Archiv für den Monat: Dezember 2007

Bergisch Gladbach-Bensberg: Verlängerte Öffnungszeiten beim Bergischen Museum für Bergbau, Handwerk und Gewerbe

Eine Abteilung des Hauses ist dem Erzbergbau gewidmet, darunter der Förderung von Zinkblende, die von der belgischen „Gesellschaft des Altenbergs“ betrieben wurde, der auch das Zinkwalzwerk gehörte, in dem sich heute die Zentrale des Rheinischen Industriemuseums in Oberhausen befindet. An den Erzbergbau am Lüderich bei Overath erinnert unter anderem ein Modell der Erzaufbereitung, die von der Kölner Firma Humboldt errichtet wurde.

Im Keller des Hauptgebäudes befindet sich ein Schaubergwerk, dessen Hauptattraktion sicherlich die 1885 von der – noch heute existierenden – Firma Klein, Schanzlin & Becker aus Frankenthal gelieferte Pumpenanlage ist (www.ksb.de). Sie kann auf Knopfdruck in ohrenbetäubenden Betrieb genommen werden.

Im zu einem kleinen Freilichtmuseum ausgebauten Freigelände des Museums befinden sich unter anderem ein aus Remscheid hierher versetzter Wasserhammer und eine Kettenschmiede. In einer wiedererrichteten Scheune erinnert eine Selbstbau-Lokomobile auf der Grundlage eines Deutz-Motors von 1907 an die Industrialisierung der Landwirtschaft.

Regelmäßige Vorführungen einzelner Handwerke wie der Bandweberei und der Kesselschmiede sowie das jährlich am ersten Augustsonntag stattfindende Museumsfest erwecken die einzelnen Bereiche zum Leben.

Seit kurzem hat das Museum seine Öffnungszeiten (wieder) ausgedehnt; von Montag bis Freitag ist es von 10-18 Uhr, Samstag und Sonntag von 11 bis 17 Uhr geöffnet.

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Russland: Abschied mit der Transsib: ARD-Studio-Leiter Albrecht Reinhardt reist von Moskau nach Peking

Der erste Teil des Films folgt der heutigen Streckenführung nach Wladiwostok. Halt gemacht wird unter anderem im Ural, dem Reinhardt bereits früher ein faszinierendes Portrait widmete. Bei Irkutsk, das ohne die Transsib nicht denkbar wäre, stösst der Zug auf den Baikalsee, den er auf der Weiterfahrt zum asiatisch-burjatischen Ulan-Ude teilweise umrundet. Nach Waldiwostok wird Reinhardt von dem russischen Journalisten Grigorij Pasko begleitet, den seine Enthüllungen über skandalöse Umweltsünden der Marine vor Gericht brachten.

 

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Der zweite Teil zeichnet die ältere, direkte Strecke der Transsib durch China, über Harbin und Dalian nach Peking, nach, und beschäftigt sich mit den früheren russischen Interessen in diesen Gebieten, unter anderem auch mit deren Rolle als Schauplatz russisch-japanischer Auseinandersetzungen. In diesem Abschnitt spielt auch eine historische Dampflok eine Hauptrolle: die EM-3753 aus Wjasemski, 1945 in den USA für die Sowjetunion gebaut; weitere Information hier.

Die Dreharbeiten, die zu aussergewöhnlichen Bildern führten, nahmen alleine sechs Wochen in Anspruch; wobei teilweise drei Teams parallel eingesetzt wurden.

 

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Zähes Ringen um Drehgenehmigungen, Probleme wie die nach Jahren der Entspannung nun wieder streng gehandhabten Regelungen über Aufnahmeverbote von Bauten wie Brücken und Bahnhöfen stehen dahinter.

Der Kontrast zwischen Europa und Asien, zwischen sich mühsam transformierender russischer und fieberhaft wachsender chinesischer Wirtschaft mit ihren sozialen und kulturellen Aspekten bilden den roten Faden des Filmes.

 

Sendetermin: 25. 12. u. 26. 12. 2007, 19.15 – 20.00, ARD

Weitere Informationen unter: www.daserste.de

 

Wem das noch nicht reicht, sei bereits ein weiterer Termin empfohlen: Am 10 Januar 2008, 22 – 22.30 Uhr, läuft im WDR-Fernsehen in der Reihe "weltweit" der Film "Mit der Bummelbahn um den Baikalsee", ebenfalls von Albrecht Reinhardt. Hier geht es um das heute "gekappte" Stück der Tanssib direkt am Steilufer des Baikalsees, gespickt mit Tunneln und Brücken. (Wiederholung 12. 1. 2008, 11.15 Uhr)

 

 

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     (alle Fotos: WDR/Igor Butz bzw. Fjodor Simmul)

Dortmund: Symposium „Die Medien der Architektur“ und Ausstellung des A:AI = Archiv für Architektur und Ingenieurbaukunst NRW

Das Symposium am 30. November, für das Prof. Wolfgang Sonne, Inhaber des Lehrstuhls für Geschichte und Theorie der Architektur (GTA), verantwortlich zeichnete, ließ ausgehend von den unterschiedlichen im Archiv vertretenen Medien die ungewöhnliche Breite der im Feld der Architektur vorkommenden Darstellungs- und Diskussionsformen deutlich werden. Das genaue Programm hier.

Am Morgen des 1. Dezember schloss sich ein „Roundtable zur Rolle von Architektursammlungen an Hochschulen und im Kulturleben“ an.

Vertreter der Architektursammlung der TU Berlin und des Südwestdeutschen Archivs für Ingenieurbau (TH Karlsruhe) berichteten über die außerordentlich anregende und aktive Funktion ihrer Sammlungen für die jeweilige Hochschule, aber auch nach aussen. Eberhard Becker, Rektor der Universität Dortmund, und Jörg Stüdemann, Kulturdezernent der Stadt Dortmund, bestätigten das absehbare erhebliche Potential, dass ein Architekturarchiv für das Selbstverständnis der Hochschule, für die architektonische und städtebauliche Überlieferung und Entwicklung der Stadt, und für die Zusammenarbeit der beiden Partner bieten kann. Werner Oechslin von der ETH Zürich betonte die grundlegende Bedeutung von Architektursammlungen über die gebaute Architektur und Denkmalpflege hinaus für die theoretische und wissenschaftliche Auseinandersetzung. Wolfgang Sonne betonte, dass sich das Archiv von seiner Konzeption her als landesweiter Sammelpunkt für materielle Hinterlassenschaften zu Architektur und Ingenieurbau verstehe. Es sei deshalb eine natürliche Ergänzung zu dem vom Land getragenen „Museum für Architektur und Ingenieurkunst“ (M:AI). Die Runde verständigte sich auf das Abschlussplädoyer, die aus historischen Gründen an unterschiedlichen Stellen gesammelten Unterlagen zur Baukunst durch ein starkes, landesgestütztes Netzwerk gemeinsam zu bewahren, erschließen und erforschen.

Im Rudolf-Chaudoire-Pavillion der Universität Dortmund, der Galerie des Campus Süd, wird noch bis zum 7. Dezember an den Wochentagen von 12 bis 18 Uhr ein – nach Medien gegliederter – Querschnitt durch die Bestände des Archivs gezeigt, der auch in einem Katalog dokumentiert wurde. Dort wird zugleich das Programm des Archivs erläutert. Seit November 2007 ist die viele Jahre auf der Kokerei Hansa in Dortmund-Huckarde untergebrachte Sammlung in eine Halle auf dem Nordcampus der Universität zurückgekehrt und kann dort nach Anmeldung genutzt werden. Die Findbücher – soweit bereits vorhanden – sollen im Internet eingesehen werden können. Neben dem umfangreichen Planbestand der Gutehoffnungshütte, aus dem bereits am Lehrstuhl für Stahlbau erste Diplomarbeiten hervorgegangen sind, sind für die Industriekultur besonders interessant die Bestände zum bekannten Bauingenieur Stephan Polonyi sowie der Nachlass von Hans P. Koellmann, einem frühen Förderer der Industriedenkmalpflege. 

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