Archiv für den Monat: Mai 2008

Pulheim/Rheinland: Ausstellung „Gruß aus Brauweiler… Ansichtskarten zwischen Kaiserreich und Zweitem Weltkrieg“

Schon bald nach ihrer Erfindung Ende des 19. Jahrhunderts erschienen auch von Brauweiler erste Ansichtskarten. Sie zeigen vor allem die „Provinzial-Arbeitsanstalt“ im Bereich der ehemaligen Benediktinerabtei Brauweiler sowie die Abteikirche. Diese Ansichten stehen im Mittelpunkt der Ausstellung „Gruß aus Brauweiler … Die Abtei als Arbeitsanstalt – Ansichtskarten zwischen Kaiserreich und Zweitem Weltkrieg“, die vom Verein für Geschichte e.V. Pulheim in Zusammenarbeit mit der Rheinischen Archivberatung des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) veranstaltet wird. Vom 16. Mai bis zum 15. Juni 2008 ist sie in der Prälatur der Abtei Brauweiler des LVR in Pulheim zu sehen.

Anhand von Reproduktionen ausgewählter Ansichtskarten gibt die Ausstellung einen Einblick in die Geschichte der Abtei als Arbeitsanstalt. Erinnert wird dabei an die Einrichtung des französi-schen Bettlerdepots in der 1802 säkularisierten Abtei, aus dem in preußischer Zeit die Arbeitsanstalt hervorging. Thematisiert werden die Entwicklung der Arbeitsanstalt unter ihrem Direktor Hans von Jarotzky um 1907 sowie die Feier zum 900-jährigen Bestehen der Abtei im Jahr 1924. Darüber hinaus fällt der Blick auf die Arbeitsanstalt während der NS-Diktatur und in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg.

Die Ausstellung ist dienstags bis samstags von 15 bis 17 Uhr, sonntags von 12 bis 17 Uhr sowie donnerstags von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Führungen durch die Ausstellung sind nach telefonischer Voranmeldung beim Verein für Geschichte e.V. Pulheim unter der Rufnummer 02234 / 82567 möglich.

Inhaltlich erarbeitet wurde die Ausstellung von Peter Schreiner, dem Vorsitzenden des Vereins für Geschichte e.V. Pulheim, der auch Autor der im vergangenen Jahr erschienenen 29. Sonderveröffentlichung des Geschichtsvereins ist: „Gruß aus … Alte Ansichtskarten aus den Orten der Stadt Pulheim und ihrem Umland als Dokumente zur Geschichte zwischen Kaiserreich und Zweitem Weltkrieg“, 384 Seiten, 592 überwiegend farbige Abbildungen, 2007; Preis 21,80 Euro; ISBN 978-3-927765-42-9.

(Quelle: Pressemitteilung des LVR)

ergänzend siehe auch:
Norbert Finzsch: Obrigkeit und Unterschichten. Zur Geschichte der rheinischen Unterschichten gegen Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts; Stuttgart (Steiner) 1990

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Köln: Vortrag und Diskussion „DAS SIDOL-GELÄNDE IN KÖLN-BRAUNSFELD – Städtebauliches Entwicklungskonzept“

Die historischen Fabrikgebäude erfuhren in den beiden letzten Jahrzehnten eine vielfältige Zwischennutzung. Nach einem Besitzerwechsel und den zunächst angedachten, dann aber wieder verworfenen Plänen zum Abriss weiter Teile des Bestandes wurde ein Vorhaben- und Erschließungsplan erarbeitet und 2007 der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Bebauungsplan mit durchgängigem Freiraumkonzept wird von Prof. Johannes Schilling erarbeitet, mit dem Umbau und der Erweiterung des denkmalgeschützten Bestandes wurde Prof. Johannes Kister beauftragt. Das Nutzungskonzept des privatrechtlichen Projektes sieht sowohl Gewerbe als auch Wohnen vor.

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Über das Projekt und seine Rahmenbedingungen im Spannungsfeld von Denkmalschutz, Modernisierungsbedarf, wirtschaftlicher Abhängigkeiten und Verantwortung für das gewachsene Umfeld informieren und diskutieren:

– Dr. Walter BUSCHMANN, Rheinisches Amt für Denkmalpflege- Prof. Johannes KISTER, Architekt, Köln- Prof. Johannes SCHILLING, Architekt BDA, Köln- Dr. Martin TURCK, Kunsthistoriker, Köln- Andreas von WOLFF, stv. Amtsleiter Stadtplanungsamt der Stadt Köln- Richard ZANGS, Dornieden Generalbau GmbH, Mönchengladbach

Moderation:  Jürgen KEIMER, Journalist, Köln

Montag, 26. 5. 200819:30 UhrDomforum, Domkloster 3, 50667 Köln

Eine Veranstaltung des BDA Köln in der Reihe "BDA Montagsgespräche"

"Haus der Architektur Köln"

Vorstellung des Sidol-Geländes bei der "Rheinischen Industriekultur"  

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Linde-Eismaschine von 1933

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Oberhausen: Doppeleröffnung von MAN-Jubiläumsausstellung und St. Antony-Hütte

Die bis zum 2. November in der Oberhausener Hansastrasse zu sehende Sonderausstellung präsentiert überwiegend medial verschiedene Wurzeln des Unternehmens, darunter die namensgebende Maschinenfabriken in Augsburg und Nürnberg, die Brückenbauanstalt Gustavsburg und eben die Oberhausener Gutehoffnungshütte, mit der MAN erstmals 1921 in Berührung kam.

Statt auf eine Fülle von historischen Ausstellungsstücken setzt die Ausstellung auf durch moderne Kommunikationstechnologie vermittelte prägnante Texte, Foroserien, auf in Stelenform „verpackte“ Anekdoten sowie eine „MediaLounge“, in der insgesamt 250 Minuten audiovisuelles Material zur Verfügung stehen. Zu den Highlights gehören

– Historische Aufnahmen der Müngstener Eisenbahnbrücke, der Wuppertaler Schwebebahn…
– Dokumentarfilme über die Oberhausener Gutehoffnungshütte
– Produkte der GHH für Bergbau und Industrie
– MAN-Werbefilme der 1950er Jahre- Historische Filme über den Dieselmotor
– Moderne Werbefilme des Unternehmens

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Die mit Unterstützung von MAN umgesetzte Sanierung und Neugestaltung der zuletzt als Historisches Archiv der GHH genutzen St. Antony-Hütte – erhalten sind hier Wohn- und Kontorhaus – bietet Raum für Information zur Geschichte der Hütte und ihrer Bauten, der GHH sowie eine Auswahl von Abzügen aus dem umfangreichen, vom Rheinischen Industriemuseum betreuten Werks-Bildarchiv. Ausserdem wird derzeit eine Auswahl von Originalmaterialien aus dem EU-Projekt „Early Birthplaces“ zur Geschichte des Eisenhüttenwesens zwischen 1750 und 1850 gezeigt.

Ausserdem gastierte vor dem Museum der anlässlich des MAN-Jubiläums eingerichtete Truck, in dem die Geschichte des Unternehmens mit zahlreichen historischen Dokumenten präsentiert wird (Info hier). Der vom Züricher Designstudio Greutmann Bolzern gestaltete Ausstellungs-Truck, der Ende April in München startete, wird in den kommenden Monaten quer durch Deutschland, West- und Osteuropa reisen und etwa auch bei der Oldtimer Jubiläums-Tour "MAN auf Achse" vom 6. bis 8. Juni in München, Augsburg und Nürnberg zu sehen sein.

Die derzeit laufenden Ausgrabungen zu den historischen Fabrikgebäuden der St. Antony-Hütte wurden den Besuchern erläutert. Sie sollen, wie die industrie-kultur bereits berichtete, überdacht und anlässlich der Kulturhauptstadt Ruhr 2010 als „industriarchäologische Zone“ zugänglich gemacht werden (unsere Meldung).

Im Rahmen der Eröffnungen wurde das große Engagement der MAN für die Erforschung und Präsentation der Geschichte auch ihrer Vorgängerunternehmen  an den Originalschauplätzen begrüßt.

Nach dem wesentlich von MAN geförderten Diesel-Jahr in Augsburg (siehe unsere Meldung) und den Aktivitäten in Oberhausen soll das Jubiläumsjahr nach eigenen Angaben im Herbst mit einer Ausstellung im Deutschen Museum in München sowie einer grundlegenden Publikation zur Firmengeschichte abgeschlossen werden.

Web-Präsentation zur MAN-Firmengeschichte

Zur Pressemeldung des Landschaftsverbandes Rheinland 

 

Veranstaltungsorte:

LVR Rheinisches Industriemuseum Schauplatz Oberhausen
Hansastrasse 20
46049 Oberhausen
Di.-So., 10-17 Uhr

Aussenstelle St. Antony-Hütte
Antonienstrasse 32-34
Oberhausen-Osterfeld
Di.-So, 10-17 Uhr

06_Kurbelwelle_1913_header.jpgFoto: MAN, 1913

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Stolberg, Köln: Museum Zinkhütter Hof nun Teil des „Netzwerkes Industriekultur im LVR“

Der LVR ist bereits an der Stiftung des Museums beteiligt und hat es im Rahmen seiner regionalen Kulturförderung sowohl finanziell als auch durch fachliche Beratung des Rheinischen Archiv- und Museumsamtes und des Rheinischen Industriemuseums unterstützt und gefördert. Die Aufnahme des Museums Zinkhütter Hof in das „Netzwerk Industriekultur im LVR" beinhaltet einen Betriebskostenzuschuss. Im Jahr 2008 sind dies 123.000 Euro und im Folgejahr 141.000 Euro.

„Ziel des Netzwerkes ist es, die vielfältigen fachlichen Kompetenzen des LVR im Bereich der Industriekultur gezielt einem größeren Kreis von interessierten Nutzern zur Verfügung zu stellen und so die wesentlich vom LVR getragenen industriekulturellen Aktivitäten im Rheinland zu unterstreichen", so LVR-Direktor Udo Molsberger. Die nun beginnende Kooperation ziele auf eine stärkere fachliche Verknüpfung der Einrichtungen und verbesserte Vermarktung aller beteiligten Museen ab, so dass beide Seiten, das Rheinische Industriemuseum, kurz RIM, des LVR und das Museum Zinkhütter Hof, gleichermaßen profitieren können.

Auch Stolbergs Bürgermeister Ferdi Gatzweiler freute sich über den geschlossenen Vertrag: „Ich bin sehr glücklich, dass es eine Kooperation mit dem Landschaftsverband Rheinland zum Betrieb des Museums Zinkhütter Hof geben wird. Auf diese Weise ist auch langfristig der Bestand unseres Industriemuseums in Stolberg gesichert. Durch den Aufbau des `Netzwerkes Industriekultur im LVR´ werden sich Synergieeffekte entwickeln, die sich positiv auf die Vermarktung aller beteiligten Institutionen in der breiten Öffentlichkeit auswirken werden."

Ein Schwerpunkt in der kulturhistorischen Arbeit des Landschaftsverbandes Rheinland ist die Industriegeschichte. Das Museum Zinkhütter Hof thematisiert die Geschichte der Zink- und Kupferverarbeitung. Es ist somit eine wichtige Ergänzung zu den Themen, die das Rheinische Industriemuseum des LVR an seinen verschieden Standorten präsentiert. Dort stehen die Themen Eisen- und Stahlindustrie in Oberhausen, Textil in Ratingen und Euskirchen, Papier in Bergisch Gladbach, Kleineisenindustrie in Solingen und Energie in Engelskirchen im Vordergrund.

(Pressemitteilung des LVR)


Zur Website des Zinkhütter Hofes

 

 

 

 

 

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Crimmitschau/Sachsen: Tagung „Produktion und Reproduktion: Arbeit und Fotografie“ im April 2009

Anhand von Fallstudien sollen Bestände und Sachverhalte sowie Methoden der Analyse vorgestellt werden. So entsteht ein Überblick über die Entwicklung des Genres seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert bis heute. Dabei liegt ein Augenmerk auf Sachsen, doch können und sollen Fragestellungen und Beispiele nicht auf diese Region begrenzt sein.

Ob als Arbeiter- oder als Werksfotografie entstanden, ob als privateErinnerung oder als Werbematerial genutzt, ob in Alben aufbewahrt oder in Bildbänden gedruckt, ob Selbstbild der Unternehmen oder Selbstentwurf der Arbeiter: die Fotografien dokumentieren nicht allein Sachverhalte, sie sind mentalitätsgeschichtlich komplexe Sinnstiftungen.

Ziel soll daher sein, Zusammenhänge zu analysieren: etwa zwischenArbeitsformen und Produktionsverhältnissen mit den verbildlichtenInteraktionen und Rollenbildern, den sozialen Inhalten des physischenHandelns mit dem fotografischen Akt oder den Darstellungsformen und den Gebrauchsweisen der Fotografien in ihren intendierten oder auch in musealen Zusammenhängen.

Solche Betrachtungsweise erweitert die den Objekten der Sammlungen und den Dokumenten der Archive zu entnehmenden Informationen um Symbole gelebten Lebens in einem "Museum der Blicke", das im Spannungsfeld von emphatischer Nähe und kognitiver Distanz auf ganz eigene Art und Weise zwischen historischen Sachverhalten und den Medienerfahrungen heutiger Betrachter zu vermitteln in der Lage ist.

Die Tagung wird in Kooperation des Westsächsischen TextilmuseumsCrimmitschau mit dem Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V. (ISGV) Dresden ausgerichtet. Eine anschließende Tagungspublikation ist geplant. Beiträger/innen unterschiedlicher Wissenschaftsdisziplinen sind eingeladen, bis zum 1. Oktober 2008 ein etwa 2.000 Zeichen umfassendes Exposé beim Westsächsischen Industriemuseum Crimmitschau einzureichen.

Kontakt:

Westsächsisches Industriemuseum Crimmitschau
Frau Claudia Schindler
Leipziger Straße 125
08451 Crimmitschau
Tel.+49-3762-931939, Fax +49-3762-931938
crimmitschau@saechsisches-industriemuseum.de

www.saechsisches-industriemuseum.de

Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V.
PD Dr. Manfred Seifert
Zellescher Weg 17
01069 Dresden
Tel. +49-351-4361650, Fax +49-351-4361651
isgv@mailbox.tu-dresden.de

www.isgv.de

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