Archiv für den Tag: 29. Oktober 2009

Waldsassen: Glashütte Lamberts unter neuer Leitung – Gut aufgestellt für die Zukunft

Nach 28 Jahren in zweiter Generation an der Spitze des Familienbetriebes hat Stephan Lamberts mit dieser Übergabe den Weg für ein neues Kapitel in der Erfolgsgeschichte des Unternehmens geebnet. Seine Entscheidung zu diesem Schritt begründet er mit dem Wunsch, sich stärker seiner Familie widmen zu können. Mit Hans Reiner Meindl habe er außerdem „den Richtigen gefunden“, der sein Lebenswerk „positiv weiterentwickeln und erfolgreich in die Zukunft führen kann.“ Um eine reibungslose Übergabe zu gewährleisten, steht Stephan Lamberts dem neuen Inhaber beratend zur Seite. Hans Reiner Meindl kommt aus der Branche. Wie Stephan Lamberts ist er im Arbeitgeberverband Glas aktiv – als Geschäftsführer der Heinz Holding GmbH, Kleintettau, mit deren Hauptunternehmen Heinz Glas GmbH, einem international agierenden Parfumflakon-Produzenten.

Die Kunst, mundgeblasenes Flachglas herzustellen, ist ein selten gewordenes Handwerk. In der 1934 gegründeten Glashütte Lamberts wird dieses von Architekten, Bauherren und Künstlern begehrte Material in alter Tradition produziert. Mit 70 Mitarbeitern und einer Vielfalt von über 5000 verschiedenen Farben ist Lamberts heute als eines von weltweit nur noch drei Unternehmen Marktführer mit einer Exportquote von über 60 Prozent.

Neben dem traditionellen Markt der Kirchenfenster wird LambertsGlas® immer stärker als Gestaltungselement in allen Bereichen der Architektur verwendet. Das mit einer Goldmedaille für höchste Qualität ausgezeichnete Restaurationsglas – fester Bestandteil authentischer Verglasungen im Denkmalschutz – eröffnet dank innovativer Weiterentwicklung neue Perspektiven für Isolierverglasungen historischer Fenster. Die Gläser aus der Oberpfalz zieren u. a. die Pfizer-Zentrale in New York, den zentralen U-Bahnhof in Kaohsiung/Taiwan oder die Lounge des Flughafens Hongkong. Das vieldiskutierte Fenster von Gerhard Richter im Kölner Dom wurde ebenso aus LambertsGlas® gefertigt, wie die Fenster der wiedererstandenen Dresdner Frauenkirche.

Die Übernahme der Glashütte Lamberts sieht Hans Reiner Meindl als langfristige Entscheidung, die auf Kontinuität und Sicherheit sowohl für die eigene Belegschaft als auch die Geschäftspartner beruht. Die hoch motivierte Hüttenmannschaft mit ihrem technisch-handwerklichen Know How wird auch in Zukunft die Basis des Erfolges sein. „Das Unternehmen ist eine Manufaktur, die vom Können der Menschen lebt“, betont er und hofft, „dass künftig noch mehr Öfen brennen als jetzt.“ Dabei setzt der Unternehmer auf die Erschließung neuer Märkte, zu denen er aus seiner bisherigen Tätigkeit Kontakte pflegt.

Die Qualität und Einzigartigkeit von LambertsGlas® sind für Hans Reiner Meindl Herausforderung und Auftrag. Das mundgeblasene LambertsGlas® in seiner ganzen Vielfalt sieht er nicht nur als Material, sondern als ein Stück Kulturgut. Die Vermittlung und Bewusstmachung dieses besonderen Wertes soll künftig auf allen Ebenen, von der Produktion bis zum Kunden, noch stärker fokussiert werden.

Mundgeblasenes Glas stellt die Spitze im Angebot dar. An den Gesamtkosten eines Projektes bildet der Glaskostenanteil jedoch nur einen relativ geringen Prozentsatz vom Ganzen. “Nur mit Außergewöhnlichem kann man sich einen Namen machen, niemals mit Durchschnittsware“, formuliert Hans Reiner Meindl sein Credo. LambertsGlas® ist ein solcher Name. Es verbindet die Jahrhunderte alte Handwerkstradition mit dem technischen Know How und den kreativen Möglichkeiten des 21. Jahrhunderts.

Hans Reiner Meindl

Der gebürtige Regensburger, Jahrgang 1957, ist verheiratet und lebt mit seiner Frau und drei erwachsenen Kindern in Ochsenfurt. Dort war der Diplomkaufmann nach dem Studium in Regensburg und Zürich als Geschäftsführer bei der Südzucker International AG beschäftigt. Anschließend arbeitete er als selbständiger Unternehmensberater. Die letzten zehn Jahre war er Geschäftsführer der Heinz Holding GmbH in Kleintettau.

Weitere Informationen erhalten Sie bei der Glashütte Lamberts, Schützenstraße 1, 95652 Waldsassen, Tel.: 09632/2371, Fax: 09632/4880, info@lamberts.de

www.lamberts.de

Hattingen: Nicht nur Kohle – Das Rohstoffland Ruhrgebiet als Nationaler GeoPark: Bildvortrag im LWL-Industriemuseum Henrichshütte

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Tatsächlich war die Steinkohle keineswegs der einzige Bodenschatz, der die Entwicklung des Ruhrgebiets hervorrief. Weniger bekannt waren die Vorkommen von Eisenerz, die schon 1758 Anlass zur Gründung der "St. Antonyhütte" in Oberhausen gaben und auch bei der Entstehung der Henrichshütte 1854 eine wichtige Rolle spielten. Für kurze Zeit spielte das Ruhrgebiet in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auch als Blei-Zinkerzprovinz eine Rolle.­

Die am Südrand des Ruhrgebietes auftretenden Vorkommen von hochwertigen Kalk- und Dolomitsteinen liefern bis heute wertvolle Rohstoffe auch für die Hüttenindustrie. Sowohl in der Vergangenheit wie auch heute ist das Ruhrgebiet ein wichtiger Lieferant von Steinsalz. Für die Siedlungsentwicklung bedeutsam waren oder sind die Vorkommen von Sandsteinen im Ruhrtal, Vorkommen von Tonen und Tonsteinen, die sich zu Ziegeln und anderen keramischen Produkten verarbeiten lassen und die Vorkommen von Sand, Kies und Zementrohstoffen im Ruhrgebiet oder seiner unmittelbaren Umgebung.

Gerade die Vielfalt der Rohstoffe war ausschlaggebend für die Gründung des Vereins GeoPark Ruhrgebiet e.V. im Jahr 2004. Seitdem arbeitet er daran, das Bewusstsein für die Identitätsstiftenden Zusammenhänge zwischen den natürlichen Grundlagen der Region und ihrer ökonomischen Entwicklung in der Bevölkerung zu stärken. Die Ziele der Geoparkarbeit richten sich nicht nur auf die Unterstützung der geowissenschaftlichen Forschung, sondern vor allem auf die Vermittlung des Wissens hierüber. Diese Aktivitäten wurden 2006 durch die Anerkennung des Ruhrgebietes als "Nationaler GeoPark" honoriert. Im Jahr 2008 wurde der Nationale GeoPark Ruhrgebiet überdies von der Bundesministerin für Bildung und Forschung (BMBF) für "besonderes Engagement und die Förderung des Dialogs zwischen Geowissenschaften und Öffentlichkeit" ausgezeichnet.

Nicht nur Kohle – Das Rohstoffland Ruhrgebiet als Nationaler GeoPark

Freitag, 30. Oktober 2009, 19.30 Uhr

LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen

Der Vortrag ist kostenlos.