Archiv für den Monat: September 2009

Köln: Ausstellungshalle auf Clouth-Gelände eröffnet – Round Table über Zukunft des Atelierstandortes

­Programm am 1. Oktober: ­­

Thema: Halle Zehn_Cap Cologne e.V. – ein Beispiel für urbanen Strukturwandel und kulturelle Perspektive in Köln:

17.00 Uhr: Die Clouth-Werke – ein starkes Stück Industriekultur zwischen Abrissbirne und Wiederauferstehung

Führung über das Clouth-Gelände mit Thomas Luczak/Luczak Architekten Koeln und Alexander Kierdorf, Kunsthistoriker/ Rheinische Industriekultur e.V.; Treffpunkt ist in der Halle 10­

19.00 Uhr: Begrüßung & Einführung in die Ausstellung SECHS RICHTIGE + 1 von Barbara Hofmann-Johnson im Anschluss daran:

Zur Entdeckung und Entwicklung des Geländes der Clouth Werke seit den 1990er Jahren ­

Vortrag von Artur Starosczyk, Künstler und Vorstand CAP Cologne e.V.

ca. 19.20 Uhr : Round Table Diskussion

"Halle 10_Cap Cologne e.V. – ein Beispiel des urbanen Strukturwandels und einer kulturellen Perspektive in Köln"

Teilnehmer: – Barbara Foerster, Kulturamt der Stadt Köln – Bernd Streitberger, Dezernent für Stadtentwicklung, Planen und Bauen der Stadt Köln – Dr. N. Walter-Borjans, Dezernent für Wirtschaft und Liegenschaften der Stadt Köln – Thomas Luczak/Luczak Architekten Koeln – Judith Ganz und Artur Starosczyk, Künstlerin und Künstler, Vorstand HALLE ZEHN_CAP Cologne e.V. – Jochen Hempel/Dogenhaus Galerie, Spinnerei Leipzig – Prof. Kasper König, Direktor Museum Ludwig, Köln – Dr. Wolfgang Strobel, Vorsitzender Kölnischer Kunstverein

Moderation: Claudia Cosmo, freie Kulturjournalistin, Köln

Die in Eigeninitiative von Cap Cologne renovierte Halle 10 mit ihrer Ausstellungsebene – einer dreischiffigen, von Pilzstützen geteilten Ausstellungshalle – bietet nach Angaben des Vereins seit kurzem wechselnde Ausstellungen.

Clouth_III.450.JPG

Während der plan09 ist hier nach Angaben der Veranstalter unter der Schirmherrschaft von Dr. Norbert Walter-Borjans, Dezernent für Wirtschaft und Liegenschaften der Stadt Köln die Ausstellung ‑SECHS RICHTIGE + 1 – Raum-Arbeiten, Skulpturen, Installationen und eine Diaprojektion von: Hella Berent, Siegfried Kreitner, Kumiko Kurachi (J), Dany Paal, Barbara Roth (CH), Helga Weihs + Andreas Exner, kuratiert von Barbara Hofmann-Johnson, zu sehen.

Die Eröffnung fand bereits am 11. 9. 2009 um 19.00 Uhr statt (bis 4. 10. 2009).

Öffnungszeiten: Fr – So 15- 19 Uhr; 25. 9.: 15 – 22 Uhr; 26. 9. – 2. 10.: 13 – 21 Uhr und nach Vereinbarung; Kontakt: Tel.: 0049-(0)221-219.6486 oder mobil: 0049-(0)177-7630214.

Clouth_IV.450.JPG

Die Ausstellung ‑SECHS RICHTIGE + 1- stellt Installationen, Objektbilder, skulpturale Arbeiten und eine Diaprojektion vor, die sich mit unterschiedlichen Aspekten einer Wahrnehmung von Raum, Bildraum, Architektur, Landschaft und Urbanität beschäftigen. Ausgehend von einer eher minimalistischen Formensprache reflektieren einige der vorgestellten Arbeiten dabei die konkrete architektonische Vorgabe der Halle Zehn – einer klaren und prägnanten, etwa 800 qm großen Ausstellungshalle auf dem Gelände der Clouth-Werke in Köln-Nippes, deren Strukturen und Verhältnismäßigkeiten zum Ausgangspunkt unterschiedlicher formaler und ästhetischer Übersetzungen werden. Hierbei erscheinen sowohl einzelne Strukturen und Maßverhältnisse, wie auch bestimmte Gestaltungselemente der Halle zitiert und ästhetisch erweitert, um beim Betrachter neue Wahrnehmungsmöglichkeiten anzuregen.

Weitere Arbeiten der Ausstellung thematisieren als Skulpturen technische Elemente, während der Aspekt der Landschaft als Ausgangspunkt räumlicher Vermessung und Formfindung in einer der vorgestellten Rauminszenierungen vergegenwärtigt wird. Die atmosphärische Wahrnehmung von Landschaft und urbanem Raum verschmilzt innerhalb der in der Ausstellung vorgestellten Diaprojektion und auf einer weiteren Ebene der künstlerischen Beiträge erscheint darüber hinaus auch die Verbindung zwischen Architektur und sozialem Raum metaphorisch angedeutet.­

Nächste Ausstellung: KONTINUUM

Eröffnung: Fr. 06.11.09, 19 Uhr

Ausstellungsdauer: 07.11. – 22.11.2009

Finissage: So. 22.11.09, 15 Uhr

Ortsbezogene Licht – Raum-Installation von Detlef Hartung und Georg Trenz­

Clouth_I.450.JPG

Recklinghausen: Vom Foto zum Gemälde: Doppelausstellung im Museum Umspannwerk

Alexander Calvelli betreibt eine präzise, authentische, detailgetreue Malerei, die im Ergebnis nicht selten der Fotografie sehr nahe kommt. Christian Bedeschinski nutzt für seine Fotoarbeiten gerne hochempfindliche Filmmaterialien, die eine samtige Struktur hervorbringen und seinen Fotos damit bisweilen die Anmutung von Gemälden geben.­­­

Beide Künstler verbindet darüber hinaus aber auch das Interesse für ungewöhnliche Orte, an denen sie ihre Betätigungsfelder finden. Es sind oft Orte vergangener oder vergehender Industriewelten. Sind diese noch nicht dem Untergang geweiht, ahnt der Betrachter aber schon, dass sie sich bald verändern werden.

Viele dieser Industriewelten haben mit dem Thema Energie zu tun, Energie in Form von Strom, Wärme oder Dampf. Energie, die antreibt oder beleuchtet. So treffen sich beide Künstler bei „ihrem“ Thema.

Es ist freilich dem Zufall geschuldet, dass sie sich dieses Thema – unabhängig von einander – irgendwann einmal wählten und es ist sicher auch Zufall, dass ihre erste persönliche Begegnung noch nicht lange her ist. Denn der Blick auf die Bilder der Ausstellung im Umspannwerk Recklinghausen zeigt, dass sie oft an denselben Orten gearbeitet haben – nur eben zeitversetzt. Manchmal um wenige Wochen – manchmal auch um Jahre.

Die Resultate dieser Arbeit sind nun erstmals in einer gemeinsamen Ausstellung von rund 60 Werken – darunter vielen spannenden Paarungen von Fotos und Gemälden – in Recklinghausen zu sehen.

(Irr)Real? – Malerei & Fotografie

von Alexander Calvelli und Christian Bedeschinski

13. September 2009 bis 31. Januar 2010

 

<!–[endif]–>

Museum Umspannwerk Recklinghausen / Museum Strom und Leben

Das Museum ist Dienstags bis Sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

Uferstraße 2-4, 45663 Recklinghausen

TELEFON: 02361/382216 / -17; E-MAIL: museum@rwe.com

Breslau/Polen: DOCOMOMO-Seminar zu Beton und Denkmalpflege anlässlich der Aussensanierung der Jahrhunderthalle

­Dazu erreicht uns folgende Einladung:

10th International Docomomo Technology Seminar: Concrete Conservation Challenges

October 23–24, 2009

Museum of Architecture, Wroclaw, Poland

The Wroclaw Seminar will be held in conjunction with recent efforts to commence conservation of famous Centennial Hall by Max Berg (1913). As there are numerous challenges concerning the state of conservation of this iconic masterpiece, the aim of the seminar will be to generate an international forum for discussion of various approaches and conservation efforts which have been successfully carried out on reinforced concrete buildings.

 

Program:

October 23: Seminar

Concrete Conservation Challenges

 

with Hubert-Jan Henket | Ana Tostões | Jerzy Ilkosz | Renato Dzugaj | Hana Cervinková | Matthias Pfeifer | Iveta Cerna | Denis Zastavni | Ola Wedebrunn | Wessel de Jonge | Marieke Kuipers | Sergej Fedorov | Ivo Hammer | Ayako Horiuchi | Yamana Yoshiyuki | Kumagai

 

October 24: Tour

Revaluation of Wroclaw Modern Movement Buildings Selected buildings are outstanding examples of modern movement architecture, and present recent conservation efforts demonstrating the challenges involved.

Renoma Department Store (H. Dernburg, 1929) | Office Building (H. Poelzig, 1910-12) | Shopping Center ‘Kameleon’ (E. Mendelsohn, 1927-28) | House with Pharmacy ‘Pod Murzynem’ (A. Rading, 1925-28) | Market Hall (R. Plüdemann & H. Künster, 1906-08) | Building Complex on Grunwaldzki Square (J. Grabowska-Hawrylak, 1967) | WUWA Estate – Multi-family House (H. Scharoun, 1929) | Centennial Hall (H. Poelzig & M. Berg, 1913) | Film Producers Building (H. Poelzig, 1911-12

 

The seminar will be held in both English and Polish, with simultaneous interpretation provided. All lectures presented will be published in a special edition of the Docomomo series of technology dossiers. There will be no seminar fee, however each participant is expected to pay for their travel and accommodation.

For detailed information and registration form, please contact Jadwiga Urbanik: jadwiga.urbanik@pwr.wroc.pl

Organizers and sponsors: Wroclaw University of Technology, Faculty of Architecture, Institute of History of Architecture, Arts and Technology | Wroclaw Museum of Architecture | Centennial Hall | Docomomo International Specialist Committee on Technology | Docomomo Poland

Docomomo International

 

www.docomomo.com

JHH_Det_San.400.JPG

Noisel/Frankreich: „Arte“ präsentiert die Schokoladenfabrik Menier in der Reihe „Baukunst“

Die im 15. Jahrhundert in Europa eingeführte Schokolade galt lange Zeit als Luxusprodukt und Arzneimittel, das nur von Apothekern hergestellt und verkauft wurde. Doch im 19. Jahrhundert wird sie dank der Erfindung der Tafelform und dem allgemeinen Geschmackswandel zum Artikel des täglichen Bedarfs. Die erhöhte Nachfrage führt bald auch zur Entstehung einer ganzen Industrie. Die Schokoladenfabrik Menier in Noisiel unweit von Paris war zwischen 1872 und 1914 weltweit Marktführer.

Vor allem jedoch spielte Menier eine architektonische Vorreiterrolle als eine die Moderne repräsentierende Fabrik aus Eisen, Stahl und Beton: Die neue Mühle war einer der ersten Eisenskelettbauten der Welt. Sie barg ein komplexes hydraulisches System, das die Schokoladenproduktion in den drei Stockwerken der Fabrik antrieb. Außen bilden verschiedenfarbige Ziegelsteine den einzigen Schmuck: Sie ergeben geometrische Muster, welche die Eisenkonstruktion gestalterisch aufnehmen. Große verzierte Keramikmedaillons, auf deren Rand Kakaofrüchte abgebildet sind, ergänzen die schlichte Pracht. Erstmals steht die Architektur im Dienste eines Markenimage.

NOI_Beide.450.pg.jpg

Die drei Hauptgebäude – die Saulnier-Mühle, die erste vollständig aus Metall bestehende Gebäudestruktur der Welt, die Eiffel-Halle und ein weiteres Gebäude, die kühle und monumentale "Kathedrale" mit einer Brücke aus Eisenbeton – sind bis heute stolze Zeugen des Goldenen Zeitalters industrieller Architektur im 19. Jahrhundert.

Nach umfangreicher Sanierung ist der Komplex heute Teil der Hauptverwaltung des Nestlé-Konzerns.

Die im Jahr 2001 begonnene Sendereihe „Baukunst“ mit insgesamt 12 Folgen (davon 6 Erstausstrahlungen) wird fortgesetzt. Die von Richard Copans und Stan Neumann betreuten Dokumentationen werden von ARTE France und der französischen Produktionsfirma Les Films d’Ici sowie durch verschiedene französische Museen koproduziert bzw. mitfinanziert.

Jede Folge widmet sich einem Prototyp der architektonischen Moderne. Das jeweilige Bauwerk wird ‚vom Keller bis zum First’ unter technischen, ästhetischen, aber auch ökonomischen Gesichtspunkten analysiert. Außerdem zeigen die Filme, wie sich die einzelnen Gebäude in ihre Umgebung einfügen. Was dabei dennoch unsichtbar bleibt – wie etwa die Planungsetappen und die Raumorganisation – wird an einem Modell verdeutlicht, das besser als einfache Pläne die Einsicht zu vermitteln vermag, dass ‚die Großartigkeit der Architektur in Einfachheit und Klarheit liegt’.

 

 

Die Schokoladenfabrik Menier

Frankreich 2007, Regie: Stan Neumann

Freitag 18. September 2009 um 7.00 Uhr; Wiederholungen: Samstag 26. September um 2.20 Uhr, Dienstag 29. September um 11.25 Uhr und Freitag 2. Oktober um 4.30 Uhr.

Arte-Info hier

Die Schokoladenfabrik Menier (Fotos: Arte/Richard Copans)

Myslakowice/Niederschlesien: Letzte polnische Leinenfabrik geschlossen

­Die 1839 auf einem dem preußischen König Friedrich Wilhelm III. gehörenden Gutshof projektierte „Flachsgarn-Maschinen-Spinnerei und Weberei“ wurde unter direkter Aufsicht der Preußischen Seehandlung als Musterbetrieb zur industriellen Förderung der Region errichtet.­­

Um einen rechteckigen, bis heute erhaltenen Hof entstanden Werkstätten, Wohn- und Verwaltungsgebäude; den Höhepunkt bildete jedoch die 1844 fertiggestellte viergeschossige Spinnmühle mit fast 3700 qm Nutzfläche, deren Maschinen von e­inem zentralen Wasserrad angetrieben wurden.

Drei Geschosse dieses frühen Fabrikbaus werden durch gusseiserne Säulen in drei Schiffe geteilt. Auf den Säulen lagern, vermittelt durch dekorative Auskragungen, ebenfalls gegossene Gitterträger, auf denen die schließlich die eisernen Deckenträger mit gemauerten Gewölben aufliegen. Größe und ­Konstruktionsweise machen die Erdmannsdorfer Fabrik zu einem herausragenden Zeugnis des frühen preußisch-schlesischen Eisenbaus und einem wichtigen Pionierbau der Industriearchitektur im (ehemals) deutschsprachigen Raum.

MYS_Det.450.JPG

Im Jahre 1867 wurde der erste Spinnmühlenbau durch einen größer dimensionierten, ebenfalls mit gegossenen Säulen und Trägern ausgestatteten Stockwerksbau verlängert; Kesselhaus und Dampfmaschine entstanden. Später wurden auch eingeschossige Weberei-Sheds errichtet.

Für die Unterbringung der Arbeiter wurde nicht nur ein ehemaliges Ökonomiegebäude zu einem vierflügeligen mehrstöckigen Wohnhaus umgebaut; schon 1837 waren in Erdmannsdorf für aus dem Zillertal eingewanderte Tiroler Bauern "alpine" Häuser entstanden.

Bisher sind weder die Gesamtanlage noch Einzelbauten in die Denkmalliste eingetragen; Wissenschaftler der Technischen Hochschule Breslau, die bereits vor langem das außergewöhnliche Ensemble untersuchten und seine Geschichte publizierten, setzen sich jedoch nun gemeinsam mit der Regionalverwaltung verstärkt für die Rettung ein.

Seit der kommunistischen Zeit unter dem Namen „Orzel“ bekannt, bemühte sich der Betrieb zuletzt durch Werksverkauf und gezielte Ansprache von Touristen um neue Absatzmärkte.

Firmen-Website "Orzel" mit engl. Unternehmensgeschichte