Archiv für den Monat: Dezember 2009

Oberhausen: „Schauplätze“ des LVR-Industriemuseums jetzt am Wochenende länger geöffnet / Highlights für 2010

Am Schauplatz Oberhausen wird es im Rahmen von Ruhr2010 zwei­ Highlights geben, die zum offiziellen Programm der Kulturhauptstadt gehören. Eines ist die Ausstellung "Feuerländer – Regions of Vulcan", die Ihnen ab Mitte des Jahres beeindruckende Gemälde internationaler Künstler präsentiert. Infos dazu finden Sie hier.

Neben den "Feuerländern" steht aber auch die "Wiege der Ruhrindustrie" im Mittelpunkt. An der über 250 Jahre alten St.Antony.Hütte wird pünktlich zum Sommeranfang der Industriearchäologische Park eröffnet. Dort können Sie dann das spektakuläre Ausgrabungsfeld der ersten Hochofenanlage des Ruhrgebietes bestaunen. Näheres hier.

Auch die anderen fünf Schauplätze des LVR-Industriemuseums laden zu Ausstellungen und Veranstaltungen ein. Ob Schmieden für die Kleinen, Spielenachmittage für die ganze Familie oder ein entspannender Abend mit klassischer Musik für die Erwachsenen, bei unseren Angeboten sind Abwechslung und Spaß garantiert. Weitere Informationen zu aktuellen Sonderausstellungen, Führungen etc. hier.

Weitere individuelle Auskünfte unter:Kulturinfo RheinlandTel.: 02234/9921-555Fax: 02234/9921-300E-Mail: info@kulturinfo-rheinland.de­­

Mainz: Erneuerte Winterhafen-Drehbrücke eingeweiht

Die gut 37 m lange Straßenbrücke in Form eines horizontalen Fachwerkträgers mit Holzbohlenbelag war 1877 über der Einfahrt des bereits 1865 fertiggestellten Hafens errichtet worden (siehe wikipedia-Beitrag). Der Drehmechanismus, in einem freistehenden, runden Brückenpfeiler untergebracht, war seit 1996 defekt; er wurde anlässlich der Erneuerung des Brückenträgers durch eine hydraulische Anlage ersetzt, um – so die Stadt – regelmäßiges Ausbaggern des für Sportboote genutzten Hafens zu ermöglichen.

Der Abriss des als technisches Denkmal qualifizierten Brückenträgers erfolgte, weil nach Angaben der Stadt Gutachten ergeben hatte, „ dass der Stahl der Brücke stark sprödbruchgefährdet ist und die Stahlkonstruktion der Brücke nicht in Stand gesetzt werden kann“. Nach Aussage der Umweltdezernenten der Stadt Mainz handelte es sich um „nicht sanierfähigen Puddelstahl“

Der Abbau, bei dem der alte Träger in drei Teile zerlegt und später verschrottet wurde, erfolgte im März 2009; anschließend wurden der historische Pfeiler und die Widerlager mit ihren Balustraden saniert. Ende Oktober 2009 konnte der von der Firma Stahlbau Huhle in Wiesbaden-Biebrich erstellte, 54 t schwere Träger-Neubau, dessen Form dem Original nachempfunden ist, eingeschwommen und per Autokran eingesetzt werden.

Medienbericht zur Einweihung
mit Links zu älteren Beiträgen sowie mehreren Filmberichten, u.a. vom Abriss der historischen Drehbrücke

Die Printausgabe der industrie-kultur enthält in Ausgabe 3/2009 eine Übersicht über erhaltene und gefährdete historische Drehbrücken­

Zu Drehbrücken allgemein siehe auch wikipedia-Beitrag­

Essen: Vortrag „Mit Volldampf nach Bagdad“ zur Sonderausstellung: „Das große Spiel – Archäologie und Politik zur Zeit des Kolonialismus“ am 2. Februar 2010

Der Vortrag findet statt am Dienstag, den 2. Februar 2010 in der Zeche Zollverein XII, Halle 2, Kulturbüro Zollverein (Gebäude A2, Umformer-und Schalthaus) und beginnt um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei. Das Ruhr Museum auf Zollverein wird am 10. Januar 2010 eröffnet.

Die Ausstellung "Das große Spiel – Archäologie und Politik zur Zeit des Kolonialismus (1860-1940)" zeigt nach Angaben des Museums die enge Verbindung zwischen Archäologie und Politik in den europäischen Staaten gegen Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts und präsentiert die großen Ausgrabungen und Expeditionen im Zeitalter des europäischen Kolonialismus.

Die mit internationalen Kooperationspartnern konzipierte Ausstellung erläutert in zwölf Bereichen anhand von über 800 hochkarätigen Exponaten einen der Höhepunkte der europäischen Kulturgeschichte. Über 60 international bekannte Museen und Institutionen sowie Privatbesitzer haben zum Teil noch nie gezeigte Kunstwerke zugesagt.

Die Metropole Ruhr kann im Jahr der Kulturhauptstadt darauf hinweisen, dass Bürger der Stadt Essen wie Carl Humann durch den Pergamonaltar Bahn brechende Entdeckungen im Osmanischen Reich gemacht und Mäzene wie die Familie Krupp die erfolgreichen Expeditionen der Deutschen auf der Seidenstraße
finanziert haben.

Ausstellungsdauer
12.02.-13.06.2010, täglich 10-19 Uhr

Ruhr Museum
Gelsenkirchener Str. 181, 45309 Essen

Zur Ausstellung ist bereits ein umfangreiches Begleitbuch mit Beiträgen von 50 international renommierten Wissenschaftlern mit 670 Seiten im DuMont Verlag erschienen (Inhalt hier).­

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Frechen: Ausstellung „Quarzsandabbau in Frechen“ anlässlich „125 Jahre Frechener Quarzwerke“

Die Endeckung von Quarzsandvorkommen bei Buschbell zwischen Frechen und Königsdorf führte 1884 auf Initiative der Firma Krupp zur Eröffnung einer ersten Sandgrube. Die Sand- und Steinzeugwerke C. Grosspeter GmbH sind einer der beiden Vorgängerunternehmen der Frechener Quarzwerke. Damit verbunden war der Bau eines Steinzeugwerkes für Kanalröhren in Großkönigsdorf. Als zweites Vorgängerunternehmen entstanden 1904 die Cöln-Frechener Kristallsandwerke mbH auf Initiative des Kölner Tiefbauunternehmers August Lindemann. 1919 wurden beide Unternehmen verschmolzen; die erste Grube in Buschbell 1925 stillgelegt.­

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Der von Hand abgebaute Sand wurde über eine Lorenbahn zur Weiterverarbeitung nach Großkönigsdorf gebracht bzw. von dort aus per Eisenbahn weitertransportiert.

Firmenchronik

Zunächst diente der Sand nach Unternehmensangaben überwiegend als Rohstoff der Glasherstellung; die Verwendungsmöglichkeiten erweiterten sich aber kontinuierlich. Heute umfasse die Produktpalette 700 Erzeugnisse für die Papier-, Glas-, Gießerei-, Keramik-, Kunststoff- und die Gummi-Industrie sowie für Farben und Lacke. Die Sandsorten würden in mehr als 50 Länder verkauft.

Später entstand ein ausgedehntes Netz von Schmalspurbahnstrecken; am Bahnhof Frechen (Dürener Straße) wurde 1915 ein neues Mahlwerk zur Aufbereitung eingerichtet. In den 1960er Jahren errichtete man erneut, nun unweit der Grube, neue Aufbereitungsanlagen. Nachdem bereits 1955 in Frechen ein Zentrallabor eingerichtet worden war, wurde 1974 die Hauptverwaltung von Köln in unmittelbare Nähe der Grube Buschbell verlegt.

Es wurden zuletzt durchschnittlich 900.000 t Sand jährlich gefördert und weiterverarbeitet. Die vorhandenen und abbaubaren Vorräte reichten bei heutiger Abbaugeschwindigkeit noch etwa sieben Jahrzehnte.

Insgesamt ist das Unternehmen, das in vierter Generation in Familienbesitz ist, heute an 22 Standorten in Europa aktiv; gut 200 ­Mitarbeiter werden beschäftigt.

Ähnlich wie im Braunkohlentagebau wird der Sand heute an einer geraden Abbaukante gefördert, die in mehreren Stufen angelegt ist. Mit dem abgetragenen Deckgebirge wird die abgebaute Fläche wieder aufgeschüttet. Von Baggern gelöst, wird der Sand über Förderbänder zu den Aufbereitungsanlagen transportiert. Neben verschiedenen Siebgängen ist das Schwemmbecken der Nassaufbereitung auffälligster Bestandteil der Anlagen.

Rings um den Tagebau finden sich umfangreiche rekultivierte Flächen; ein Teil des noch nicht erschlossenen Geländes wird als Erholungsgebiet mit Wanderwegen genutzt. Unweit der Betriebsgebäude befindet sich ein Wanderparkplatz, der auch dem Aussichtspunkt für den Tagebau dient. Anschrift: Kaskadenweg 40, Frechen-Buschbell

Die Ausstellungstafeln im Frechener Stadtarchiv werden ergänzt durch ein Modellbahnpanorama zum früheren Werksbahnbetrieb sowie eine Produktausstellung im Foyer des benachbarten Rathauses. Eine Festschrift soll im Laufe des Jahres 2010 erscheinen.

Homepage des Unternehmens

Medienbericht zum Tag der Offenen Tür

Stadtarchiv Frechen (ehem. Marienschule)Hauptstraße 110-112, 50226 Frechen

Öffnungszeiten: Mo-Do 8-19 Uhr, Fr 8-13 Uhr

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Duxford/GB: Big Stuff 2010, 6– 8. Oktober 2010 im Imperial War Museum, Beitragseinreichung noch bis Ende Januar 2010!

Conference Titel: “On the conflict and avoidance of conflict between the display and conservation requirements of Large Technology Objects within the museum setting.”

Imperial War Museum is delighted to announce Big Stuff 2010, hosted at IWM Duxford, near Cambridge, on 6th – 8th October 2010. We now invite proposals for presentations at this event.

The theme of the conference will be the conflict and avoidance of conflict between the display and conservation requirements of Large Technology Objects within the museum setting. It is anticipated that day one will cover conservation, day two will cover display and day three, to be held on-board HMS Belfast in London (see picture), will look towards generating compromise between the two disciplines.

The international programme committee will be looking for case studies, where conflict arose in a project dealing with display and conservation, that detail the nature of the conflict, the manner in which the conflict was handled and resolved and how the conflict could have been avoided. Proposals should include the title of the presentation, details of all contributors and the contact details of the proposer. Proposals should be no more than 250 words. Successful speakers will be required to submit their full paper electronically not less than four weeks in advance of the conference for inclusion, digitally, within the conference delegate pack.

(Deadline for receipt of proposals is 5.00 pm GMT, Monday 11th January 2010)

C. Knapp schreibt auf Anfrage:

"Several people have asked for more time as the weather has prevented them getting in to offices so we have agreed to accept proposals up to the end of January, I would appreciate it if you could tell anyone you know who may be thinking of sending a proposal."

Please submit proposals electronically to:

Chris Knapp ACRConservation ManagerImperial War Museum, Duxford

cknapp@iwm.org.uk

Weitere Information zum Museum hier

CFP auf der ICOM-Website

Websites der früheren Konferenzen:

BigStuff 2004 (Canberra)

­BigStuff 2007 (Bochum/Hattingen)