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch im LWL-Industriemuseum Zeche Zollern. „Und niemand ahnte damals, dass aus dem kulturellen Außenseiter ein Markenzeichen für das Ruhrgebiet werden sollte.“­

40 Jahre Industriekultur feiert der LWL nach eigenen Angaben am Sonntag, 13. Dezember, mit einem Fest auf Zollern. Gleichzeitig wird an diesem Tag die neue Dauerausstellung „Wege der Kohle“ in der Schachthalle eröffnet.

Rückblick

1969 gerettet, 1979 gegründet, 1989 aufgebaut, 1999 eröffnet – das sind die wichtigen Meilensteine in der Erfolgsgeschichte des LWL-Industriemuseums. Am Anfang steht die Zeche Zollern. Nach fast 60 Jahren Betriebszeit wurde die Schachtanlage 1966 stillgelegt. Zug um Zug wurden funktionslose Gebäude abgerissen, noch im September 1969 fiel das Fördergerüst. Dann sollte die Maschinenhalle, für die sich kein gewerblicher Mieter fand, abgerissen werden, um Straßen und Gewerbe Platz zu machen. Doch es regte sich Widerstand, vor allem bei Künstlern, Denkmalpflegern und Architekten, die die Jugendstilschönheit erhalten wollten. Sie fanden zunächst kaum Mitstreiter. „Fast wäre das Unterfangen gescheitert, hätten nicht viele Einzelne durch intensive Überzeugungsarbeit, aber auch durch organisierten Protest prominenter Persönlichkeiten beim Ministerpräsidenten Heinz Kühn die Unterschutzstellung vorangetrieben“, erklärt Standortleiterin Dr. Ulrike Gilhaus.

„Rückblickend betrachtet, war der Fall Zollern die eigentliche Initialzündung. Seitdem stehen Kirchen und Schlösser, Adelssitze und Villen gleichberechtigt neben Zechen und Hochöfen, Spinnsälen und Ziegeleien“, betont Dirk Zache, Direktor des Westfälischen Landesmuseums für Industriekultur.

Aber die Begeisterung für die Industriekultur kam nicht über Nacht. Noch 1992 titelte ein Journalist beim Anblick des jüngsten Sprösslings des Industriemuseums, des Hochofens 3 auf der Henrichshütte Hattingen: „Und dieser Schrott soll Denkmal werden?“ Neue Konzepte und ein langer Atem waren notwendig, um das Pflänzchen Industriekultur auf ein bauliches und geistiges Fundament zu stellen. „Dieser Aufgabe hat der Landschaftsverband damals konsequent gestellt“, so LWL-Direktor Kirsch.

1973 richtete der LWL bei seiner Denkmalpflege das bundesweit erste Referat für Technische Denkmalpflege ein. Die hier geleistete Arbeit bildete die Grundlage für den Aufbau des Westfälischen Industriemuseums, das der LWL am 21. September 1979 als erstes Industriemuseum Deutschlands gründete. Mit seinen acht Standorten und jährlich insgesamt rund 400.000 Besuchern ist das Verbundmuseum heute auch bundesweit das größte. Seit der ersten Erfassung der Besucherzahlen 1989 – dem Jahr, als das Textilmuseum Bocholt an den Start ging – hat das LWL-Industriemuseum insgesamt mehr als fünf Millionen Besucher gehabt, fast eine Million davon kamen in den vergangenen zehn Jahren zur Zeche Zollern in Dortmund.

Neu war damals das Konzept, das die Erschließung des Denkmals in seinen technischen und sozialen Bezügen vorsah. „Wir haben uns damals gegen große zentrale Projekte entschieden, die nur einen Standort begünstigen. Wir haben uns entschieden für Kultur in der Fläche, für die Stärkung der kulturellen Vielfalt und der regionalen Besonderheiten, für die Einbindung der Bevölkerung mit ihren Initiativen, Ideen und Objekten und Erinnerungen“, erklärt Kirsch.

Hunderte Zeitzeugen wurden seit der Gründung des Museums befragt – auch das war damals methodisch neu – und ein Schatz von weit über 200.000 Sammlungsobjekten aus dem Arbeits- und Alltagsleben erschlossen. Mit dieser sozialgeschichtlichen Ausrichtung sei das LWL-Museum identitätsbildend gewesen, gerade im Ruhrgebiet. „Andere Regionen haben die Berge und Seen oder das Meer, wir haben die Industriemuseen. Hier erfahren wir hautnah, wie frühere Generationen gelebt und gearbeitet haben und ziehen unseren Hut vor unseren Vorfahren“, schrieb ein Besucher jüngst ins Gästebuch.

Ausblick

Mit der Eröffnung der Dauerausstellung „Wege der Kohle“ in der Schachthalle der Zeche Zollern ist noch lange nicht Schuss, was die Entwicklungspläne für das LWL-Industriemuseum angeht. Dirk Zache: „An unserem Textilstandort in Bocholt entsteht gerade in der Spinnerei Herding eine großartige Kulturfabrik, die Platz für die Kooperation mit Design und Industrie, Schule und Hochschule bildet. In Hattingen sanieren wir die historische Gebläsehalle und schaffen die Voraussetzungen für den Ausbau unserer Dauerausstellung zum Thema Stahl. Die Bochumer Zeche Hannover wollen wir zu einem Forum und Museum der Migration in NRW machen, und in Dortmund werden wir in den kommenden zwei Jahren die Sanierung der Maschinenhalle abschließen und eine weitere Dauerausstellung im ehemalige Verwaltungsgebäude einrichten.“

Museumsfest

Das Museumsfest am Sonntag (13.12.) startet um 11 Uhr mit der Eröffnung der Dauerausstellung „Wege der Kohle“. Sie zeigt am authentischen Ort, wie die Kohle aufbereitet wurde. Im Mittelpunkt stehen einmal mehr die Menschen, die hier gearbeitet haben. In Videosequenzen kommen elf Zeitzeugen zu Wort, die über ihre eigene Tätigkeit berichten, aber z.B. auch über Erfahrungen mit Zwangsarbeitern im Zweiten Weltkrieg.

­Zoll - in Masch-H_1.jpgAuch Führungen durch die "Museumsbaustelle" Maschinenhalle stehen beim Fest am Sonntag auf dem Programm (Foto: LWL/Foltynowicz)

Bis 18 Uhr stehen dann vielseitige Aktivitäten auf dem Programm: Führungen für Erwachsene durch die Dauerausstellungen und die „Museumsbaustelle Maschinenhalle“, Kinderprogramme, zwei Bastelwerkstätten, Gespräche mit Zeitzeugen in der Schachthalle sowie Mitmachaktionen der anderen Standorte des LWL-Industriemuseums. Auf der Bühne in der Alten Werkstatt wartet ein kleines „Showprogramm“ mit Clownerie, Fakirshow, Comedy, Musik und Gesang auf die Besucher. Kulinarische Angebote runden den Tag ab.

Der Eintritt ist frei.

 

 

 

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www.zeche-zollern.de

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