Archiv für den Monat: Januar 2009

Oberhausen: Ausstellung „Wilhelm Nengelken – Mitten im Revier“ im Rheinischen Industrie-museum

Nengelken hatte Kunst studiert und war 1923 Gründungsmitglied des Gelsenkirchener Künstlerbundes. Von 1936 bis in die 2. Hälfte der 1960er Jahre lebte und arbeitete er in der „Künstlerkolonie Halfmannshof".

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Die Ausstellung im LVR-Industriemuseum präsentiert einige seiner wichtigsten Werke; sie konzentriert sich dabei auf die Bilder, die sich mit der Industrie und der Stadtlandschaft des Reviers rund um Gelsenkirchen beschäftigen.

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Zahlreiche Fotos von Wilhelm Nengelken gehören schon seit langem zum Bestand des LVR-Industriemuseums, darunter auch Aufnahmen vom Bau der Schachtanlage Zollverein XII in Essen-Katernberg, inzwischen Weltkulturerbe. Das macht diese Aufnahmen zu einem Schatz in der Fotosammlung des Museums.

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Ein Schlüsselwerk Nengelkens ist das Ölgemälde vom Beginn der 1930er Jahre, das das hölzerne Abteufgerüst für den Schacht XII der Zeche Zollverein zeigt. Hier wird deutlich, dass Wilhelm Nengelken Fotografien als Vorlage für Gemälde nutzte: Eins der ausgestellten Fotos zeigt exakt die Perspektive auf die Baustelle.

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Hervorzuheben ist auch das außergewöhnliche, großformatige Ölbild zweier Gelsenkirchener Jungen mit einem Fußball, das unter dem Titel „Kalle Päng" überliefert ist. Die Darstellung der beiden Jungen hat starke Porträt-Züge, zugleich stellen sie aber auch geradezu den Archetypus der Fußball-begeisterten Jungen aus dem Revier dar.

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Beeindruckend sind aber auch die Fotografien, die Wilhelm Nengelken 1945 in der zerstörten Stadt Gelsenkirchen machte.

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25. Januar 2009 bis 12. April 2009LVR-Industriemuseum, Schauplatz OberhausenEintritt: 3 ¤

www.rim.lvr.de 

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Köln: Jahresthema „Brücken – Grenze und Verbindung“ des Architekturforums Rheinland

Ihren 100. Geburtstag hätten 2009 gleich zwei Ingenieure gefeiert, deren Namen eng mit den Kölner Brücken verbunden sind: Fritz Leonhard und Gerd Lohmer. Ausserdem jährt sich zum 150. Male die Einweihung der „Dombrücke“, die als seit der Römerzeit erster fester Rheinübergang in Köln am 3. Oktober 1859 feierlich eröffnet und kurz vor dem Ersten Weltkrieg durch die heutige Hohenzollernbrücke ersetzt wurde.

„Großbrücken gehören weltweit zu den tief im öffentlichen Bewusstsein verankerten Monumenten der Gegenwart und der Vergangenheit. Besonders die Rheinbrücken waren und sind Könige des europäischen Brückenbaus. Größenordnung und die stets hohen Ansprüche an eine herausragende Gestaltung machen vor allem die Kölner Brücken zu einem ganz besonderen Brückenensemble. Der Vortrag wird die Entstehungsgeschichte dieser Brücken, ihre ästhetischen und technikgeschichtlichen Qualitäten und ihre Einordnung in die Konstruktionsgeschichte des Brückenbaus beleuchten.“ (AFR)

Die Reihe der Brückenvorträge wurde am 12. Januar durch Prof. Stefan Polonyi eröffnet, der „Brückenkonstruktionen und Brückengestalt“  an eigenen Entwürfen und Bauten vorführte.

Als weitere Vorträge sind geplant:

  • 2. Februar
    Die Kölner Brückenfamilie
    Dr. Walter Buschmann

  • 2. März
    Kölner Eisenbahnbrücken des 19. und frühen 20. Jahrhunderts
    Dr. Alexander Kierdorf

  • 20. April
    Das Phänomen „Brücke“ – Bauwerk und Bild

  • 4. Mai
    Die Düsseldorfer Rheinbrücken

  • 8. Juni
    Brückenköpfe und Stadtraum

  • 13. August (Hist. Archiv)
    Fritz Leonhardt (1909-1999) – Die Kunst des Konstruierens
    Dr. Joachim Kleinmanns, Christiane Weber

  • 7. September (Hist. Archiv)
    Gerd Lohmer – Der Brückengestalter
    Karoline Meyntz, Andrea Wendenburg

  • 5. Oktober
    Brückensanierung und Denkmalpflege

  • 2. November
    Brückenplanungen – Brückenutopien

  • 7. Dezember
    Fußgänger- und Radfahrerbrücken für Köln?

Die Vorträge finden jeweils Montags um 19.30 Uhr im Domforum, Domkloster 3 (schräg gegenüber der Westseite des Kölner Domes) statt. Ausnahmen; August und September

Ab dem 13. August wird im Historischen Archiv der Stadt Köln (Severinstrasse) die Südwestdeutschen Archiv für Architektur und Ingenieurbau saai in Karlsruhe erarbeitete Ausstellung „Die Kunst des Konstruierens. Fritz Leonhardt 1909-1999“ gezeigt, ergänzt durch Materialien zu Gerd Lohmer.

Die Ausstellung ist vom 13. Juni bis 26. Juli 2009 im LBBW-Forum Stuttgart zu sehen und wird anschließend neben Köln in Berlin und München gastieren.

Kölner Brücken bei der „Rheinischen Industriekultur“

Aktuelle Informationen des Architekturforums Rheinland im Rahmen des Kölner „Hauses der Architektur“

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Runde Geburtstage, Jubiläen und jährliche Tage der offenen Tür – eine Auswahl

  • 21. März

Der 75. Jahrestag der Inbetriebnahme des Schiffshebewerkes Niederfinow wird unter anderem mit einer Festschrift gefeiert. Nach den winterlichen Wartungsarbeiten wird die Anlage auch wieder für Besucher zugänglich sein.

  • 1. Mai

Vor 100 Jahren wurde der Rangierbahnhof Wustermark eingeweiht; eine Ausstellung zum Thema fand bereits im Herbst 2008 im Rahmen der Intiative „Kulturland Brandenburg“ statt.

  • 17. Mai

Der Internationale Museumstag, an dem viele Häuser freien Eintritt gewähren und Sonderaktionen starten, hat in diesem Jahr das Motto „Museen und Tourismus“.

  • 22. Mai

Die in Berlin stattfindenden zentralen Feiern zum 60. Geburtstag des Grundgesetzes bieten unter anderem eine Marken- und Oldtimerparade.

  • 1. Juni

Der jährlich am Pfingstmontag stattfindende Deutscher Mühlentag ermöglicht häufig auch den Zugang zu sonst verborgenen, weil privaten Anlagen.

  • 13. Juni

In Karlsruhe wird eine Gedenkausstellung an den international renommierten Ingenieur Fritz Leonhardt eröffnet, der am 11. Juli seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte. Die Ausstellung wird auch in Köln, Berlin und München gezeigt.(siehe auch die folgende industrie-kultur-Meldung)

  • 20. Juni

Anlässlich des hundertjährigen Bestehens der Hüttenwerke Krupp Mannesmann in Duisburg findet ein Tag der offenen Tür statt; eine Ausstellung im Kultur- und Stadthistorischen Museum Duisburg folgt vom 25. 10. bis 31. 12.

  • 13. September

Der alljährliche europaweite Tag des offenen Denkmals steht diesmal unter dem Motto „Historische Orte des Genusses“; traditionell stehen auch zahlreiche industriekulturell interessante Objekte auf dem Programm.

  • 1. Oktober

100 Jahre Schwebefähre Osten werden vom ersten bis vierten Oktober in einem Volksfest begangen, eingebettet in ein das ganze Jahr umfassendes Jubiläumsprogramm.

  • 3. Oktober

Die Vollendung der Kölner Dombrücke vor 150 Jahren ist unter anderem Anlass für ein Vortragsprogramm des „Architekturforum Rheinland“(siehe auch die folgende industrie-kultur-Meldung)

 

International wird im Jahre 2009 auf 150 Jahre US-Erdölförderung zurückgeblickt:„The US petroleum industry began with Edwin Drake’s drilling of a 69-foot (21m) oil well in 1859, on Oil Creek near Titusville, Pennsylvania, for the Seneca Oil Company“ (wikipedia). Ein Museum erinnert am Originalschauplatz daran.

Die Erdölförderung im deutschen Wietze bei Celle, die ebenfalls 1858/59 erstmals versucht wurde, begann 1899 dauerhaft; heute befindet sich hier das Deutsche Erdöl-Museum.

An 100 Jahre Marke „Audi“ erinnert das August-Horch-Museum in Chemnitz.

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Hamburg/Niederfinow: Eiszeit auf Flüssen und Kanälen

Andreas Westphalen (Hamburg) schreibt zu seinen Bildern: „Die Kältewelle Anfang Januar brachte recht schnell und stark Eisgang u.a. auf der Elbe. Ab Mitte letzter Woche waren daher Eisbrecher im Einsatz. Die HPA (besser bekannt als Strom- und Hafenbau) schickte im Hamburger Hafen sechs Eisbrecher/ Schlepper in den 24 h-Betrieb, das WSA Lauenburg gesamt neun Schiffe. Gerade diese Eisbrecher-Flotte hat ihren Reiz. Zum einen sind es spezielle Fluß-Eisbrecher, die in der Regel größtenteils ganzjährig im Betriebshof Geesthacht aufliegen und nur für den Eisaufbruch in Fahrt kommen. Zum anderen sind es interessante Schiffe, die zum Teil schon über 50 Jahre in Betrieb sind.

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Das Trio WIDDER (1949), STIER (1951) und WISENT (1953) stammen von der Hitzler Werft in Lauenburg, letzter war der erste Eisbrecher mit einer Unwuchtanlage. Eisbrecher WOLF stammt unverkennbar aus einer 6er Serie "made in DDR" (1966-68), BÜFFEL ist mit dem Baujahr 1988 immerhin das modernste Schiff. Die Aufnahmen stammen vom Sonntag, als sechs Eisbrecher zwischen der Staustufe Geesthacht und Harburg im Einsatz waren.  Zur Zeit sind die Schiffe trotz Tauwetter zum Teil noch im Einsatz, um das Eis im Fluß zu halten. Somit war es ein kurzer, aber intensiver Einsatz."

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Nicht mehr zum Einsatz kam wohl der historische Eisbrecher "Stettin", der heute in Hamburg beheimatet ist und zeitweise unter anderem für die Freihaltung des Kaiser-Wilhelm-Kanals (heute prosaisch als Nord-Ostsee-Kanal bekannt) zuständig war.

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Vom Schiffshebewerk Niederfinow, das übrigens 2009 seinen 75. Geburtstag feiert (wir kommen darauf zurück), übermittelte Eckhard Schinkel obige Aufnahme des zuständigen WSA. Was aussieht wie „ICE ART“, sind zur Druckverminderung ausgesägte und hochgestellte Streifen aus dem zugefrorenen Kanalbett.

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Köln: Industriekultur im Fernsehen – aktuelle Empfehlungen

In der Reihe „Wie x nach y kam“ der „Doku am Freitag“ präsentiert der WDR am 23. Januar zur besten Sendezeit eine Dokumentation unter dem Titel „Wie (beinahe) das Bier aus Dortmund verschwand". Als weitere Anregung dazu empfiehlt die industrie-kultur die einschlägige Themenroute der „Route Industriekultur“: „Dreiklang Kohle-Stahl-Bier“ über Dortmund, sowie das vor wenigen Jahren neu gestaltete Dortmunder Brauereimuseum.

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Weitere Folgen von „Als x nach y kam“ sind dem Autobahnbau und dem Braunkohlenbergbau gewidmet: 30. Januar: „Wie die Autobahn ins Rheinland kam“; 6. Februar: "Wie die Bagger ins Rheinland kamen". Alle Folgen werden Freitags um 20.15 im WDR-Fernsehen gezeigt. Die 45-Minüter werden jeweils am darauffolgenden Montag von 14.15 bis 15 Uhr wiederholt.

In den kommenden Wochen zeigte der WDR auf dem gleichen Sendeplatz auch alte und neue Folgen seiner seit mehreren Jahren fortgesetzten Serie „Dynastien in NRW“: am 27. Februar heißt es „Die Falkes: Siegeszug mit Strümpfen“; erzählt wird die überaus spannende Erfolgsgeschichte der sauerländischen Textilunternehmerfamilie.  Am 6. März wird die 2007 erstmals ausgestrahlte Folge über die Bielefelder Familie Oetker wiederholt (die industrie-kultur berichtete). Am 13. März schließlich werden die Grafen von Oeynhausen-Sierstorpff vorgestellt. Auch hier ist „Industriekultur“ im Spiel: Die Familie betreibt über eine „Unternehmensgruppe“ unter anderem Hotels und Kuranlagen in Bad Driburg und ist nach Medienberichten auch sonst in der wirtschaftlichen Entwicklung der Region engagiert.

Schließlich muß auf den Arte-Themenabend  „Wettlauf um die Rohstoffe“ am 27. Januar hingewiesen werden. An den Beispielen Nordpol, Kongo und Australien werden ab 21 Uhr die internationalen Aktivitäten der modernen Rohstoffwirtschaft vorgestellt. Ausführlich etwa wird über den „Kohle-Boom in Australien“ berichtet. Alle Beiträge werden in den folgenden Tagen mehrfach wiederholt.

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