Archiv für den Tag: 26. September 2007

Industriekultur-Tagungen weltweit in diesem Herbst

Den Auftakt stellte die Bigstuff ‚07-Tagung in Bochum vom 9. bis 14. September dar. Nähere Informationen unter www.bigstuff07.net sowie in der Zeitschrift „Industriekultur“ und auf ihrer homepage www.industrie-kultur.de.

Gleichzeitig waren auf der ICOMOS-Tagung in Berlin mit dem Schwerpunkt „Weltkulturerbe des 20. Jahrhunderts“ auch Industriedenkmale wie die Zeche Zollverein thematisiert worden. Eine spezielle Sektion war historischen Untergrundbahnen gewidmet. Näheres hier

In der folgenden Woche fand in Prag die vierte internationale Biennale des Forschungszentrums für das Industrielle Erbe der Technischen Universität Prag und der tschechischen Ingenieurverbände statt (unser Foto). Unter dem Thema „Relikte und Erbe der Industrie – und die Schwierigkeiten der Revitalisierung gab es Veranstaltungen in Prag, Kladno, Liberec und Ostrava zwischen dem 17. und 23. September. Nähere Information hier 

Ins spanische Gijon lädt vom 3. bis 6. Oktober die Gesellschaft „Incuna“ zum IX. International Congress on Industrial Heritage mit dem Thema „From Iron to steel. Forging the metallurgical industrial heritage”. Weitere Informationen hier

Im kroatischen Rijeka schließlich findet am 12. und 13. Oktober die III. International Conference on Industrial Heritage statt. Ihr Generalthema lautet „Rijeka, the historical traffic crossroad between Mediterranean and Europe”. Veranstalter ist die Gesellschaft Pro Torpedo in Rijeka; weitere Informationen hier

 

Zürich: Erhaltung als Ingenieuraufgabe – Freitagskolloquium an der ETH

Im Programm des Freitagskolloquiums steht die Frage im Vordergrund, wie historische Konstruktionen erkannt, verstanden, analysiert, bewertet – und natürlich auch, wie sie erhalten werden können. Es geht um historische Bau- und Konstruktionstechniken, aber auch um Konflikte zwischen konservatorischen Zielen und Forderungen heutiger Normen, um das Bestandsprivileg, um Möglichkeiten sensibler Reparatur und im Zweifel auch einmal um die Veränderung von Nutzungskonzepten und Tragwerken selbst.Der Bauingenieur – wie natürlich auch seine Partner – handelt im Bestand in einem interdisziplinären Feld. Fragen der Materialeigenschaften, von Bemessungsgrundlagen der Bauzeit, Sicherheitsphilosophien und heutigen Modellannahmen spielen für ihn eine wichtige Rolle. Da seine Einschätzungen aber bereits am Anfang der Erarbeitung von Alternativen zu Weiternutzung und Erhalt stehen, hängen Eingriffstiefe, Erhaltungsoptionen und Möglichkeiten vernünftiger Folgenutzungen oftmals von den Einschätzungen und Abwägungen des Ingenieurs ab.

Programm

Freitag, 28. September 2007
Prof. Dr.-Ing. Uta Hassler, ETH Zürich: Kurze Einführung ins Thema
Prof. Dr.-Ing. Rainer Barthel, TU München: „Über das Erkennen und Bewerten historischer Konstruktionen“

Freitag, 12. Oktober 2007
Dipl.-Ing. ETH/SIA Jürg Conzett, Conzett Bronzini Gartmann AG: „Brücken und Denkmalpflege“
mit Toni Häfliger, Architekt SIA associé BSA Planer FSU, Leiter SBB-Fachstelle für Denkmalschutzfragen

Freitag, 26. Oktober 2007
Prof. Dr. sc. techn. Eugen Brühwiler, EPF Lausanne: „Eingriffe in erhaltenswerte Brücken“
mit Dipl.-Arch. ETH/ lic. phil. I. Randi Sigg-Gilstad, Denkmalpflege Kanton Bern

Freitag, 9. November 2007
Dr. sc. techn. Dipl.-Ing. ETH Joseph Schwartz, Dr. Schwartz Consulting AG Zug: „Ingenieurmässiges Vorgehen im Grenzbereich zwischen Vernunft und Normvorschriften“

Freitag, 23. November 2007
Prof. Dr. Ing. Werner Lorenz, BTU Cottbus: „Alte Tragwerke neu denken – zur Bedeutung realitätsnaher Modellierung“

Das Freitagskolloquium ist eine Veranstaltung des Instituts für Denkmalpflege und Bauforschung der ETH Zürich, der Vereinigung der Schweizer Denkmalpflegerinnen und Denkmalpfleger, des Arbeitskreises Denkmalpflege und ICOMOS Schweiz, vierzehntägig 16.15-17.45 Uhr im Maschinenlaboratorium der ETH Zürich, Sonneggstrasse 3, Raum ML F 36.

Weitere Informationen hier
Das Programm als pdf Text – 697 kB

Augsburg: Karl Ganser feiert 70. Geburtstag

Wie die „Mittelschwäbischen Nachrichten“ melden, feierte Professor Karl Ganser am 16. September in Augsburg seinen 70. Geburtstag. Dort erhielt er auch den Bayerischen Naturschutzpreis. Schauplatz war das historische Augsburger Gaswerk, eines der am besten erhaltenen seiner Art in Deutschland und eine der historischen Industrieanlagen, für deren Umnutzung sich Ganser noch heute intensiv einsetzt. Auch sprach Ganser im Mai auf der Jahrestagung des Bayerischen Heimatbundes in Schweinfurt zum Thema „Industriekultur ist Naturschutz“.

Bayerische_EHimat.jpg

Ganser ist auch Gründungskurator der IBA Fürst-Pückler-Land in der Lausitz, deren Schwerpunkt in der Entwicklung einer Braunkohlebergbau-Folgelandschaft liegt. Sie begann im Jahr 2000 und wird 2010 ihren Abschluß finden.

www.gaswerk-augsburg.de
www.gaswerksfreunde.de
www.heimat-bayern.de
www.iba-fuerst-pueckler-land.de