Archiv für den Tag: 28. Februar 2008

Dortmund/Düsseldorf: Industriebrache um das „U“ wird „Zentrum für Kultur und Kreativität“

Wie die NRW-Landesregierung am 26. Februar mitteilte, wird im Rahmen der „Kulturhauptstadt Ruhr2010“ aus dem Altbau und um ihn herum ein „Zentrum für Kunst und Kreativität“ entstehen. Von den knapp 46 Mio. ¤ Gesamtkosten kommt die Hälfte aus EU-Fördermitteln; 30 % bringt die Stadt Dortmund auf, und 20 % steuert das Land aus Eigenmitteln bei.

Der Baukomplex soll unter anderem Einrichtung der Dortmunder Hochschulen, Filialen von Medieninstituten, Ausstellungsflächen und einen Kino/Theatersaal sowie ein „Welcome Destination Center für Touristen“ aufnehmen. Herausragendes äusseres Merkmal werde eine „spektakuläre Medienfassade“.

Ende Oktober 2007 war das Dortmunder Büro Gerber siegreich aus einem internationalen Architektenwettbewerb hervorgegangen. Im Mai 2008 soll mit ersten Infrastrukturmaßnahmen wie der Verlegung der Stadtbahn unter die Erde begonnen werden. Der eigentliche Baubeginn wird noch in der zweiten Jahreshälfte 2008 liegen, damit das Projekt im Jahre 2010 fertiggestellt werden kann. Dann soll unter anderem auf zwei Geschossen des U-Turms eine Sektion der Ausstellung für zeitgenössische Kunst „Mapping the region“ stattfinden.

Weitere 2010-Projekte der Stadt Dortmund unter der Überschrift „ Dortmund_Stadt der neuen Lebenskulturen“ betreffen die ehemaligen Hüttenwerksstandorte „Westfalen“  und „Phoenix/Hörde“ sowie den Hafen.

Pressemitteilung der Staatskanzlei vom 26. Februar 2008 hier

Information der Dortmunder Wirtschaftsförderung hier

Gesamtplanung „Rheinische Strasse“ hier

Homepage der Architekten (siehe Wettbewerbe/KunstVertikale U-Turm Dortmund)

Saarland: Nach Erdbeben droht unerwartet schnelles Ende des Bergbaus

Im Saarland war seit 2005 nur noch eine Großschachtanlage, nämlich das Bergwerk „Saar“ in Ensdorf, aktiv. Dort sind, wie die RAG mitteilte, knapp 4000 Bergleute tätig und von dem Förderstopp betroffen. Schwierig wird die Situation vor allem für die auf die saarländische Kohle eingestellten regionalen Kraftwerke.

Das letzte verbliebene private Kleinbergwerk, die 1945 gegründete Bergwerksgesellschaft Merchweiler in Quierscheid-Fischbach, sollte, wie die industrie-kultur in Heft 1/2008 unter "Regionalmeldungen" berichtet, bereits Ende 2008 geschlossen werden. Hier fördern ca. einhundert Bergleute Steinkohle, die im Kraftwerk Ensdorf eingesetzt wird.

Im gerade erschienenen Schwerpunktheft „Steinkohle-Bergbau“ der industrie-kultur wurde das zuletzt stillgelegte Bergwerk Warndt vorgestellt. Auf den stillgelegten Zechen Göttelborn und Reden bemüht sich die Industriekultur Saar GmbH um den Erhalt und die Umnutzung der Zechenanlagen.

Das Gesamtkonzept des Saarländischen Landesamtes für Denkmalpflege für die Dokumentation und Überlieferung der Bergbaudenkmale ist ergänzend zum Themenheft auf dieser homepage hier nachzulesen.

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Schacht Camphausen in Fischbach (1910)